Core X: Intel spezifiziert die fehlenden Skylake-X alias Core i9
Zur Computex 2017 auf dem Papier angekündigt, schafft Intel drei Tage vor dem Start von AMDs Herausforderer Ryzen Threadripper weitere Fakten, die für Skylake-X mit mehr als zehn Kernen alias Core i9 sprechen sollen. Dafür liefert der Chipriese die Spezifikationen der noch fehlenden vier CPUs mit 12, 14, 16 und 18 Kernen.
Der Zeitpunkt ist klassisch als Störfeuer gewählt, denn vorzustellen hat Intel am heutigen Tage eigentlich nichts. Bereits vor gut einer Woche waren die Spezifikationen zu den Core i9 auf inoffiziellem Wege durchgesickert, nachdem Intel in der eigenen Preisliste bereits erste Details zum Core i9-7920X offengelegt hat. Heute bestätigt sich diese in allen Teilen. Verfügbar sind die Prozessoren aber weiterhin nicht. Auch das war bereits bekannt, der nun feste Veröffentlichungstermin steht jedoch: Ab 25. September soll das neue Flaggschiff verfügbar sein.
Viele Kerne mit geringerem Basistakt
Das 18-Kern-Flaggschiff wird demnach mit einem Basistakt von 2,6 GHz an den Start gehen, Auf diesen fallen sollte er also nur, wenn er in Extremszenarien zum „Drosseln“ gezwungen wird. Der Basistakt ist damit wie bei allen modernen Prozessoren mit vielfältigen Turbo-Modi kaum noch von Relevanz, liegt in der Praxis doch in der Regel ein höherer Takt an, der davon abhängig ist, auf wie vielen Kernen Last anliegt. Bei Intel beträgt dieser bei Single- oder Dual-Core-Anwendungen 4,4 GHz (Turbo 3.0), der Turbo 2.0 kommt dann mit niedrigeren Taktraten in weiteren Abstufungen zum Einsatz. Wie diese ausfallen werden, ist heute weiterhin nicht bekannt. Tendenziell dürften die Taktraten trotz höherer TDP gegenüber dem bisherigen Topmodell i9-7900X weiter abfallen.
Beim Ausbau des L3-Caches folgen die Skylake-X dem Aufbau der Skylake-SP aus dem Server-Segment. Das Flaggschiff wird auf Basis des 18-Kern-Dies auch die vollen 24,75 MByte L3-Cache spendiert bekommen, bei den kleineren Varianten werden pro Kern auch 1,375 MByte L3-Cache abgezogen.
Modell | Kerne / Threads |
Takt / mit Turbo (max.) |
Turbo 3.0 | L3-Cache | RAM-Support | PCIe-Lanes | TDP | Preis (Boxed-Version) |
Termin |
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Skylake-X | |||||||||
Core i9-7980XE | 18/36 | 2,6/4,2 GHz | 4,4 GHz | 24,75 MB | DDR4-2.666 | 44 | 165 W | $1.999 | 25. September |
Core i9-7960X | 16/32 | 2,8/4,2 GHz | 4,4 GHz | 22,00 MB | DDR4-2.666 | 44 | 165 W | $1.699 | 25. September |
Core i9-7940X | 14/28 | 3,1/4,3 GHz | 4,4 GHz | 19,25 MB | DDR4-2.666 | 44 | 165 W | $1.399 | 25. September |
Core i9-7920X | 12/24 | 2,9/4,3 GHz | 4,4 GHz | 16,50 MB | DDR4-2.666 | 44 | 165 W | $1.199 | 28. August |
Core i9-7900X | 10/20 | 3,3/4,3 GHz | 4,5 GHz | 13,75 MB | DDR4-2.666 | 44 | 140 W | $999 | Juni |
Core i7-7820X | 8/16 | 3,6/4,3 GHz | 4,5 GHz | 11,00 MB | DDR4-2.666 | 28 | 140 W | $589 | Juni |
Core i7-7800X | 6/12 | 3,5/4,0 GHz | – | 8,25 MB | DDR4-2.400 | 28 | 140 W | $383 | Juni |
Kaby Lake-X | |||||||||
Core i7-7740X | 4/8 | 4,3/4,5 GHz | – | 8,00 MB | DDR4-2.666 | 16 | 112 W | $339 | Juni |
Core i5-7640X | 4/4 | 4,0/4,2 GHz | – | 6,00 MB | DDR4-2.666 | 16 | 112 W | $242 | Juni |
Broadwell-E | |||||||||
Core i7-6950X | 10/20 | 3,0/3,5 GHz | – | 25,00 MB | DDR4-2.400 | 40 | 140 W | $1.569 ($1.723) | – |
Core i7-6900K | 8/16 | 3,2/3,7 GHz | – | 20,00 MB | DDR4-2.400 | 40 | 140 W | $999 ($1.089) | – |
Core i7-6850K | 6/12 | 3,6/3,8 GHz | – | 15,00 MB | DDR4-2.400 | 40 | 140 W | $587 ($617) | – |
Core i7-6800K | 6/12 | 3,4/3,6 GHz | – | 15,00 MB | DDR4-2.400 | 28 | 140 W | $412 ($434) | – |
AMD legt mit Threadripper vor
Herausforderer AMD hat sich indes in die Position geschoben, vorlegen zu können. Das neue Desktop-Flaggschiff mit 16 Kernen und 32 Threads wird bereits am Donnerstag vorgestellt und direkt im Handel verfügbar sein. Die CPUs Ryzen Threadripper 1950X und 1920X sind schon in der Redaktion eingetroffen. Auf den ersten Blick ist der Basistakt dort höher, jedoch greifen auch bei AMD unterschiedliche Turbo-Modi inklusive XFR, die den Takt auf bis zu 4,2 GHz ansteigen lassen – für alle Kerne soll der Takt immer noch bei 3,7 GHz liegen. Doch auch dies ist von der Kühlung abhängig.
Ein großer Fürsprecher für die AMD-Plattform soll einmal mehr der Preis sein. Mit 999 US-Dollar soll der Ryzen Threadripper 1950X rund 700 US-Dollar weniger kosten als das 16-Kern-Pendant von Intel, beim 12-Kerner liegt der Preisunterschied noch bei 390 US-Dollar zugunsten von AMD – dafür bekommt man bereits ein sehr gutes Mainboard, die in beiden Lagern preislich auf gleichem Niveau liegen werden. Was die AMD-Vertreter leisten, wird der ComputerBase-Test am Donnerstag enthüllen.
Kerne/Threads | Takt Basis | Turbo (inkl. XFR) 1 / 2 / 4 / 4+ Kerne |
L2/L3-Cache | TDP | UVP | |
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Ryzen Threadripper 1950X | 16 / 32 | 3,4 GHz | 4,2 / 4,2 / 4,2 / 3,7 GHz | 8 MB/32 MB | 180 Watt | 999 US-Dollar |
Ryzen Threadripper 1920X | 12 / 24 | 3,5 GHz | 4,2 / 4,2 / 4,2 / 3,7 GHz | 6 MB/32 MB | 180 Watt | 799 US-Dollar |
Ryzen Threadripper 1900X | 8 / 16 | 3,5 GHz | 4,2 / 4,2 / 4,2 / 3,8 GHz | 4 MB/32 MB | 180 Watt | 549 US-Dollar |
PC Gamer hat die Taktraten für die Turbo-Modi aufgeschlüsselt. Wie erwartet hat der Basistakt nichts mehr mit dem Einsatz im realen Alltag zu tun, denn die Turbo-Taktraten liegen durch die Bank weg deutlich höher. Die 14- und 16-Kerner fallen demnach auch bei voller Last (ohne AVX512) nicht unter den Takt von 3,8 respektive 3,6 GHz, für den 18-Kern-Prozessor gibt Intel bei „normaler“ Last auf allen Threads 3,4 GHz frei. Damit stehen die Modelle AMD Ryzen Threadripper im Bereich der Taktraten in Nichts nach, weshalb sie am Ende bei gleicher Anzahl an Kernen/Threads schneller sein werden – allerdings auch deutlich mehr kosten. Auf gleichem Preisniveau könnte AMD jedoch punkten – mehr dazu am Donnerstag.