F1 2017: 4 GB Grafikspeicher erlauben Raserei mit hohen Details
tl;dr: Codemasters F1 2017 fährt gute Kritiken ein. Aber gilt das im Detail auch für die Technik der PC-Version? ComputerBase macht den Test und zeigt: Die gegenüber dem Vorgänger aufpolierte Grafik kann sich im Wettbewerb sehen lassen und braucht kein überzogen schnelles System.
F1 2017 wird hübscher, aber bleibt bei DirectX 11
Codemasters setzt in F1 2017 wie seit F1 2015 die hauseigene Ego-Engine in der Version 2.0 ein, die Gegenüber der Urfassung wie zum Beispiel im neuen Dirt 4 (Test) deutlich hübscher aussieht, aber auch höhere Anforderungen an die Technik stellt. Sie basiert in F1 2017 weiterhin auf DirectX 11, auch wenn sich Dateien mit der Bezeichnung „DX12“ im Ordner finden lassen. Den grafischen Stil der zwei Vorgänger behält F1 2017 bei, es sind Verbesserungen im Detail, die die neueste Iteration besser aussehen lassen. Vor allem die Details abseits der Strecke haben deutlich zugelegt. Um eine genreübergreifende Referenz in Sachen Grafik handelt es sich bei F1 2017 am Ende aber nicht.
F1 2017 nimmt an Nvidias GameWorks-Programm teil
F1 2017 nimmt an Nvidias Entwicklungsprogramm GameWorks teil. Aber die Kooperation geht auch darüber hinaus. Das macht sich bei Nutzung einer Grafikkarte der Marke GeForce beim Starten des Spiels bemerkbar, denn dort kündigt auch die Integration des speziellen Screenshotverfahrens für Kepler-, Maxwell- und Pascal-Beschleuniger Ansel (Test) an. Darüber hinaus hat auch die Umgebungsverdeckung HBAO+ den Weg ins Spiel gefunden.
Was F1 2017 auf verschiedenen Rechnern mit Grafikkarten von AMD und Nvidia technisch und grafisch zu leisten im Stande ist, sieht sich ComputerBase nachfolgend im Detail an. Heute stehen Grafikkarten im Fokus. Aber das ist noch nicht alles: ComputerBase bereitet derzeit weitere Benchmarks mit verschiedenen Prozessoren vor, um zu testen, ob neben der Grafikkarte auch eine flotte CPU wichtig für die Performance in F1 2017 ist.
ComputerBase hat den Artikel um Benchmarks mit unterschiedlichen Plattformen und CPUs ergänzt. Vertreten sind Prozessoren vom Typ Kaby Lake, Broadwell-E, Skylake-X, Ryzen und Ryzen Threadripper. Die Ergebnisse finden sich im Abschnitt Benchmarks mit Intel Core, AMD Ryzen und FX (Update). Kurzzusammenfassung: Ab Core i5 und Ryzen 5 steht genug Leistung bereit, um F1 2017 in typischen Grafikeinstellungen gut spielen zu können. Im CPU-Limit zeigen sich zwar teils deutlichere Unterschiede zwischen den Architekturen, für Spieler relevant sind sie in der Regel aber nicht.
Neue Grafik-Features und eine gute Kantenglättung
F1 2017 unterstützt HBAO+ aus Nvidias GameWorks-Programm. Gegenüber der im Spiel integrierten Standardvariante (Einstellung „Ein“) zeigt die aus vielen anderen Titeln bereits bekannte Umgebungsverdeckung eine bessere Erfassung von Objekten. In F1 2017 gibt es allerdings noch eine weitere Alternative.
Das von Codemasters neu entwickelte ASSAO sieht noch einmal besser aus als HBAO+. Manche Schatten wirken zwar etwas „zu dick aufgetragen“, andere wiederum werden durch HBAO+ aber nicht oder kaum erfasst. Der Redaktion hat ASSAO am Ende besser gefallen.
Interessantes Detail am Rande: Auf einer Grafikkarte von AMD nutzt das UltraHoch-Preset ASSAO als Umgebungsverdeckung. Auf einem Beschleuniger von Nvidia ist dagegen HBAO+ vorausgewählt.
Bezüglich der Performance macht es sowohl auf einer GeForce GTX 1080 als auch auf einer Radeon RX Vega 64 (Test) kaum einen Unterschied, welche Umgebungsverdeckung aktiv ist. Damit geht die Empfehlung auch unter diesem Gesichtspunkt weiterhin an ASSAO
Wer das höchste Grafik-Preset aktiviert, verzichtet auf die beiden höchsten Optionen für die Darstellung von Schatten. So erlaubt der Schattenregler neben dem im Preset genutzten „Ultrahoch Details“ auch eine Einstellung mit der Bezeichnung Ultra+. Diese sorgt für weichere Schatten und zudem werden einige wenige Schatten auch detaillierter dargestellt. Das sieht auf Screenshots besser aus, fällt aber selbst bei genauem Hinsehen beim Fahren absolut nicht auf.
Die zweite Schattenoption ist ein separater Punkt im Grafikmenü und nennt sich „SSRT“. Was sich genau dahinter versteckt, lässt Codemasters offen. Aber offenbar sorgt die Option dafür, dass manche Objekte überhaupt erst einen Schatten werfen. Die Option zu aktivieren verbessert die Optik sichtbar.
Der durch SSRT verursachte Geschwindigkeitsverlust ist unabhängig von der Grafikkarte nur messbar und beträgt maximal vier Prozent. Daher sollte der Effekt aktiviert werden. Die Ultra+-Schatten benötigen dagegen sehr viel Rechenleistung. Sowohl die Radeon RX Vega 64 als auch die GeForce GTX 1080 verlieren 15 Prozent mit den aufwendigeren Schatten. Da der Effekt im Spiel kaum auffällt, sollte diese Option in der Regel gemieden werden.
Gute Kantenglättung mit Schachbrettoption
F1 2017 setzt wie die meisten modernen Spiele ausschließlich auf Post-Processing-Kantenglättung. Die gebotenen Möglichkeiten hören auf die Namen „TAA“ und „TAA Schachbrett“. TAA ist die hochwertigere Variante, bei der es sich um einen Post-Processing-Effekt mitsamt temporaler Komponente handelt. Die Glättung funktioniert gut, allerdings legt TAA in niedrigen Auflösungen eine leichte Unschärfe über das Bild, die ab 2.560 × 1.440 nicht mehr zu sehen ist. Leistung kostet die Kantenglättung keine.
Die Option „TAA Schachbrett“ stammt vermutlich von der Variante für die PlayStation 4 Pro (Test) und ist auf der Konsole unter der englischen Bezeichnung „Checkerboard“ bekannt. Die Schachbrett-Funktion glättet vergleichbar gut wie das normale TAA, jedoch erzeugt diese Option eine enorme Unschärfe, die in Ultra HD immer noch gut zu sehen ist.
Sofern der Effekt der PS4 Pro dahinter steckt, wird intern mindestens die Auflösung der X-Achse halbiert oder möglicherweise die Auflösung auch auf beiden Achsen reduziert. Für den aktuell berechneten Frame fließen dafür bereits Informationen aus dem nächsten Frame mit umgekehrtem Schachbrett mit ein, was die Informationsdichte höher ausfällen lässt, als es aufgrund der reinen Auflösung möglich wäre.
Dies hat zur Folge, dass die Grafikkarte weniger berechnen. Entsprechend steigt die Geschwindigkeit an. Die GeForce GTX 1080 läuft mit der Schachbrett-Version 17 Prozent schneller als mit dem normalen TAA, die Radeon RX Vega 64 rechnet 19 Prozent zügiger. Allerdings leidet die Bildqualität derart darunter, dass die Option nicht ratsam ist. Wer mehr Leistung haben möchte, sollte stattdessen die allgemeinen Grafik-Details reduzieren.