Kingston Ultimate GT im Test: Der größte USB-Stick der Welt mag keinen Kleinkram
tl;dr: Mit 2 TByte Speicherplatz bietet Kingston den aktuell mit Abstand größten USB-Stick an. Andere vermeintliche 2-TByte-Sticks im Handel sind dagegen nur „falsche Fuffziger“ aus Asien. Der massive DataTraveler Ultimate GT arbeitet mit USB 3.0. Doch im Test offenbart sich eine Schwäche beim Transfer kleiner Dateien.
Der erste echte 2-TB-USB-Stick
Wer im Internet nach einem USB-Stick mit 2 TByte Speicherplatz sucht, wird auf den ersten Blick schnell fündig. Doch bei den zahlreichen Suchergebnissen handelt es sich fast ausschließlich um falsche Fuffziger, meist aus Asien. Wo „2TB“ dransteht, sind oftmals nur wenige GByte drin. Bei Preisen von derzeit mehr als 250 US-Dollar pro TByte für NAND-Flash ist auch von vornherein klar, dass ein USB-Stick mit „2TB“ Speicher nicht 30 Euro oder gar weniger kosten kann. Nicht jedem ist dies bewusst, und selbst manch ein Kenner fällt auf die Masche herein.
Das Siegel „2-TB-USB-Stick“ darf sich nach Kenntnis der Redaktion momentan nur ein Hersteller zu Recht auf die Fahne schreiben: Kingston. Denn mit dem DataTraveler Ultimate GT werden echte 2 TByte Speicherplatz geboten – vom Speichervolumen her handelt es sich somit um den derzeit größten USB-Stick der Welt. Auch physisch zeugt der metallene Stick mit USB 3.0 von Größe. ComputerBase hat den DataTraveler Ultimate GT in der 2-TByte-Version getestet. Das Testmuster wurde direkt von Kingston bereitgestellt.
Ausstattung und Technik
Kingston bietet den DataTraveler Ultimate GT sowohl mit 2 TByte als auch mit 1 TByte Speicherplatz an. Beiden Versionen gemein ist das mehr als 7 Zentimeter lange, aus robustem Metall (Zinklegierung) gefertigte Gehäuse. Dieses besitzt einen Schiebemechanismus: Wird eine Hälfte nach innen geschoben, schnellt auf dieser Stirnseite der USB-Typ-A-Stecker hervor. Die blaue LED an der Flanke informiert über bestehende Datenübertragungen.
Über USB 3.0 werden sequenzielle Transferraten von bis zu 300 MB/s beim Lesen und 200 MB/s beim Schreiben versprochen. Vorbildlich ist der Aufdruck auf der Verpackung: Der Hersteller weist klar darauf hin, dass es sich bei „USB 3.1 Gen 1“ um USB 3.0 unter neuem Namen handelt und nennt die Leistungswerte an prominenter Position. Zur verbauten Technik macht Kingston allerdings keine näheren Angaben.
Der USB-Stick ist in einer mit Schaumstoffeinlage bestückten Metalldose verpackt. Zum Lieferumfang gehört ein kurzes USB-Adapter-Kabel (USB Typ A Female auf USB Typ A Male), das oft zum Einsatz kommen muss (!) – dazu später mehr. Ferner liegt ein verschließbarer Beutel mit Meshstruktur zum schonenden Transport bei. Der Hersteller wirbt mit einer Kompatibilität zu Windows ab Version 7 mit SP1, macOS ab Version 10.9.x, Linux ab Version 2.6.x sowie Chrome OS. Im Lieferzustand ist der Stick mit dem Dateisystem exFAT formatiert, das für den Test beibehalten wurde. Der Hersteller gewährt fünf Jahre Garantie.
Kingston DataTraveler Ultimate GT | Samsung Portable SSD T3 | |
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Format | USB-Stick | mSATA-SSD im externen Gehäuse |
Abmessungen (Volumen) | 75,18 × 27,0 × 21,02 mm (42,7 cm³) | 74 × 10,5 × 58 mm (45,1 cm³) |
Gewicht | 59 g* | 51 g |
Kapazitäten | 1.024 GB, 2.048 GB (Testmuster) | 250 GB, 500 GB, 1.000 GB, 2.000 GB |
Schnittstelle | USB 3.0 alias USB 3.1 Gen 1 (5 Gbit/s, UASP) | |
Anschluss | USB Typ C | |
Max. Transferrate | Lesen: 300 MB/s Schreiben: 200 MB/s |
Lesen/Schreiben: 450 MB/s |
Controller | k. A. | Samsung MGX |
NAND-Flash | k. A. | 3D V-NAND (TLC mit 3 Bit/Zelle) |
Verschlüsselung | – | AES 256 Bit |
Leistungsaufnahme | keine Angabe | |
Garantie | 5 Jahre | 3 Jahre |
TBW | keine Angabe | |
*laut Redaktionswaage, keine Herstellerangabe |
In jeder Hinsicht riesig
Mit 7,5 Zentimeter Länge, 2,7 Zentimeter Breite und 2,1 Zentimeter Höhe fällt der DataTraveler Ultimate GT für einen USB-Stick alles andere als kompakt aus. Während die Länge noch unproblematisch ist, entpuppt sich die Dicke als echte Hürde im Alltag: Liegen USB-Buchsen dicht nebeneinander, überlagert der Stick die angrenzenden Buchsen oder lässt sich gar nicht erst einführen, wenn diese bereits belegt sind.
Auch bei den seitlichen USB-Anschlüssen des Monitors des Testsystems gab es ein Platzproblem: Der Stick ließ sich nicht vollständig einstecken, da er an einer Seite bereits mit dem Monitor kollidiert.
In beiden Fällen sorgt das mitgelieferte Adapterkabel für Abhilfe, das als oft notwendiges Zubehör allerdings die Transportgröße nochmals erhöht. Dass der Hersteller das Kabel kurz gewählt hat, ist vor diesem Hintergrund verständlich. Doch ergibt sich gerade am Desktop-PC oft die Situation, dass der Stick an dem kurzen Kabel am Gehäuse oder Monitor herunterbaumelt.