Moto Z2 Play im Test: Viele Upgrades und ein Akku-Downgrade
tl;dr: Ab August bietet Lenovo das Moto Z Play in zweiter Generation an. Das neue Modell ist dünner und mit einer neuen Kamera ausgestattet. Lenovo hat im Gegenzug aber an der besten Eigenschaft des Z Play den Rotstift angesetzt: dem Akku. Im Test des Moto Z2 Play führt das zu kürzeren Laufzeiten als mit der ersten Generation.
Nur noch 6 Millimeter dünn
Mit dem Moto Z2 Play rückt Lenovo dem superschlanken Moto Z (Test) gehörig auf die Pelle. Es ist einen Millimeter dünner als das Moto Z Play geworden und damit nur noch einen Hauch vom ultradünnen Moto Z entfernt. Das Moto Z2 Play ist gerade noch dick genug, dass neben die USB-Typ-C-Buchse ein klassischer Kopfhöreranschluss passt.
Obwohl der Name etwas anderes sagt, ist das Moto Z2 Play am Preis gemessen derzeit das Topmodell von Lenovo. Es kostet mit 499 Euro rund 50 Euro mehr als das Moto Z. Dafür bietet es jetzt ein mindestens ebenso hochwertiges Gehäuse, das bis auf die Vorderseite vollständig aus Aluminium gefertigt wird. Lenovo bietet das Smartphone im getesteten Gold mit weißer Front sowie in Dunkelgrau mit schwarzer Vorderseite an.
Hinten fallen auf Anhieb die Kontakte für Lenovos Modulsystem auf. Mit dem Moto Z2 Play beweist der Hersteller, dass die Moto Mods keine kurzzeitige Erscheinung sind. In Deutschland liegt dem Moto Z2 Play immer das JBL SoundBoost 2 bei, das einzeln 99 Euro kosten würde. Dabei handelt es sich um einen Stereo-Lautsprecher mit Kickstand, dessen integrierter Akku für zehn Stunden ausgelegt ist. Das Hören von Musik oder Gucken von Filmen macht damit unterwegs deutlich mehr Spaß als mit dem integrierten Lautsprecher im Ohrhörer des Smartphones. Um den Mod immer dabeizuhaben, ist er mit 135 Gramm aber zu schwer und auch zu dick (14,5 Millimeter). Außerdem gibt es zum selben Preis bessere externe Bluetooth-Lautsprecher.
Gutes 5,5-Zoll-AMOLED
Auf dem Papier unverändert geblieben ist das 5,5 Zoll große Display. Lenovo verwendet erneut ein AMOLED-Panel, das mit Gorilla Glass vor Kratzern schützt. Die OLED-Technologie liefert einen perfekten Schwarzwert und davon abgeleitet einen ausgezeichneten Kontrast. In puncto Helligkeit hat sich gegenüber dem Moto Z Play kaum etwas verändert: 513 zu 515 cd/m² zeigt das Messgerät an. Allerdings hat Lenovo die Farbkalibrierung verändert oder besser gesagt keine ordentliche vorgenommen. Vermeintlich OLED-typisch liegt der Weißpunkt viel zu hoch, sodass immer ein leichtes Blau mitschimmert. Dass das nicht sein muss, beweist der Vorgänger, dort war dies noch nicht der Fall.
Always-on-Display
Insgesamt bewertet steckt im Moto Z2 Play dennoch weiterhin ein gutes Display. Als zusätzliches Feature gibt es eine Always-on-Funktion, die sich automatisch aktiviert, sobald das Gerät angehoben wird. Nutzer können dann zum Beispiel die Uhrzeit und das Datum sowie den Ladezustand des Akkus einsehen. Legt man das Smartphone wieder hin, wird das Display innerhalb einer Sekunde wieder abgedunkelt.
Moto Z2 Play, Moto Z Play und Moto Z im Vergleich
Lenovo Moto Z2 Play | Lenovo Moto Z Play | Lenovo Moto Z | |
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 7.1 | Android 6.0 | |
Display: | 5,50 Zoll, 1.080 × 1.920 401 ppi Super AMOLED, Gorilla Glass |
5,50 Zoll, 1.440 × 2.560 534 ppi AMOLED, Gorilla Glass |
|
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor | ||
SoC: | Qualcomm Snapdragon 626 8 × Cortex-A53, 2,20 GHz 14 nm, 64-Bit |
Qualcomm Snapdragon 625 8 × Cortex-A53, 2,00 GHz 14 nm, 64-Bit |
Qualcomm Snapdragon 820 2 × Kryo, 1,80 GHz 2 × Kryo, 1,36 GHz 14 nm, 64-Bit |
GPU: | Adreno 506 650 MHz |
Adreno 530 624 MHz |
|
RAM: | 4.096 MB LPDDR3 |
3.072 MB LPDDR3 |
4.096 MB LPDDR4 |
Speicher: | 64 GB (erweiterbar) | 32 GB (erweiterbar) | 32 / 64 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 12,0 MP, 2160p Dual-LED, f/1,70, AF |
16,0 MP, 2160p Dual-LED, f/2,00, AF |
13,0 MP, 2160p Dual-LED, f/1,80, AF, OIS |
2. Kamera: | Nein | ||
3. Kamera: | Nein | ||
4. Kamera: | Nein | ||
5. Kamera: | Nein | ||
1. Frontkamera: | 5,0 MP, 1080p Dual-LED, f/2,20 |
5,0 MP, 1080p LED, f/2,20 |
|
2. Frontkamera: | Nein | ||
GSM: | GPRS + EDGE | ||
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
||
LTE: | Advanced ↓300 ↑150 Mbit/s |
Advanced ↓300 ↑50 Mbit/s |
|
5G: | Nein | ||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n Wi-Fi Direct, Miracast |
802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct, Miracast |
|
Bluetooth: | 4.2 LE | 4.0 LE | 4.1 LE |
Ortung: | A-GPS, GLONASS | A-GPS | |
Weitere Standards: | USB-C 2.0, NFC | ||
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM | Nano-SIM | |
Akku: | 3.000 mAh fest verbaut |
3.510 mAh fest verbaut |
2.600 mAh fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 76,2 × 156,2 × 5,99 mm | 76,4 × 156,4 × 7,00 mm | 75,3 × 155,3 × 5,19 mm |
Schutzart: | – | ||
Gewicht: | 145 g | 165 g | 136 g |
Preis: | 499 € | 449 € | 699 € / – |
Neue Dual-Pixel-Kamera
Dass das Moto Z2 Play nur noch 6 Millimeter dünn, sorgt dafür, dass die Kamera gefühlt deutlich weiter hervorsteht als bisher. Weil sich der Buckel aber in der Mitte des Gehäuses befindet, lässt sich das Smartphone ohne Wackler auf den Tisch legen. Selbst mit der sogenannten „Style Shell“ mit kabelloser Ladefunktion, die einzeln 49 Euro kostet, wird die Kamera beim Hinlegen nicht vor Kratzern geschützt. Kaufen sollten die „Style Shell“ also wirklich nur diejenigen, die unbedingt kabelloses Aufladen benötigen.
Die neue Kamera zählt zu den besten im Lenovo-Sortiment. Es handelt sich um den 12-Megapixel-Sensor mit Dual-Pixel-Technologie, der bereits im Moto G5 Plus (Test) zum Einsatz kommt und ursprünglich im Samsung Galaxy S7 (Test) Premiere feierte. Der sogenannten Dual-Pixel-Kamera steht für jedes „normale“ Pixel einer für den Autofokus per Phasenvergleich (PDAF) zur Verfügung, was für einen sehr schnellen Autofokus sorgt. Auf der Kurzdistanz (5 m) wird das System von einem Laser-Autofokus unterstützt. Neu ist zudem die mit f/1.7 bisher offenste Blende im Lenovo-Sortiment.
Im Test wurde das Moto Z2 Play zusammen mit dem Google Pixel XL (Test) und dem Apple iPhone 7 Plus (Test) eingesetzt. Angesichts der Preisklasse der beiden Vergleichsgeräte ist das kein fairer Vergleich, das Moto Z2 Play wird allerdings auch nicht anhand des Abschneidens gegenüber den zwei anderen Smartphones bewertet, sondern sollte für den Vergleich einfach nur zwei andere Geräte zur Seite gestellt bekommen, um überhaupt eine Einsortierung vornehmen zu können.
Gutes Abschneiden bei Tag ohne Gegenlicht
Dabei muss sich das Moto Z2 Play bei gutem Tageslicht nicht einmal vor der teureren Konkurrenz verstecken. Die Aufnahmen sind scharf und bieten prächtige Farben, während der Weißabgleich korrekt vorgenommen wird. Im Test gefallen auch die kurze Fokuszeit, das schnelle Abspeichern der Bilder und der allgemein schnelle Kamerastart. Doppeltes Drehen des Handgelenks führt zum Schnellstart.
Problematisch sind hingegen Aufnahmen bei Gegenlicht respektive großen Unterschieden der Helligkeit. Das ist auf den Bildern 7 und 16 erkennbar, wo in den dunklen Bereichen des Bildes Details kaum noch erkennbar sind, während die hellen Bereiche überstrahlen. Bei schlechten Lichtbedingungen hebt das Moto Z2 Play zudem früh den ISO-Wert an, obwohl die Anfangsblende bei f/1.7 liegt und eine etwas längere Belichtungszeit möglich wäre. Dies ist ein Tribut an den fehlenden OIS.