Radeon RX Vega 64 & 56 im Test: Der helle Stern wirft lange Schatten
5/9Lautstärke & Kühlung
Sowohl die Radeon RX Vega 64 als auch die Radeon RX Vega 56 lassen in der luftgekühlten Version den Lüfter im Leerlauf auf dem Windows-Desktop mit etwa 750 Umdrehungen in der Minute rotieren – ganz abgeschaltet wird er nicht. Da der Lüfter allerdings keinerlei störende Eigengeräusche erzeugt, ist die Grafikkarte kaum wahrnehmbar. Und es gibt einen Trick, um die Lautstärke auf ein unhörbares Niveau zu senken: Wenn man in AMD Wattman (Download) die Lüftersteuerung auf manuell stellt, allerdings keine Veränderungen vornimmt, agiert der Lüfter unter Windows plötzlich nur noch mit 350 Umdrehungen.
Unter Last gibt es dann eine gute und eine schlechte Nachricht: Einerseits weiß die Art der Geräuschkulisse weiterhin zu überzeugen, denn der von AMD ausgesuchte Lüfter arbeitet auch bei hoher Drehzahl so leise, dass nur das Rauschen der Luft vernommen werden kann. Und die Drehzahl schwankt nicht. Allerdings lenkt das nicht davon ab, dass die Radeon RX Vega 64 mit den in der Regel anliegenden 2.400 Umdrehungen pro Minute – mehr lässt der Treiber ohne manuellen Eingriff nicht zu – ordentlich Luftrauschen erzeugt. Mit den gemessenen 48 Dezibel liegt das Topmodell damit noch hinter der GeForce GTX 1080 Ti Founders Edition (Test). Zugute halten muss man der Grafikkarte trotzdem die Klangfarbe: Die mit einem niedrigeren Wert gemessene Radeon RX 480 fällt im Referenzdesign zum Beispiel deutlich unangenehmer aus.
Die Radeon RX Vega 56 benötigt für die Spiele-Last 100 Umdrehungen weniger (Maximum auch hier bei 2.400 U/min). Mit 47 zu 48 Dezibel ist die kleinere Variante deshalb gemessen etwas leiser, schlussendlich gilt aber auch hier: Die Grafikkarte erzeugt ein angenehmes Geräusch, aber es ist ziemlich laut. Zu hoffen ist, dass Partnerkarten hier deutlich besser agieren werden.
Gut gelungen ist AMD die Lüftersteuerung an sich. Sie reagiert ziemlich schnell auf steigende Temperaturen und lässt die Lüfterdrehzahl schnell steigen. Das schießt meistens etwas über das Ziel hinaus, so dass sie daraufhin wieder etwas fällt. Fällt die Temperatur rasch, lässt sich der Lüfter deutlich mehr Zeit die Drehzahl zu reduzieren. Die Lüftersteuerung ist also so konfiguriert, dass die Drehzahl im normalen Spielealltag gleichmäßig bleibt und sich nicht andauernd verändert.
Jenseits der 2.400 U/min wird es richtig laut
Wer die Lüftersteuerung „öffnet“ und höhere Drehzahlen ermöglicht, muss sich allerdings auf etwas gefasst machen. In Verbindung mit dem auf 150 Prozent maximierten Power Target wird dann vor allem die Radeon RX Vega 64 extrem laut. Ein Kompromiss aus niedrigerem zusätzlichen Power Target und maximale Lüfterdrehzahl ist ratsam.
So heiß wird Vega unter Last
Beide Vega-Grafikkarten sind so konfiguriert, dass die Lüftersteuerung zwar versucht, die GPU-Temperatur bei 75 Grad Celsius zu halten. Der Takt wird aber erst ab 85 Grad reduziert. und beide Modelle erreichen diesen Wert im Testsystem nicht. Die Radeon RX Vega 64 schafft es im Gehäuse auf 83 Grad Celsius und bleibt damit knapp unter der magischen Grenze. Die Radeon RX Vega 56 hat mit 75 Grad deutlich mehr Spielraum und sogar noch 100 U/min Drehzahl frei.