5G: Intel, Ericsson und Telia testen LTE-Nachfolger in Estland

Nicolas La Rocco
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5G: Intel, Ericsson und Telia testen LTE-Nachfolger in Estland
Bild: Intel

Intel, Ericsson und der auf nord- und osteuropäischen Märkten aktive Mobilfunkanbieter Telia haben erfolgreich den LTE-Nachfolger 5G in Estland getestet. Das 5G-Netzwerk hat ein Kreuzfahrtschiff mit 2.000 Passagieren im Hafen von Tallinn mit WLAN versorgt, außerdem wurde ein kleiner Bagger annähernd latenzfrei ferngesteuert.

5G hat eine Bandbreite von mehreren Gigabit, extrem niedrige Latenzen und garantierte Netzkapazitäten zum Ziel. Bis 2020 soll der neue Standard als parallel zu LTE existierender Nachfolger etabliert werden. LTE wird somit nicht durch 5G ersetzt werden. In Estland haben Intel, Ericsson und Telia jetzt demonstriert, was mit 5G möglich ist.

WLAN-Versorgung per 5G auf einem Kreuzfahrtschiff
WLAN-Versorgung per 5G auf einem Kreuzfahrtschiff (Bild: Intel)

2.000 Kreuzfahrtpassagiere mit WLAN versorgt

Im Hafen von Tallinn im nördlichen Estland an der Küste des Finnische Meerbusen wurde ein großes Kreuzfahrtschiff mit 2.000 Passagieren per 5G angebunden, um über das per Mobilfunk zur Verfügung gestellte Gigabit-Netzwerk das gesamte WLAN des Schiffes abzuwickeln. Darüber hinaus wurde über dieselbe 5G-Anbindung die gesamte Informations- und Kommunikationstechnologie des Schiffes selbst abgewickelt.

Die Anbindung wurde über eine Basisstation von Ericsson bestehend aus 5G-Antenne, Radio und Baseband sowie Intels 5G-Erprobungsplattform realisiert. Das Mobilfunknetz von Telia wurde damit um den Millimeterwellenbereich für 5G erweitert, der laut 3GPP-Gremien zwischen 30 und 300 GHz liegt.

Bagger sicher aus der Ferne steuern

In einem zweiten Anwendungsszenario wurde ein kleiner Bagger über eine 5G-Anbindung aus der Ferne per Head-Mounted-Display und zwei Controllern sowie Sitzposition wie im echten Bagger gesteuert. Das erlaubt es dem Baggerfahrer, bei instabilem Terrain oder bedrohlichen Umwelteinflüssen wie Hitze und Luftverschmutzung sicher aus der Ferne zu arbeiten. Demonstriert werden sollte in diesem Anwendungsszenario eine Anbindung mit hoher Bandbreite und extrem niedriger Latenz. In 5G-Netzen soll eine Latenz von gerade einmal einer Millisekunde der Standard sein.

5G-Erprobung mit Fernsteuerung eines Baggers
5G-Erprobung mit Fernsteuerung eines Baggers (Bild: Intel)

5G soll schon 2018 einsatzbereit sein

Im estländischen Tallinn, im gegenüber liegenden finnischen Helsinki und im schwedischen Stockholm auf der anderen Seite der Ostsee will Telia bereits 2018 in Zusammenarbeit mit Ericsson erste 5G-Netze und Dienstleistungen anbieten.

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