Adata SD600 im Test: Flotte externe SSD zum kleinen Preis
tl;dr: Im „sportlichen“ Look bietet die externe SSD Adata SD600 bis zu 512 GB Speicherplatz und Transferraten über 400 MB/s via USB 3.0. Im Test überzeugt das 256-GB-Modell mit hoher Leistung ohne große Schwächen. Das Gehäuse wirkt billig, dafür stimmt der Preis.
Die Adata SD600
Der Speicheranbieter Adata hat neben internen SSDs auch eine ganze Reihe externer Flash-Speicher-Datenträger im Programm. Dazu zählt die SD600, eine externe SSD im „sportlichen“ Design, die 256 oder 512 GByte Speicherplatz und Transferraten von über 400 MB/s via USB 3.1 Gen1 alias USB 3.0 bietet.
Wie auch bei der SD700 kommt 3D-NAND zum Einsatz. Dass die Technik, wie schon vermutet, von der internen Adata SU800 (Test) stammt, bestätigt sich im Test. Der Hersteller hat der Redaktion die SD600 mit 256 GB in der Farbvariante Rot-Schwarz zur Verfügung gestellt.
Ausstattung und Technik
Kunststoff im Gummimantel
Das Kunststoffgehäuse der SD600 besitzt eine Kantenlänge von 8 Zentimetern in Länge und Breite und ist rund 1,5 Zentimeter hoch. Zum Schutz vor Stößen und auch als optisches Accessoire dient ein Gummimantel, der je nach Ausführung rot oder schwarz gehalten ist. Der Hersteller spricht auch von Schutz vor Feuchtigkeit; eine echte Outdoor-SSD wie das Schwestermodell SD700 mit IP68-Zertifizierung ist die SD600 allerdings lange nicht. Das Gehäuse lässt sich zudem in der Mitte leicht mit den Fingern zusammendrücken und hinterlässt weder einen hochwertigen noch einen robusten Eindruck.
Leichter als der Hersteller sagt
Mit rund 90 Gramm Gewicht ist die SD600 laut Hersteller deutlich schwerer als die vor Kurzem getestete Samsung Portable SSD T5 (Test) im Alugehäuse, die zudem wesentlich kleiner ist. Allerdings hat die Messung der Redaktion ein Gewicht von nur 58 Gramm (ohne Kabel) für die SD600 ergeben. Kommt das Kabel mit auf die Waage, stehen 80 Gramm auf der Anzeige.
USB 3.1 Gen1 bedeutet USB 3.0
Wie eingangs erwähnt, wird die Adata SD600 lediglich mit 256 oder 512 GByte Speicherplatz angeboten. Das besagte Samsung-Produkt gibt es dagegen mit 250 GByte bis hin zu 2.000 GByte. Ein weiterer Unterschied zwischen diesen tragbaren SSDs ist die externe Schnittstelle: Die SD600 arbeitet mit USB 3.1 Gen1, was effektiv USB 3.0 mit 5 Gbit/s bedeutet, die Portable T5 unterstützt dagegen bereits USB 3.1 Gen2 mit 10 Gbit/s.
Adata SD600 | Samsung Portable SSD T5 | |
---|---|---|
Format | mSATA? im externen Gehäuse | mSATA im externen Gehäuse |
Abmessungen | 80 × 80 × 15,2 mm | 74 × 57,3 × 10,5 mm |
Gewicht | laut Hersteller: 90 g gemessen: 58 g (80 g mit Kabel) |
51 g |
Gehäusematerial | Kunststoff | Aluminium |
Kapazitäten | 256 GB, 512 GB | 250 GB, 500 GB, 1.000 GB, 2.000 GB |
Schnittstelle | USB 3.1 Gen1/USB 3.0 (5 Gbit/s, UASP) | USB 3.1 Gen 2 (10 Gbit/s, UASP) |
Anschluss | USB Micro-B zu USB Typ A | USB Typ C zu Typ A/C |
Max. Transferrate | 440 MB/s | 540 MB/s |
Controller | Silicon Motion SM2258 | Samsung MGX |
NAND-Flash | 3D-NAND (TLC, Micron?) |
3D V-NAND V4 (TLC, 64 Layer, 256 Gigabit) |
Verschlüsselung | – | AES 256 Bit |
Leistungsaufnahme | keine Angabe | |
Garantie | 3 Jahre | |
TBW | keine Angabe |
SM2258-Controller und Micron 3D-TLC-NAND
Der Blick auf das Innenleben der leihweise zur Verfügung gestellten SD600 blieb verwehrt, da sich das Gehäuse nicht öffnen ließ, ohne eine Beschädigung zu riskieren. Somit bleibt nur zu vermuten, dass im Inneren wie auch bei der T5 ein mSATA-Modul vorliegt. Doch schon zur Vorstellung im Frühjahr hatte Adata auf Anfrage der Redaktion die wesentliche Technik verraten. Demnach kommt der Vierkanal-Controller SM2258 von Silicon Motion zum Einsatz. Der Bridge-Chip JMS578 von JMicron sorgt für die Überführung der SATA-Signale in das USB-Protokoll. Der 3D-NAND gehört dem Speichertyp TLC mit drei Bit pro Speicherzelle an. Die Herkunft wird verschwiegen, doch ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass einmal mehr Micron der Lieferant ist.
SM2258-Controller und 3D-TLC-NAND hat die externe Adata SD600 mit der internen SU800 (Test) aus gleichem Hause gemein.
Die technische Verwandtschaft wird von einem Tool belegt: CrystalDiskInfo erkennt die SD600 direkt als SU800 (siehe Screenshot).
Lieferumfang und HDDtoGo-Software
Die Adata SD600 ist im Werkszustand mit dem NTFS-Dateisystem formatiert. Zum Lieferumfang gehören lediglich das Anschlusskabel von Micro-USB-B (SSD) auf USB-A (PC) sowie eine Schnellstartanleitung in diversen Sprachen. Außerdem wird die Software HDDtoGo als kostenloser Download angeboten. Diese bietet unter anderem Backup- und Synchronisierungsfunktionen, eine AES-256-Bit-Verschlüsselung auf Software-Basis oder die Einrichtung eines USB-Laufwerks als „Schlüssel“ für den PC (PC-Lock).
Preise und Verfügbarkeit
Die Adata SD600 ist zu Preisen von rund 110 Euro (256 GB) und 192 Euro (512 GB) im Handel erhältlich. Pro Gigabyte Speicherplatz beträgt der Preis somit 43 Cent (256 GB) respektive 38 Cent (512 GB). Damit gehört die SD600 zu den günstigen externen SSDs.
256 GB | 512 GB | |
---|---|---|
Aktueller Preis* | 110 € | 192 € |
Preis/GB | 0,43 € | 0,38 € |
* Preisvergleich, Stand: 14.09.2017 |
Das 256-GB-Modell liegt preislich auf Augenhöhe mit der Western Digital WD My Passport SSD. SanDisk Extreme 500 und Samsung Portable SSD T3 (Test) kosten nur einige Euro mehr. Samsungs schnellere Portable T5 mit echtem USB 3.1 ist rund 20 Euro teurer.