Z370-Mainboards: ASRock setzt auch auf 10-Gbit/s-Ethernet und Mini-ITX
Nach Gigabyte hat auch ASRock die für Intels Coffee-Lake-CPUs um den Core i7-8700K benötigten Z370-Mainboards offiziell angekündigt. Sechs Modelle im ATX-Format gibt es demzufolge zum Start. Das Topmodell Fatal1ty Z370 Professional Gaming i7 bietet neben zwei weiteren 1-Gbit/s-Anschlüssen als Besonderheit 10-Gbit/s-Ethernet.
Topmodell mit drei Mal LAN und WLAN
Der schnelle Anschluss basiert auf dem Aquantia AQC107. Das Mainboard kommt damit insgesamt auf drei LAN-Anschlüsse, WLAN nach 802.11ac und Bluetooth 4.2 gibt es außerdem. Auch mit acht USB-3.0-Ports (USB 3.1 Gen1, vier davon an der I/O-Blende) und dreimal USB 3.1 Gen2 (Typ C und Typ A am I/O-Panel) zeigt sich das Mainboard außerordentlich anschlussfreudig. Für die GPU in der CPU gibt es HDMI und DisplayPort. Massenspeicher können über drei M.2-Combo-Slots (NVMe mit PCIe 3.0 x4 oder SATA) sowie acht SATA-Anschlüsse angesprochen werden.
Auch beim Speicher geht ASRock in die Vollen und kann im BIOS sogar DDR4-4333 anbieten. Offiziell unterstützt die CPU nur DDR4-2666, Gigabyte hat die eigenen Platinen vorerst bis maximal DDR4-4133 freigegeben. Die drei mechanischen PCIe-x16-Slots teilen sich die 16 Lanes der CPU. Als Audio-Chip kommt der Realtek ALC1220 zum Einsatz.
Dem ASRock Z370 Taichi fehlt nur 10-Gbit/s-LAN
Das ASRock Z370 Taichi verzichtet im Vergleich zum Fatal1ty Z370 Professional Gaming i7 auf den 10-Gbit/s-Port, der Rest der I/O-Blende ist identisch. Das betrifft auch die internen Header sowie die Anschlussmöglichkeiten für Massenspeicher. DDR4-4333 wird ebenfalls unterstützt.
Beim Z370 Extreme4 fallen darüber hinaus der zweite 1-Gbit/s-LAN-Anschluss, WLAN und Bluetooth sowie einer der drei M.2-Steckplätze weg. Dessen PCIe-Lanes werden dafür in einen dritten PCIe-x1-Slot und den dritten PCIe-x16-Slot umgeleitet. Werden drei Karten in den großen Steckplätzen betrieben, können auf diesem Mainboard deshalb zwei davon mit x8 betrieben werden. Statt DisplayPort gibt es D-Sub und DVI an der I/O-Blende.
Z370 Killer SLI/ac und Killer SLI streichen unter anderem USB 3.1 Gen2
Das Z370 Killer SLI/ac bietet wieder WLAN 802.11ac und Bluetooth, als Unterscheidungsmerkmal müssen die von 12 auf 10 Phasen reduzierte Spannungsversorgung, sechs statt acht SATA-Ports, zwei statt drei PCIe-x16-Slots, DDR4-4266 als Maximum, der Audio-Chip Realtek ALC892 sowie der Verzicht auf USB 3.1 Gen2 herhalten. Und für die iGPU gibt es nur noch DVI. Das Z370 Killer SLI streicht demgegenüber die Funkstandards.
Das Z370 Pro4 leuchtet nicht mehr
Das Z370 Pro4 bietet ebenfalls nur noch zwei PCIe-x16-Slots, der zweite wird aber pauschal nur noch mit x4 betrieben - SLI ist damit offiziell nicht mehr möglich. Gestrichen wird darüber hinaus die RGB-LED-Beleuchtung.
Auch andere Hersteller zeigen erste Mainboards
Auch von Asus und MSI sind bereits erste Informationen zu Z370-Mainboards an die Öffentlichkeit gelangt, nur MSI zeigt allerdings bereits ebenfalls zwei erste Platinen auf der Webseite des Unternehmens. Sobald die Angebote komplett vorgestellt worden sind, wird ComputerBase auch darüber berichten. Im Gegensatz zu Gigabyte dürften ASRock, Asus und MSI früh auch Z370-Platinen im Mini-ITX-Format zeigen, das von ASRock ist bisher aber nicht beim Hersteller gelistet.
Der „neue“ Z370-Chipsatz
Der neue Z370-Chipsatz ist der erste, der die Coffee-Lake-CPUs um den Core i7-8700K unterstützt. Das ist allerdings auch der einzige Unterschied zum Z270-Chipsatz. Intel nennt den Wechsel auf bis zu sechs Kerne, die offizielle Unterstützung von DDR4-2666 statt DDR4-2400 durch Coffee Lake und ein höheres Potential zum Übertakten als Gründe. Mainboard-Hersteller nennen dazu passend veränderte Spezifikationen für die Spannungsversorgung des grundsätzlich unveränderten Sockel LGA 1151 als Ursache dafür, dass neue Mainboards für Coffee Lake notwendig sind. Intel stellt mit dem Chipsatz offensichtlich sicher, dass sich Hersteller und Kunden auch daran halten.
In Anbetracht der teilweise deutlich außerhalb der Spezifikationen ausgelegten Platinen mit Z270-Chipsatz ist nämlich nicht davon auszugehen, dass Coffee Lake mit kaum angepasster TDP nicht lauffähig ist – weder die Stromversorgung noch die Anbindung der RAM-Slots dürften bei vielen Mainboards ein Problem darstellen. Interessantes weiteres Detail: Intel schließt nicht nur Coffee Lake von der 200er-Serie aus, Kaby Lake ist auch nicht auf dem Z370 lauffähig.
Abseits der Freigabe für Coffee Lake bietet Z370 damit dieselben Funktionen wie Z270, dazu gehören 24 PCIe-Lanes. Coffee Lake bietet wiederum weiterhin 16 eigene, die auf fast allen Mainboards zur Anbindung von zwei PCIe-Slots für Grafikkarten verwendet werden. Sind zwei Grafikkarten installiert, werden beide Steckplätze nur mit jeweils acht Lanes angesprochen. Erst die anderen Anfang 2018 erscheinenden Chipsätze der 300-Serie bieten tatsächlich neue Funktionen.
ASRock hat weitere vier Mainboards mit Z370 vorgestellt, darunter auch die erwarteten beiden Mini-ITX-Modelle sowie eine Platine in Micro-ATX. Das Angebot zum Start umfasst damit zehn Platinen.
Zwei Mal Z370 auf Mini-ITX-Platinen
Das Z370 Gaming-Fatal1ty ITX/ac im Mini-ITX-Format bietet noch zwei DIMM-Slots, einen M.2-Anschluss und einen 1-Gbit/s-Ethernet-Port. Sechs mal SATA, einmal Thunderbolt 3 (und damit USB 3.1 Gen2) sowie acht Mal USB 3.1 Gen1 (USB 3.0) sind ebenfalls vorhanden, 10-Gbit/s-Ethernet hingegen nicht. Audio-Signale werden mit dem Realtek ALC1220 Audio Codec erzeugt.
Das Z370M-ITX/ac verzichtet auf die Heatpipe-Kühlung, Thunderbolt 3 (und damit auch USB 3.1 Gen2), einmal M.2 für NVMe-SSD und die RGB-Beleuchtung, acht Mal USB 3.1 Gen1 sowie WLAN nach 802.11ac und Bluetooth 4.2 gibt es aber weiterhin. Zurück ist ein zweiter 1-Gbit/s-LAN-Anschluss. Der maximale Speichertakt fällt von DDR4-4333 auf DDR4-4000, der Audio-Codec wechselt zum Realtek ALC892. Für die iGPU gibt es gleich zweimal HDMI und einmal DisplayPort zur Ausgabe des Signals parallel an drei Displays.
Die Micro-ATX-Platine hört auf die Bezeichnung Z370M Pro4. Sie bietet gegenüber den Mini-ITX-Platinen einen zweiten PCIe-x16-Slot und zweimal PCIe x1, einen zweiten M.2-Anschluss, aber kein USB 3.1 Gen2, auch nicht über Thunderbolt 3. Auf der Slotblende sind nur vier Schnittstellen nach USB 3.0 Typ A zu finden, einmal gibt es USB 3.0 über Typ C. Beleuchtet ist auch diese Platine nicht. Drei Monitore können über HDMI, DVI und D-Sub angeschlossen werden.
Ein siebtes Mainboard im ATX-Format
Das Fatal1ty Z370 Gaming K6 ist abschließend ein unterhalb des Topmodells positionierte ATX-Platine. Es fehlen der dritte M.2-Slot, der hochwertigere DAC, 10-Gbit/s-Ethernet, WLAN und Bluetooth sowie der dritte USB-3.1-Gen2-Anschluss. Das ASRock Z370 Taichi ist damit besser ausgestattet.