Autonomes Fahren: Tesla entwickelt eigenen AI-Chip mit AMD-Technologie
Der Autohersteller Tesla arbeitet zusammen mit AMD an einem Chip, der in zukünftigen autonomen Fahrzeugen zum Einsatz kommen soll. Erste Muster befinden sich bereits in der Evaluierung. Das berichtet CNBC. Entgegen erster Meldungen hat GlobalFoundries-CEO Sanjay Jha das aber nicht offiziell bestätigt.
Jha hatte am Mittwoch erklärt, auch Tesla gehöre zu Kunden von Auftragsfertigern – gebe also eigene Chips in Auftrag. GlobalFoundries hatte er aber nicht explizit genannt, auch wenn es ursprünglich so berichtet wurde.
AMDs Eintrittskarte in den Kfz-Sektor
Für AMD wäre die Entwicklung zusammen mit Tesla gleich aus zweierlei Gründen von großer Bedeutung: Zum einen, weil Tesla in den eigenen Fahrzeugen bisher vor allem auf Technologie von Nvidia zurückgreift, zum anderen, weil der Konzern bisher keine eigenen Produkte für das in Zukunft immer wichtigere Kfz-Segment vorgestellt hat. Nvidia ist wiederum seit Jahren in immer mehr Fahrzeugen vertreten. Anfänglich als Lieferant der Prozessoren für das Multi-Media- und das digitale Cockpit-System, mit der Drive-PX-Plattform aber auch immer häufiger als Ausrüster für Fahrzeuge mit teilautonomem Betrieb.
Tesla hatte bis Mitte 2016 auch auf Technologie von Mobileye gesetzt, beide Partner gingen aber im Streit auseinander. Im März 2017 übernahm Intel Mobileye für 17 Milliarden US-Dollar und arbeitet in Kooperation mit BMW an einer Plattform für autonome Fahrzeuge, die auch anderen Herstellern ab 2021 zur Verfügung stehen soll.
Tesla hat bisher keine Anzeichen gemacht, zum ehemaligen Partner zurückkehren zu wollen und arbeitet offenbar an einem eigenen System. Dieses Vorhaben verantwortet Jim Keller, der bis Oktober 2015 für die CPU-Entwicklung bei AMD zuständig war – auch hier schließt sich der Kreis. 50 Personen sollen an der Entwicklung beteiligt sein.
Eine offizielle Bestätigung steht aus
Weder AMD, noch Tesla noch GlobalFoundries wollten den Bericht von CNBC kommentieren. Die Aktie von AMD stieg nach dessen Veröffentlichung um fünf Prozent.