C.B250A-BTC Plus V20: 48,5 cm langes Mining-Board für 8 Dual-Slot-Grafikkarten
Bei der Gestaltung von Mainboards zum Schürfen von Kryptowährungen mittels GPU-Leistung zeigen sich Hersteller kreativ. Gänzlich abseits der Norm bewegt sich Colorful mit dem Modell C.B250A-BTC Plus V20: Das Intel-Mainboard bietet Platz für acht Dual-Slot-Grafikkarten untereinander und ist dabei fast einen halben Meter lang.
Lang und schmal, jenseits der Norm
Während ein herkömmliches ATX-Mainboard 30,5 × 24,4 cm misst, betragen die Abmessungen des C.B250A-BTC Plus V20 ungewöhnliche 48,5 × 19,5 cm. Das besonders lange und schmale Format entspricht somit keinem der bekannten Mainboard-Standards. Das muss es auch nicht unbedingt, denn in großen Mining-Farmen wird oft auf Gehäuse oder Server-Schränke verzichtet.
Die lange Bauweise wird durch die acht PCIe-x16-Slots bestimmt. Denn diese sind mit großem Abstand voneinander angeordnet, sodass eine direkte Vollbestückung mit acht Dual-Slot-Grafikkarten ohne Riser-Cards möglich wird. Mit dem Sockel LGA 1151 und dem B250-Chipsatz für Intels Mainstream-CPUs wird schnell klar, dass die x16-Ausführung der Slots nur physischer Natur ist. Vollständig mit 16 PCIe-Lanes verdrahtet ist dabei nämlich nur ein Steckplatz, die restlichen sieben sind elektrisch als PCIe x1 ausgeführt, was für GPU-Mining genügt.
Ausstattung zweckmäßig spartanisch
Die sonstige Ausstattung fällt mit nur einem DDR4-Slot für SO-DIMMs, nur einem SATA-Port, einem mSATA-Steckplatz, HDMI und USB 2.0 gegenüber herkömmlichen Desktop-Mainboards spartanisch aus. Der RJ45-Anschluss bietet Gigabit-Ethernet vom Chipsatz.
Stromversorgung ebenso ungewöhnlich
Wiederum üppig und zugleich ungewöhnlich fällt die Stromversorgung aus. An der rechten sowie der unteren Kante sind jeweils acht 6-Pin-PCIe-Stromanschlüsse platziert. Somit stehen jedem PCIe-Slot zwei 6-Pin-Buchsen und somit zweimal 75 Watt zusätzliche Stromzufuhr zur Verfügung. Auffällig ist zudem, dass kein herkömmlicher ATX-Hauptstromanschluss mit 24 Pins vorhanden ist. Erkennbar ist lediglich eine 4-Pin-Buchse an der Oberseite. Passend dazu zeigten Hersteller auf der Computex spezielle Netzteile für Mining-Systeme, die ihrerseits keinen 24-Pin-Stecker, sondern lediglich einen 12-Volt-Ausgang mit 4 Pins besitzen.
Zu Preis und Verfügbarkeit des C.B250A-BTC Plus V20 liegen keine Informationen vor.
Andere Lösungen setzen auf PCIe-x1-Armada
Das Colorful-Mainboard sticht mit dem eigenwilligen Format selbst unter den Mining-Exoten noch hervor. Andere Hersteller wie ASRock, Asus und Biostar setzten bisher stattdessen auf etablierte Formate und besonders viele kleine PCIe-Ports. Auf die Spitze hat es jüngst Asus mit dem Modell B250 Mining Expert getrieben: Die achtzehn kurzen PCIe-x1-Ports sind dicht bei dicht in Dreierreihen angeordnet. Grafikkarten müssen hier über Adapter angeschlossen werden, da auf dem Mainboard kein Platz ist.