Cosmos C700P im Test: Cooler Masters Big Tower hat Ausstrahlung
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Wie ComputerBase Gehäuse testet und dabei Messwerte ermittelt, kann im Detail im Artikel „So testet ComputerBase Gehäuse“ nachvollzogen werden.
Lautstärke
Zwar bietet die vorinstallierte Lüftersteuerung keine Möglichkeit, die verbauten Gehäuselüfter mit einer Spannung von 5 Volt zu betreiben, die Ventilatoren laufen mit einer Anlaufspannung von 3,7 Volt allerdings problemlos an. Kommt stattdessen wie im Test eine Lüftersteuerung mit einem größeren Regelbereich zum Einsatz, erreichen die Ventilatoren eine durchschnittliche Geräuschkulisse von 30,7 Dezibel bei anliegenden 5 Volt.
ComputerBase hat auch eine Messung bei 7 Volt durchgeführt. Hier liegt die Lautstärke bei 32,9 Dezibel im Durchschnitt. Das ist zwar nicht wirklich laut und störend, in einem leisen Zimmer aber durchaus wahrnehmbar. Für absolute Silent-Fans ist es daher wirklich bedauerlich, dass Cooler Master einen 5-Volt-Modus bei der Lüftersteuerung eingespart hat.
Nochmals eine Stufe lauter wird der Big Tower bei voller Umdrehungszahl der drei 140-mm-Gehäuselüfter. Hier werden im Durchschnitt 35,5 Dezibel erreicht. Das ist zwar nach wie vor nicht sonderlich störend, eine permanente Lärmquelle ist damit trotzdem vorhanden. Immerhin funktioniert die Festplattenentkopplung des Cosmos C700P sehr gut. In allen drei Testszenarien waren keine Resonanzen hör- oder am Korpus wahrnehmbar.
Temperatur
Erfährt das System eine hohe Auslastung mittels Prime95 und Furmark, erreicht der Prozessor bei anliegenden 12 Volt zusammen mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost und ihrem Radiallüfter eine Temperatur von 48 °C. In Kombination mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC und den darauf verbauten Axiallüftern sind es lediglich 7 °C mehr. Die beiden Pixelbeschleuniger selbst bleiben mit 59 °C und 60 °C noch sehr kühl. Selbiges gilt für die Mainboard- und die Festplattentemperatur mit maximal 34 °C beziehungsweise 25 °C.
Mit auf 5 Volt reduzierter Umdrehungsgeschwindigkeit aller Ventilatoren steigt die Temperatur der CPU unter Verwendung der Nvidia GTX 650 Ti Boost nur geringfügig auf 50 °C an. Weil bei der Asus GTX 760 DirectCU II OC die erwärmte Luft der Grafikkarte nicht direkt aus dem Gehäuse befördert, sondern verwirbelt wird, zieht die durch zwei Axiallüfter gekühlte Grafikkarte den Prozessor mit gemessenen 69 °C stark in Mitleidenschaft.
Während die Asus GTX 760 DirectCU II OC 77 °C misst, fällt die Nvidia GTX 650 Ti Boost mit maximal erreichten 72 °C immerhin 5 °C kühler aus. Auch im 5-Volt-Szenario bleiben Hauptplatine und Festplatte mit ermittelten 42 beziehungsweise 28 °C angemessen kühl.
Im Auslieferungszustand sind somit beide Grafikkartentypen problemlos einsetzbar, ein Pixelbeschleuniger mit Radiallüfter entlastet allerdings den Prozessor deutlich.
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme der drei im Cooler Master Cosmos C700P verbauten 140-mm-Ventilatoren bewegt sich mit 1,3 Watt bei anliegenden 5 Volt und 2,4 Watt bei maximal möglichen 12 Volt völlig im Rahmen und muss bei der Dimensionierung des Netzteils nicht mit eingeplant werden.
Fazit
Cooler Master ist mit dem Cosmos C700P ein durchaus würdiger Erbe des Serienvermächtnisses gelungen. Der Big Tower überzeugt hinsichtlich seiner erstklassigen Verarbeitungsqualität, und das getönte Glasseitenteil mit seinen beiden Rundungen sieht sehr gut aus. Das eigentliche Highlight des C700P ist jedoch seine RGB-LED-Beleuchtung, die weder zu dezent noch zu aufdringlich ist und dem Gehäuse seinen Charakter verleiht. Möglichkeiten sie mit einem kompatiblen Mainboard zu synchronisieren sind zu begrüßen.
Es gibt unzählige weitere Punkte, die für das neue Cosmos C700P sprechen, darunter der invertier- und höhenverstellbare Mainboardtray und die, die im Wertungskasten noch einmal explizit aufgelistet sind. Frei von Kritik ist der Big Tower jedoch nicht: Unter anderem ist es unverständlich, wieso der taiwanische Hersteller einen 5-Volt-Modus bei der Lüftersteuerung eingespart hat. Auch Käufern bei einem Anschaffungspreis von 300 Euro Folgekosten für weitere eventuell benötigte 3,5"- Festplattenhalterungen oder die des Brackets aufzudrücken, das benötigt wird, um Bodenlüfter installieren zu können, stoßen bei den betroffenen sauer auf.
Trotz dieser Kritik bleibt das Cosmos C700P ein durchaus empfehlenswertes und besonders für Wasserkühler äußerst attraktives Gehäuse, zumal die Nutzung der integrierten Lüftersteuerung nicht notwendig ist und nicht jeder mehr als zwei 3,5"-Festplatten benötigt. Das Cosmos C700P soll Ende Oktober auf dem Markt verfügbar sein. An der uneingeschränkten Empfehlung als teures aber durch und durch gelungenes Spitzengehäuse kratzt das neue Cosmos aber knapp vorbei.
- Extrem hohe Modularität
- Leicht erreichbare Staubfilter
- Sehr gutes Kabelmanagement
- USB-3.1-Anschluss an der Front
- Getöntes Seitenteil aus Echtglas
- Sehr gute Festplattenentkopplung
- Seitenteile untereinander tauschbar
- Mainboardtray komplett invertierbar
- Lüftersteuerung für bis zu fünf Lüfter
- Tolle Inzenierung durch LEDs mit verschiedenen Farbmodi
- Große interne Wasserkühlung mit tiefen Radiatoren möglich
- Kein Bracket für Bodenlüfter
- Nur zwei 3,5"-Festplattenhalter
- Schlechte Bedienungsanleitung
- Keine 5-Volt-Unterstützung durch Lüftersteuerung
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