GeForce GTX 1070 Ti: Nvidias „GTX 1080 Light“ erscheint am 26. Oktober
Der Oktober entpuppt sich als heißer Monat für neue PC-Hardware. Während Coffee Lake bei den CPUs den Anfang macht, soll Ende Oktober mit der 900P die erste Optane-SSD für Enthusiasten erscheinen. Und auch bei Grafikkarten gibt es Neues: Laut einem Bericht wird Nvidia die GeForce GTX 1070 Ti am 26. Oktober vorstellen.
Zu dem Modell, das sich zwischen der GeForce GTX 1070 und der GeForce GTX 1080 platziert, ranken seit Wochen Gerüchte, die immer konkreter werden. Die schwedische Website Nordic Hardware hat schon früher authentische Vorabinformationen geliefert und berichtet nun über den Termin und die Spezifikationen der neuen Nvidia-Grafikkarte.
GTX 1070 Ti kommt der GTX 1080 nahe
Wie schon unbestätigte Informationen aus Asien besagten, soll die GeForce GTX 1070 Ti bei den technischen Daten sehr nahe an der GTX 1080 liegen. Demnach ist die Pascal-GPU GP104 lediglich um 128 Shader-Einheiten beschnitten und liefert deren 2.432 statt 2.560 bei der GTX 1080. Der Basistakt der GPU soll mit 1.607 MHz identisch zur 1080 ausfallen, nur der Boosttakt liegt mit 1.683 MHz unter den 1.733 MHz des größeren Bruders.
Ein größerer Unterschied wird beim Speicher erwartet: Statt GDDR5X bei der GTX 1080 soll die GTX 1070 Ti wie auch die langsamere GTX 1070 über herkömmlichen GDDR5-Speicher verfügen. Eine Speichergröße von 8 GByte gilt ebenso als gesetzt wie das 256-Bit-Speicherinterface. Ob der Speicher wie bei der GTX 1070 mit 4.000 MHz arbeitet, ist noch unklar.
GTX 1080 | GTX 1070 Ti | GTX 1070 | |
---|---|---|---|
GPU | GP104 (Pascal, 16 nm FinFet) | ||
Shader-Einheiten | 2.560 | 2.432 | 1.920 |
GPU-Takt (Basis) | 1.607 MHz | 1.506 MHz | |
GPU-Takt (Boost) | 1.733 MHz | 1.683 MHz | |
Speicher | GDDR5X | GDDR5 |
Von der GTX 1080 trennen die GTX 1070 Ti lediglich 128 Shader, 50 MHz weniger Boost und der voraussichtlich langsamere Speicher. Damit ist ein Leistungsniveau zu erwarten, das der GTX 1080 nahe kommt. Dies dürfte sich auch im Preis widerspiegeln. MyDrivers hatte von 500 Yuan weniger als bei der GTX 1080 gesprochen, was umgerechnet etwa 75 US-Dollar oder 63 Euro entspricht. Die GeForce GTX 1080 ist im deutschen Online-Handel aktuell ab 500 Euro zu haben, eine GTX 1070 ist derzeit ab 400 Euro lieferbar. Irgendwo dazwischen sollte sich die GTX 1070 Ti einordnen.
Auch TechARP will inzwischen die vollständigen Spezifikationen der GeForce GTX 1070 Ti Founders Edition in Erfahrung gebracht haben. Sofern zutreffend, bestätigen sie die Gerüchte, dass gegenüber der GeForce GTX 1080 nur ein Shader-Cluster deaktiviert wird. Die typischen Turbo-Taktraten bleiben gleichzeitig auf dem Niveau der GeForce GTX 1070, das gilt auch für die abermals acht Gigabyte Speicher vom Typ GDDR5 mit 4.000 MHz – zum Speicher lagen bisher noch keine handfesten Gerüchte vor. Der in der Praxis relevante Basis-Takt liegt mit 1.607 MHz allerdings auf dem Niveau der GeForce GTX 1080.
Das Mehr an Leistung wird auf dem Papier also ausschließlich über 27 Prozent mehr Ausführungseinheiten erzielt, auch wenn der höhere Basistakt auf etwas höhere Turbo-Taktraten im Alltag hindeuten könnte. Mit einer Leistung nahe am Niveau der GeForce GTX 1080 fällt auch die TDP um 30 Watt höher aus als bei der GeForce GTX 1070 und trifft mit 180 Watt die Spezifikation des größeren Modells.
Auch die geplante UVP will TechARP bereits kennen, wobei diese Information in der Regel selbst den Redaktionen unter NDA und dem Handel erst Tage oder im Extremfall erst Stunden vor der Präsentation mitgeteilt wird; Vorsicht ist deshalb geboten. Mit 429 US-Dollar vor Steuern würde die neue GeForce GTX 1070 Ti 120 US-Dollar günstiger sein als die GeForce GTX 1080 und 30 US-Dollar mehr kosten als die GeForce GTX 1070. Das Preis-Leistungs-Verhältnis würde damit besser als bei beiden anderen Grafikkarten ausfallen. Die UVP der Radeon RX Vega 56 liegt bei 399 US-Dollar.
Sowohl Eteknix als auch Expreview berichten unabhängig voneinander, dass es die GeForce GTX 1070 Ti nicht als Founders Edition, sondern nur in Varianten der Partner geben wird. So viel Freiheit wie üblich sollen sie bei der Ausgestaltung ihrer Grafikkarten aber nicht haben: PCB und Kühler dürfen zwar angepasst, die Taktraten aber nicht verändert werden. Die bereits mehrfach berichteten Taktraten von 1.607 MHz in der Basis und der typische Turbo-Takt von 1.683 sollen von Nvidia fest vorgeschrieben sein. ComputerBase sind diese Gerüchte nicht unbekannt.
Durch unterschiedlich starke Kühlsysteme könnten unterschiedliche Kühler trotz gleicher Taktraten und identischem Power-Target unter Dauerlast zwar weiterhin leicht unterschiedliche Taktraten zeigen können, gravierend dürften die Unterschiede aber nicht mehr ausfallen.
Nicht ganz einig sind sich beide Publikationen darüber, ob es die Partner Anwendern erlauben dürfen, die Grafikkarten manuell zu übertakten. Da es Nvidia bei der Maßnahme aber in erster Linie darum gehen dürfte, die GeForce GTX 1070 Ti ab Werk nahe an die GeForce GTX 1080 heran zu schieben ohne sie zu überholen, ist allerdings nicht davon auszugehen, dass Taktraten und Power Target unantastbar festgelegt werden.