Intel Coffee Lake: Sechs-Kerner um den 8700K ab 182 US-Dollar sind offiziell
Intel bricht sein eigenes NDA, statt am 5. Oktober fällt die Sperrfrist für alle ersten Coffee-Lake-CPUs überraschend bereits heute. Dies gilt für technische Details und den groben Überblick, der zeigt, dass es Sechs-Kern-Prozessoren in Zukunft ab 182 US-Dollar aus dem Hause Intel gibt.
Vier Kerne nun ab 117 US-Dollar
Sechs Prozessoren kündigt Intel insgesamt am heutigen Tage an, zwei mit vier Kernen und vier mit sechs Kernen, erstmals kommt dafür die neue Fertigungsstufe 14nm++ zum Einsatz. Wie die Gerüchteküche bereits in den vergangenen Wochen und Monaten umfassend dargelegt hat, werden die Core i3 statt zwei Kerne und vier Threads zukünftig vier Kerne und vier Threads bieten. Der Einstieg beginnt dabei mit dem Core i3-8100 mit 3,6 GHz, der für 117 US-Dollar in den Handel kommen soll. Der Core i3-8350K wird einen frei wählbaren Multiplikator mitbringen, 4 GHz Basistakt kostet dort auch direkt 168 US-Dollar. Wie immer bei den Core i3 im Desktop gibt es keinen Turbo-Modus.
Sechs-Kern-CPUs ab 182 US-Dollar
Die eigentliche Bestimmung der neuen Prozessoren mit dem Codenamen Coffee Lake ist die Einführung von sechs Kernen in den Massenmarkt. Dies beginnt mit dem Core i5-8400, der für 182 US-Dollar angeboten werden soll. Dieser bietet einen Basistakt von 2,8 GHz, der aber wie immer nicht viel mit der Realität zu tun hat. Denn sein maximaler Turbo-Takt für einen Kern liegt bei 4 GHz, die Abstufungen dazwischen sind noch nicht im Detail bekannt gegeben worden, es gab jedoch entsprechende Gerüchte.
Abgerundet wird die Core-i5-Familie vom Core i5-8600K, der einen freien Multiplikator bietet. Auch hier ist der Aufpreis gegenüber dem kleinsten Modell der Serie markant, 257 US-Dollar soll dieser kosten. Dies sind jedoch nur 15 US-Dollar mehr als der Quad-Core-Prozessor Core i5-7600K, zumindest laut offizieller Preisliste.
Zwölf Threads ab 303 US-Dollar
Die Core-i7-Serie wird neben sechs Kernen auch noch Hyper-Threading aktiviert haben und somit zwölf Threads bereitstellen können, zudem kann sie auf volle 12 MByte statt 9 MByte L3-Cache zurückgreifen. Der Turbo-Takt wird sehr hoch ausfallen, selbst das bisherige Mainstream-Flaggschiff Core i7-7700K wird dort noch übertroffen. Apropos 7700K: Dessen Preis liegt laut Intel 339 US-Dollar, der Neuling Core i7-8700K wird mit 20 US-Dollar mehr und somit 359 US-Dollar ausgeschrieben.
Kerne/Threads | Takt (Basis) | Turbo (z.T. unbestätigt) 1 / 2 / 4 / 6 Kerne |
L3-Cache | Speicher | TDP | Overclocking | Preis | |
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Core i7-8700K | 6/12 | 3,7 GHz | 4,7 / 4,6 / 4,4 / 4,3 GHz | 12 MB | DDR4-2666 | 95 W | ✓ | $359 |
Core i7-8700 | 6/12 | 3,2 GHz | 4,6 / 4,5 / 4,3 / 4,3 GHz | 12 MB | DDR4-2666 | 65 W | – | $303 |
Core i5-8600K | 6/6 | 3,6 GHz | 4,3 / 4,2 / 4,2 / 4,1 GHz | 9 MB | DDR4-2666 | 95 W | ✓ | $257 |
Core i5-8400 | 6/6 | 2,8 GHz | 4,0 / 3,9 / 3,9 / 3,8 GHz | 9 MB | DDR4-2666 | 65 W | – | $182 |
Core i3-8350K | 4/4 | 4,0 GHz | – | 6 MB | DDR4-2400 | 95 W | ✓ | $168 |
Core i3-8100 | 4/4 | 3,6 GHz | – | 6 MB | DDR4-2400 | 65 W | – | $117 |
Um die Modelle ein wenig voneinander zu trennen gibt es Differenzierungen beim DDR4-RAM: Die Core i3 unterstützen maximal DDR4-2400, die Sechs-Kerner DDR4-2666. Die Grafikeinheit ist bei allen Modellen identisch, UHD 630 wird diese genannt und bietet das gleiche wie der Vorgänger HD 630, nur mit neuem Namen. Am Ende soll sie jedoch ein wenig besser performanen, erklärte Intel in der vergangenen Woche gegenüber Pressevertretern, da ein wenig mehr Takt anliegt und die Treiber weiter optimiert wurden.
Das Mainboard- und Chipsatz-Dilemma: Z370
Der größte Schwachpunkt der neuen Prozessoren ist der, dass nach nur neun Monaten die Z270-Plattform nicht nur zum alten Eisen degradiert wird, sie ist schlicht nicht mehr funktionsfähig mit den neuen Prozessoren. Hierfür wird der Z370-Chipsatz ausgerollt, der zusammen mit dem Sockel LGA1151 für die neuen Prozessoren bereitsteht. Intern wurde dort insbesondere an der Stromversorgung gefeilt, denn wie Intel auf Nachfrage erklärte, ist der Hauptgrund für die Anpassung, dass sechs Kerne einfach eine geänderte, stärkere Stromversorgung benötigen. Gleichzeitig wurde dann aber noch der Spielraum für das Overclocking erhöht und der Speicherstandard auf DDR4-2666 angehoben. Warum dadurch aber die Platinen nicht abwärtskompatibel zu Kaby Lake sind, wollte Intel nicht ausführen.
Ab dem 5. Oktober als „Intels Best Gaming CPU ever“
Tests gibt es heute keine, auch viele Fragen, die zum Test geklärt werden sollen, sind noch nicht beantwortet. Intel verspricht die beste Gaming-CPU aus dem eigenen Hause, bis zu 25 oder gar 30 Prozent mehr Leistung als mit einem Core i7-7700K sollen in ausgewählten Titeln möglich sein. In Anwendungen fällt der Sprung ähnlich groß aus. Zum 5. Oktober wird ComputerBase das mit einem Test klären.