Intel Ice Lake: Whitley folgt Purley, 10 nm+ von Notebook bis Server
Intels erste Generation an 10-nm-Prozessoren, Codename Cannon Lake, ist massiv verspätet, doch die zweite Generation soll im Zeitplan ein wenig aufholen. Intel hat für die Ice-Lake-Familie bereits umfassende Design-Richtlinien an Partner freigegeben, inklusive Whitley-Plattform als Purley-Ablösung im Server-Bereich.
Intel hat die Zurückhaltung bezüglich kommender Produkte zuletzt ein wenig abgelegt. Wenngleich öffentlich weiterhin nicht darüber geredet wird, geht es hinter den Kulissen und auf speziellen Support-Seiten bereits in die Details. Allen voran steht dort die Ice-Lake-Prozessorserie, die Intel Anfang Juni erstmals öffentlich bestätigt hatte und zeitgleich den tape-in vermeldete. Dies wurde bereits als erstes Anzeichen gewertet, dass die zweite Generation der 10-nm-Fertigung früher kommt als erwartet.
Zuletzt wurde das Bild umfassender. Demnach sind die Design-Richtlinien für Ice Lake im Desktop bereits zugänglich, noch vor den Ausgaben für Notebooks. Das untermauert die Gerüchte, dass Cannon Lake als erste Generation der 10-nm-Fertigung auf die U/Y-Serie für dünne und stromsparende Notebooks beschränkt sein wird, während die zweite Generation die 10 nm in die restlichen Segmente einführen wird – inklusive der schnellen Ablöse im Notebook. Auf Basis von Ice Lake wird auch der erste Mainstream-Acht-Kern-Prozessor von Intel erwartet, der im zweiten Halbjahr 2018 zusammen mit dem Z390-Chipsatz erscheinen könnte. Die Roadmap spricht zusätzlich aber auch von einem Ice-Lake-Chipsatz – inwiefern sich dort Unterschiede zum Cannon-Lake-Chipsatz, der bereits mit Coffee Lake in zwei Wochen erscheint, zeigen, bleibt abzuwarten.
Den Stein ins Rollen für Ice Lake brachte vor knapp zwei Jahren bereits das frühe Gerücht, dass Cannon Lake im Server-Segment gestrichen wurde und dort der Nachfolger mit damals noch wenig bekanntem Codenamen Ice Lake komplett übernimmt. Auch dies wird nun von Intel quasi bestätigt, die Whitley-Plattform wird der Nachfolger von Purley – Ice Lake löst also Skylake-SP ab. Jene Skylake-SP werden zwischendurch noch einmal ein kleines Update erhalten, Cascade Lake soll 2018 als Zwischenschritt dienen, eh die Neuauflage erscheint. Laut Intel-Fahrplan werden auch die Ice-Lake-Prozessoren mit dem Lewisburg-Chipsatz zusammen arbeiten, sodass davon auszugehen ist, dass die Infrastruktur der Plattform rund um den Sockel LGA 3647 zu großen Teilen erhalten bleibt.