iPhone 8: Kastriertes Qualcomm-Modem für USA, Intel in Deutschland
Im iPhone 8 und iPhone 8 Plus verbaut Apple je nach Region erneut unterschiedliche LTE-Modems. Dabei hat Intel nach dem iPhone 7 wieder den Fuß in die Tür von Apple bekommen – auch in deutsche iPhone 8. Weil Qualcomm aber die schnelleren LTE-Modems liefert, müssen diese erneut auf das Niveau von Intel gedrosselt werden.
Apples neue iPhones erreichen in entsprechend ausgerüsteten LTE-Netzen erneut nicht die theoretisch maximal mögliche Bandbreite aktueller LTE-Modems. Grund dafür ist erneut der Einsatz unterschiedlicher LTE-Modems von Qualcomm und Intel. Um die Abhängigkeit vom bis zum iPhone 6s exklusiven Modem-Lieferanten Qualcomm zu reduzieren, verbaut Apple seit dem iPhone 7 auch LTE-Modems von Intel.
Für Intel ist der Apple-Auftrag ein riesiger Zugewinn und der bisher größte Erfolg der Modem-Sparte, für den Endverbraucher wäre die alleinige Versorgung durch Qualcomm-Modems zumindest nach aktuellem Stand der Entwicklung aber die bessere Wahl. Denn erneut ist das im iPhone 8 eingesetzte Intel-Modem nicht so leistungsfähig wie das Qualcomm-Pendant. Da Apple aber keine unterschiedlich leistungsfähigen Produkte auf den Markt bringen möchte, muss das bessere der beiden Modems eingebremst werden.
Qualcomm Snapdragon X16 im US-iPhone
Im iPhone 8 und iPhone 8 Plus ist laut aktuellem iFixit-Teardown Qualcomms Snapdragon X16 als LTE-Modem verbaut – zumindest im Modell A1863, das unter anderem für den US-Markt bestimmt ist, aber keinesfalls für Deutschland. Das Snapdragon X16, auch MDM9655 genannt, ist ein Modem für LTE Advanced Pro mit bis zu 1 GBit/s im Downstream und bis zu 150 Mbit/s im Upstream. Das Snapdragon X16 folgt auf das Snapdragon X12, das noch im iPhone 7 und iPhone 7 Plus verbaut war.
Intel XMM 7480 im deutschen iPhone 8
Die Seite TechInsights hat zum Wochenende die Innereien eines iPhone 8 Plus mit der Modellnummer A1897 inspiziert. Dabei handelt es sich um die Version des Smartphones, die für den deutschen Markt und andere Länder Europas bestimmt ist. Und siehe da: Wie beim iPhone 7 und iPhone 7 Plus steckt im deutschen iPhone 8 erneut ein LTE-Modem von Intel.
Verbaut ist das XMM 7480, bei dem es sich um den Nachfolger des noch im iPhone 7 verbauten XMM 7360 handelt. Gegenüber diesem hat Intel die maximale Geschwindigkeit im Downstream von 450 auf 600 Mbit/s sowie die Anzahl der unterstützten LTE-Bänder erhöht. Außerdem ist damit eine vier- statt dreifache Carrier Aggregation möglich und zu guter Letzt wurde auch der Energieverbrauch um 15 Prozent reduziert.
Intel-Modem nicht erwiesenermaßen schlechter
Dennoch kann Intel nach aktuellem Stand noch nicht mit Qualcomm in puncto Downstream-Geschwindigkeit mithalten. Das Snapdragon X16 liefert in der Theorie bereits Gigabit-LTE, das XMM 7480 hingegen maximal 600 Mbit/s. Das wiederum war bei Qualcomm bereits mit dem Snapdragon X12 aus dem iPhone 7 möglich, das deswegen auf die mit dem Intel XMM 7360 möglichen 450 Mbit/s gedrosselt werden musste. Das ist jetzt auch wieder beim X16 notwendig, um das XMM 7480 nicht zu benachteiligen. Bloomberg hatte schon im Juni spekuliert, dass es so kommen würde. Jetzt stecken Apples neue iPhones tatsächlich in der prophezeiten LTE-Zwickmühle. Intels neues XMM 7560 für Gigabit-LTE ist nach wie vor nicht einsatzbereit.
Abzuwarten gilt es allerdings noch, ob abseits der theoretisch maximal möglichen Geschwindigkeit im Downstream weitere Unterschiede aufgrund des verbauten LTE-Modems feststellbar sind. Beim iPhone 7 zeigten von Cellular Insights durchgeführte Messungen, dass Intels Modem vor allem bei schlechter werdender Empfangsqualität einen deutlich niedrigeren Datendurchsatz als das Qualcomm-Modem erzielt.
Apple iPhone 8 | Apple iPhone 8 Plus | Apple iPhone 7 | Apple iPhone 7 Plus | |
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Software: (bei Erscheinen) |
iOS 11 | iOS 10 | ||
Display: | 4,70 Zoll, 750 × 1.334 326 ppi, 60 Hz IPS |
5,50 Zoll, 1.080 × 1.920 401 ppi, 60 Hz IPS |
4,70 Zoll, 750 × 1.334 326 ppi IPS |
5,50 Zoll, 1.080 × 1.920 401 ppi IPS |
Bedienung: | Touch, 3D Touch, Fingerabdrucksensor | |||
SoC: | Apple A11 Bionic 2 × Monsoon, 2,39 GHz 4 × Mistral 10 nm, 64-Bit |
Apple A10 Fusion 2 × Hurricane, 2,34 GHz 2 × Zephyr 16 nm, 64-Bit |
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GPU: | Apple Tri-Core | PowerVR GT7600 | ||
RAM: | 2.048 MB LPDDR4X |
3.072 MB LPDDR4X |
2.048 MB LPDDR4 |
3.072 MB LPDDR4 |
Speicher: | 64 / 256 GB | 32 / 128 / 256 GB | ||
1. Kamera: | 12,0 MP, 2160p Quad-LED, f/1,80, AF, OIS |
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2. Kamera: | Nein | 12,0 MP, f/2,80, AF | Nein | 12,0 MP, f/2,80, AF |
3. Kamera: | Nein | |||
4. Kamera: | Nein | |||
5. Kamera: | Nein | |||
1. Frontkamera: | 7,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,20 |
7,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,20, AF |
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2. Frontkamera: | Nein | |||
GSM: | GPRS + EDGE | |||
UMTS: | DC-HSPA ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
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LTE: | Advanced ↓600 ↑150 Mbit/s |
Advanced ↓450 ↑50 Mbit/s |
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5G: | Nein | |||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac | |||
Bluetooth: | 5.0 | 4.2 | ||
Ortung: | A-GPS, GLONASS, Galileo, QZSS | A-GPS, GLONASS | ||
Weitere Standards: | Lightning, NFC | |||
SIM-Karte: | Nano-SIM | |||
Akku: | 1.821 mAh (6,96 Wh), 7,5 W fest verbaut, kabelloses Laden |
2.691 mAh (10,28 Wh), 7,5 W fest verbaut, kabelloses Laden |
1.960 mAh (7,45 Wh) fest verbaut |
2.900 mAh (11,10 Wh) fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 67,3 × 138,4 × 7,30 mm | 78,1 × 158,4 × 7,50 mm | 67,1 × 138,3 × 7,10 mm | 77,9 × 158,2 × 7,30 mm |
Schutzart: | IP67 | |||
Gewicht: | 148 g | 202 g | 138 g | 188 g |
Preis: | 799 € / 969 € | ab 330 € / 1.079 € | 759 € / 869 € / 979 € | 899 € / 1.009 € / 1.119 € |