Linux: KDE und GNOME entwickeln für das Purism-5-Smartphone
KDE und Purism entwickeln Plasma Mobile als Betriebssystem für das geplante freie Smartphone Librem 5 weiter. Das teilte KDE heute auf seiner Webseite mit. Aber auch GNOME ist noch im Rennen um das mobile Betriebssystem für das erste wirklich freie Smartphone.
Vor einigen Wochen stellte das in San Francisco ansässige Unternehmen Purism seinen Plan vor, das völlig freie 5-Zoll-Smartphone Librem 5 zu bauen. Dazu wurde eine Schwarmfinanzierungskampagne auf der eigenen Webseite aufgelegt, die 38 Tage vor dem Ende der anvisierten 1,5 Millionen US-Dollar bereits über 338.000 US-Dollar zugesagt bekommen hat.
Ein freies modernes Smartphone
Purism hatte von Anfang an durchblicken lassen, dass in Sachen Betriebssystem für das Librem 5 GTK und GNOME als Favoriten gelten. Das ergibt auch Sinn, beachtet man, dass das auf Debian basierte hauseigene Betriebssystem PureOS auch GNOME als Desktop nutzt. Das Librem 5 wird keine Android-Apps unterstützen sondern setzt auf HTML5. Es soll zudem auch andere Linux-Distributionen unterstützen.
Zwei Jahre Vorsprung
Da die Entwickler bei GNOME aber fast bei Null beginnen müssen, wurde nun, wie KDE gestern mitteilte, auch KDE mit Plasma Mobile ins Boot genommen. Hier hat die Entwicklung mehr als zwei Jahre Vorsprung und die aktuelle Version läuft unter anderem auf dem Nexus 5X.
Chance für ein wirklich freies Smartphone
Die Partnerschaft von KDE und Purism sieht vor, Plasma Mobile für das Purism 5 anzupassen. Damit bietet sich dem KDE-Projekt erstmals die Möglichkeit, sein mobiles Betriebssystem bereits während der Entwicklung an ein Smartphone mit freier Hardware anzupassen. Das ist bisher noch keinem der gescheiterten Vorgänger von Plasma Mobile geglückt.
Purism hat nach Verkündung der Partnerschaft die Webseite der Kampagne angepasst. Dort heißt es nun, sowohl GNOME als auch KDE werden an der Entwicklung teilhaben. Eine Entscheidung, welches System am Ende auf dem Purism 5 landen wird, soll rund einen Monat nach dem Ende der Kampagne verkündet werden. Es bleibt abzuwarten, ob diese Unklarheit die Kampagne negativ beeinflusst.