Online-Musik: Facebook will zur YouTube-Alternative aufsteigen
Facebook plant laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, mehrere Hundert Millionen US-Dollar an die Musikindustrie und Plattenlabels zu zahlen, damit Nutzer legal Songs hochladen können. Das langfristige Ziel lautet dabei: Facebook will sich als Alternative zu YouTube positionieren.
Die Verhandlungen zwischen Facebook und der Musikindustrie laufen demnach schon seit mehreren Monaten. Das zentrale Problem ist, dass Nutzer in den letzten Jahren vermehrt eigene Videos teilen, die urheberrechtlich geschützte Musikstücke enthalten. Weil Facebook nicht die Rechte hält, ist der Konzern daher verpflichtet, die jeweiligen Videos wieder zu löschen. Etwas, das man eigentlich vermeiden will.
Abkommen mit Rechteinhabern im Zuge von Facebook Watch
Zunächst hatte Facebook den Musikfirmen noch einen Upload-Filter in Aussicht gestellt, der automatisch urheberrechtlich geschützte Inhalte erkennt. Die Entwicklung dauert aber an, die Rede ist von zwei Jahren, bis so ein System steht. Zu lange für beide Seiten, daher nun das Abkommen. Das würde es den Nutzern ermöglichen, Videos auch mit rechtlich geschützten Musikstücken zu versehen.
Ohnehin gilt: Solche Abkommen mit Rechteinhabern werden für Facebook wichtiger, allein schon, weil das soziale Netzwerk verstärkt auf Videoformate setzen will, die lukrative Werbeeinnahmen versprechen. Diese sollen künftig die Umsätze ankurbeln, erklärte etwa Mark Zuckerberg, als er Investoren die Ergebnisse für das zweite Quartal 2017 präsentierte.
Ein weiterer Schritt in diese Richtung war die Ankündigung von Facebook Watch im August. Dabei handelt es sich um eine neue Plattform, um Shows und Episoden-Stücke auf Facebook zu teilen. Eine erste Testphase soll in den USA noch im September starten.
Facebook als Alternative zu YouTube
Langfristig ist das Ziel klar: Facebook will sich als Alternative zu YouTube positionieren. Googles Video-Portal ist bislang die führende Plattform für Musikvideos und nutzergenerierte Inhalte, die Werbeerlöse abwerfen. In diesem Bereich will Facebook nun den Druck erhöhen.