Oracle Sparc M8: 32 Kerne und 256 Threads bei 5 GHz in 20-nm-Fertigung
Mit dem Sparc M8 schickt Oracle ein neues Monster in die Pipeline, welches primär für die eigenen Datenbank-Anwendungen konzipiert ist. Mit 32 Kernen und daraus resultierenden 256 Threads sollen bei Taktraten von 5 GHz massive Leistungsverbesserungen gegenüber dem Vorgänger erzielt werden.
Deutlich mehr Takt für 256 Threads
Der Sparc M8 setzt da an, wo der Sparc M7 und der kleine Ableger Sparc S7 aufhörten: Bei 32 Kernen mit achtfachem Multi-Threading, um so 256 Threads bereitstellen zu können – das bot diese Familie bereits seit vielen Generationen. Der Takt konnte trotz der weiter verwendeten 20-nm-Fertigung von zuvor maximal 4,13 GHz aber auf 5,06 GHz gesteigert werden. Und allein diese 22,5 Prozent mehr Takt spielen bei den Leistungsverbesserungen gegenüber dem Vorgänger bereits eine entscheidende Rolle. Über die TDP oder den Verbrauch verlor der Hersteller keine Angaben.
Unter der Haube wurde an den architektonischen Details gefeilt, die für die weiteren Prozente der Leistungsverbesserung sorgen: Fortan als Out-of-Order-Architektur mit einem four-wide issue statt bisher für maximal zwei Befehle ausgelegt, können insgesamt 192 Instruktionen vorgehalten werden. Der L1-Instruction-Cache wurde dazu passend von 16 auf 32 KByte verdoppelt, die weiteren Cache-Stufen behalten zwar ihre Größen inklusive 64 MByte L3-Cache, wurden allerdings allesamt mit einer neuen Hierarchie versehen und so letztlich ein wenig flotter im Vergleich zum Vorgänger.
Auch der RAM spielt mit, fortan wird DDR4-2400 unterstützt, in Form von maximal 16 64-GByte-Modulen, die über einen Buffer on Board (BoB) und letztlich vier Speichercontrollern (MCU) mit der CPU verknüpft sind. Acht Data Analytics Accelerator (DAX) für Oracles eigene Software und Java sowie zusätzliche Features in jedem Kern für die 16 gängigsten Verschlüsselungen sollen die Leistungssteigerungen in diesen Bereichen gegenüber den bisherigen Varianten verdoppeln. Für den Schutz vor unerlaubten Zugriffen beim Speicher ist erstmals Silicon Secured Memory mit von der Partie.
Acht Prozessoren können gleichzeitig rechnen
Für die Konnektivität nach außen sorgen I/O-Controller, die von der CPU über spezielle I/O-Links angesprochen werden. Ebenso vorhanden sind Links, die für die Kommunikation zu den anderen CPUs sorgen, da maximal acht Prozessoren gemeinsam genutzt werden können. Bereits mit einem Vier-Sockel-System – aufgeteilt auf zwei CPU-RAM-Module, um die insgesamt 64 Speicherriegel auch unterbringen zu können – fällt das Blockdiagramm mit den dazu gehörenden vier I/O-Controllern entsprechend umfangreich aus. Einen Die-Shot des neuen Prozessors gibt es leider nicht.
Software-Unterstützung bis zum Jahr 2034
Oracle betonte mit einem Blick auf die Softwareunterstützung die Langlebigkeit der Plattform. Bis zum Jahre 2034 will der Hersteller Solaris 11 und diese neue Plattform supporten, was den Anreiz erhöhen soll.
Über die Kosten der Systeme verlor Oracle keine Details, dies hänge von den fünf unterschiedlich ausgestatteten Systemen ab, die der Hersteller nun anbieten wird: Mit einem, zwei, vier oder acht Sockeln respektive als SuperCluster M8 (PDF) und natürlich dem Drumherum. Oracle betont aber, dass die Sparc-Systeme beispielsweise für die Virtualisierung deutlich besser geeignet seinen als Intel Xeon, da mehr virtuelle Maschinen gleichzeitig pro Prozessor eingesetzt werden können und diese so die Kosten pro virtueller Maschine deutlich senken. Da in den Bereichen die Softwarelizenzen aufgrund von Kernen/Threads abgerechnet werden, ist aber ohnehin nicht mehr die Hardware der treibende Kostenfaktor.