Pimax 8K/5K: VR-Headsets mit extremer Auflösung und 200 ° Sichtfeld

Update Jan-Frederik Timm
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Pimax 8K/5K: VR-Headsets mit extremer Auflösung und 200 ° Sichtfeld
Bild: Pimax

Der in Shanghai ansässige Hersteller Pimax will im Januar 2018 zwei zu Steam VR kompatible VR-Headsets mit extrem hoher Displayauflösung und bis zu 200 Grad Sichtfeld auf den Markt bringen. Die vor dem Wochenende gestartete Kickstarter-Kampagne hat ihr Finanzierungsziel bereits deutlich übererfüllt.

Zwei verschiedene Auflösungen zur Wahl

Die Modelle Pimax 8K und 5K unterscheiden sich bei den verwendeten Displays. Beim 8K kommt pro Auge ein Display mit 3.840 × 2.160 Pixeln zum Einsatz. Das entspricht jeweils Ultra HD, echtes 4K der Digital Cinema Initiatives (DCI) bietet 4.096 × 2.160 Pixel. Echtes 8K wiederum würde vier Mal 4K entsprechen, das trifft bei dem Headset allerdings nur annähernd in der Horizontale zu. Bei einem VR-Headset ist diese Dimension allerdings auch entscheidender.

Beim Pimax 5K werden zwei Mal 2.560 × 1.440 Pixel zum Einsatz kommen. Echtes 5K entspricht 5.120 × 2.880 Pixel – hier passt es in der Horizontale sogar. Die hohe Auflösung soll es Anwendern kaum noch möglich machen, einzelne Pixel auf den Displays zu erkennen – erste Erfahrungen von Anwendern, die den seit Anfang des Jahres immer wieder präsentierten Prototypen bereits nutzen konnten, bestätigen das.

Die Displays sollen sowohl mit 75 als auch mit 90 Hz betrieben werden können. Auch die etablierte Konkurrenz setzt auf 90 Hz, um mit einer Verzögerung von unter 11 Millisekunden Unwohlsein vorzubeugen, das entsteht, wenn die Bewegungen des Spielers nicht ohne sichtbare Verzögerung umgesetzt werden können.

Pimax 8k mit 200 Grad horizontalem Sichtfeld
Pimax 8k mit 200 Grad horizontalem Sichtfeld (Bild: Pimax)

200 Grad horizontales Sichtfeld

Nicht nur die Auflösung soll die VR-Headsets von Pimax von der Konkurrenz abheben, auch das Sichtfeld verspricht mit 200 Grad horizontal gegenüber bisher bekannten um die 110 Grad einen neuen Meilenstein. Vertikal soll das Sichtfeld 120 Grad betragen.

Mit Laser-Tracking und in Zukunft autark

Pimax 8K und 5K setzen auf das von der HTC Vive bekannte externe Laser-Tracking und sind auf Wunsch auch mit den bereits verfügbaren Lighthouse-Stationen kompatibel. Pimax wird die Headsets aber auch zusammen mit zwei eigenen Basisstationen und Controllern, die sehr an die Controller von Vive erinnern, anbieten. Über optional zu erwerbende Module sollen die Headsets in Zukunft darüber hinaus selbst ihre Position bestimmen können, stellt Pimax in Aussicht.

Pimax 8K für 449 US-Dollar bereits vergriffen

Pimax hat die 8K-Version für Unterstützer auf Kickstarter ohne eigenes externes Tracking oder Controller für 449 US-Dollar angeboten, diese Version ist bereits vergriffen. Die 5K-Variante für 349 US-Dollar ist hingegen noch verfügbar. Für jeweils 50 US-Dollar mehr gibt es beide allerdings noch. Mit zwei Basisstationen und zwei Controllern liegt der Preis jeweils 300 US-Dollar höher, auch hier gibt es nur noch die kleinere Version.

GIF Das Pimax 8K bietet eine deutlich höhere Auflösung als bisher erhältliche VR-HMDs. (Bild: Pimax)

Pimax X für native „8K“ von der Grafikkarte

Die Pimax löst zwar in 7.680 × 2.160 Pixeln auf, erhält über einen DisplayPort-1.4-Anschluss allerdings nur ein Viertel der Auflösung, also 3.840 × 1.080 Pixel – 90 Hz sind anders nicht möglich. Um die VR-Brille auch nativ mit der genutzten Auflösung zu versorgen, legt Pimax deshalb noch die Variante Pimax X mit zwei DP-Anschlüssen auf. Kaufen sollte die aber niemand, warnt der Hersteller, denn genug Bilder pro Sekunde liefert in der Auflösung keine aktuell verfügbare Grafikkarte – auch nicht in grafisch weniger anspruchsvollen VR-Spielen.

Pimax bietet bereits ein VR-Headset mit Ultra HD an

Die neuen VR-Headsets sind nicht die ersten von Pimax angekündigten Produkte. Mit dem Pimax 4K verkauft der Hersteller bereits seit April 2016 ein fertiges Produkt an Endkunden, das mit 110 Grad horizontalem Sichtfeld und nur 60 Hz Bildwiederholfrequenz aber nur bei der Auflösung von 1.920 × 2.160 Pixel gegenüber Oculus Rift (Test) oder HTC Vive (Test) hervorsticht. In Deutschland ist dieses Modell zum Preis von 370 Euro nur über den Amazon Marketplace* verfügbar. Ein ausführlicher Erfahrungsbericht findet sich im Forum von ComputerBase.

Update

Mit einem Finanzierungsziel von 200.000 US-Dollar gestartet, hat Pimax fünf Tage vor Ablauf der Frist bereits Zusagen über die zehnfache Summe von Unterstützern erhalten. Und wie für die Plattform üblich, wurden dadurch weitere vormals noch unbekannte Ziele freigeschaltet.

Unterstützer der Kampagne erhalten zu ihrer Bestellung mittlerweile ein austauschbares Gesichtspolster, einen Haltegurt mit integrierten statt ohne Kopfhörern, ein an die eigene Sehschwäche rudimentär anpassbares Brillengestell zur Integration im HMD, eine aktive Kühlung der im Betrieb offensichtlich sehr warm werdenden VR-Brille sowie einen 100-US-Dollar-Gutschein für das angekündigte Drahtlos-Modul.

Pimax: Erreichte und gesetzte „Stretch Goals“
Pimax: Erreichte und gesetzte „Stretch Goals“ (Bild: Pimax)

Werden jetzt auch noch 2,5 Millionen US-Dollar vor Ablauf erreicht, will Pimax darüber hinaus eine Konferenz für Entwickler veranstalten, SteamVR und Oculus Home direkt in der eigenen Oberfläche PiHome integrieren und das SDK zu Plattformen wie vorpX kompatibel machen, um klassische PC-Spiele in 3D in VR abbilden zu können.

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