tl;dr:Der ViewSonic XG2530 mit 240-Hz-Panel überzeugt im Test mit einer schnellen Bilddarstellung, einer geringen Verzögerung und für ein TN-Panel guten Farbwerten. Für Spieler ist der aktuell rund 500 Euro teure Monitor deshalb durchaus eine Überlegung wert – böse Überraschungen etwa bei der Bildqualität gibt es nämlich nicht.
Monitore mit 240 Hz gibt es bislang nur in einer sehr ausgewählten Anzahl. Insgesamt sieben Modelle von fünf Herstellern gibt es derzeit. Mit dem XG2530 bietet ViewSonic eines der günstigsten Produkte mit einem Straßenpreis von derzeit rund 500 Euro an, das wie die Konkurrenz auf ein TN-Panel, Full HD und eine Reaktionszeit von 1 ms setzt. Das TN-Panel stammt von AU Optronics. Wie sechs der sieben erhältlichen Varianten setzt der XG2530 auf ein 24,5 Zoll großes Display.
Folgende Monitore mit 240 Hertz sind aktuell im Handel verfügbar. In Kürze soll als weiteres Modell der Asus ROG Strix XG258Q folgen. Lediglich Acer bietet auch ein 27-Zoll-Gerät.
Zielgruppe des XG2530 sind ambitionierte Spieler. Denn die hohe Bildwiederholfrequenz von 240 Hz soll für möglichst flüssige Bilddarstellung in Spielen sorgen und damit zum Vorteil im Wettkampf werden. ComputerBase beleuchtet deshalb in diesem Test insbesondere die Spieletauglichkeit des XG2530 und dabei die Vor- und Nachteile von 240 Hz im Alltag.
Technische Daten
FreeSync und diverse Game-Modi
ViewSonic hat sich für AMD FreeSync zwecks Synchronisierung der Bildrate von Monitor und Grafikkarte entschieden – dies setzt eine kompatible Radeon-Grafikkarte voraus. Geworben wird zudem mit einer niedrigen Verzögerung der Eingaben über Maus und Tastatur – „Low Input-Lag“.
Voreingestellte Gaming-Profile für die Genres FPS, RTS und MOBA runden die Gaming-Funktionen ab. Hinzu kommt der ColorX-Modus, den der Hersteller als „Voreinstellung hinsichtlich bester Farbwiedergabe und Leistung für einen optimierten Blickwinkel und weniger Bewegungsunschärfe im Spiel“ beschreibt. Die „Schwarzstabilisierung“ mit 22 einstellbaren Stufen soll wiederum helfen, dunkle Bereiche in Spielen so anzupassen, dass virtuelle Gegner besser erkannt werden. Per „ViewScale“ lässt sich außerdem die Bildauflösung anhand von vier Voreinstellungen oder eines freien Profils anpassen.
Zur weiteren Ausstattung des XG2530 gehören ein verstellbarer Standfuß mit Pivot-Funktion, ein DisplayPort-Anschluss, zwei HDMI-Anschlüsse, ein USB-Hub und Lautsprecher. Im Test hat der Monitor bei maximaler Helligkeit, FreeSync und 240 Hz 24,5 Watt verbraucht.
Allen aktuellen 240-Hz-Monitoren gemein ist die Beschränkung auf die Full-HD-Auflösung von 1.920 × 1.080 Pixel, denn eine Bildwiederholfrequenz von 240 Hz und UHD mit 3.840 × 2.160 oder WQHD mit 2.560 x 1.440 sind weder mit DisplayPort 1.2a noch HDMI 2.0 derzeit überhaupt möglich. Mit DisplayPort 1.4 sind derzeit maximal 120 Hz bei der UHD-Auflösung drin.
Die Verarbeitung, Optik und Standsicherheit des XG2530 geben keinerlei Anlass zu Kritik und hinterlassen einen sehr hochwertigen und guten Eindruck. Die roten Elemente am Monitor und das Logo am Standfuß lassen die angestrebte Zielgruppe und Herkunft des Monitors erkennen, sorgen aber nicht dafür, dass Käufer aufgrund eines übertriebenen Gaming-Designs vom Kauf abgeschreckt werden.
Helligkeit und Farbraum
ViewSonic gibt die Helligkeit des XG2530 mit maximal 400 cd/m² an. Bei der Messung mittels Kolorimeter werden in der unteren rechten Ecke 403 cd/m² erreicht. Der Durchschnitt des Displays liegt bei 361 cd/m², wenn die maximale Helligkeit eingestellt wird. Insbesondere beim Blick von unten oder oben auf das TN-Panel des XG2530 fällt die Helligkeit deutlich ab, eine gute Ausrichtung des Monitors auf Augenhöhe ist somit wichtig.
Der minimale Schwarzwert bei maximaler Helligkeit liegt bei 0,330 cd/m². Hieraus ergibt sich ein Kontrast von maximal 1.221:1. Im Mittel liegt der Kontrast bei 1.014:1 und entspricht somit ziemlich genau der von ViewSonic gemachten Angabe von 1.000:1.
Bei minimaler Helligkeitseinstellung des Monitors leuchtet dieser bei der Weißwiedergabe mindestens mit 66,3 cd/m². In der hellsten rechten unteren Ecke werden 80,1 cd/m² erreicht.
Helligkeitsverteilung des ViewSonic XG2530
Die Ausleuchtung des Monitors fällt von rechts unten nach links oben ab. In der linken oberen Ecke werden so nur noch 330 cd/m² erreicht, das sind rund 82 % der maximalen Helligkeit.
Gute Farbwiedergabe ab Werk
ComputerBase hat darüber hinaus die Farbwiedergabe des XG2530, der über ein 6-Bit-Panel verfügt, mit Calman ColorMatch getestet, das die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe vergleicht. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegen. Eine Abweichung über 3 dE wird als generell sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
ColorMatch-Testergebnisse der getesteten Monitore im Vergleich
LG 27GK750F
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Der ViewSonic XG2530 erreicht mit einer durchschnittlichen Abweichung von 3,6 dE und einer maximalen Abweichung von 7 dE bei eingestelltem sRGB-Profil für einen Gaming-Monitor mit TN-Panel überraschend gute Werte. Auch subjektiv kann die Bildqualität des ViewSonic XG2350 überzeugen. Die Farben sind kräftig und kontrastreich, auch der Schwarzwert überzeugt im Praxistest.
Ein zum Vergleich herangezogener BenQ XL2730 mit TN-Panel und einer Auflösung von 2.560 × 1.440 Pixel kommt auf eine durchschnittliche Abweichung von 10,4 dE und eine maximale Abweichung von 16,7 dE. Das HP EliteDisplay E240 mit 24 Zoll, Full-HD-Auflösung und IPS-Panel erreicht hingegen Werte von 3,2 dE im Durchschnitt und 5,7 dE maximal. Deutlich besser und als einziges zum Vergleich herangezogenes Display innerhalb der Toleranzen ist der Dell U2312HM, der ebenfalls über ein IPS-Display verfügt. Mit einer durchschnittlichen Abweichung von 1,5 dE und einer maximalen Abweichung von 3 dE liegt der Monitor deutlich innerhalb der geforderten Grenzen und bietet eine sehr gute Farbwiedergabe.