Mi Notebook Pro: Xiaomis MacBook Pro 15 Zoll kostet unter 1.000 Euro
Im Mi Notebook Air hat Xiaomi das MacBook Air mit dem Chromebook gekreuzt, mit dem Mi Notebook Pro gibt es mehr CPU-Kerne jetzt im MacBook-Pro-Gewand. Das 15,6 Zoll große Display löst allerdings nur in Full HD auf und auch an anderer Stelle gibt es Einschnitte. Dafür liegt der Preis bei umgerechnet unter 1.000 Euro.
Welchen Wettbewerber Xiaomi mit dem neuen Notebook ins Visier nimmt, das macht nicht nur der Name und der direkte Vergleich auf den Folien des Herstellers klar. Auch die Produktabbildungen mit der Spiegelung des Displayinhalts auf dem Gehäuse aus Aluminium entsprechen 1:1 der Präsentation des aktuellen MacBook Pro von Apple.
Vergleichbare Abmessungen, deutlich schlechteres Display
Das Mi Notebook Pro gibt es vorerst in einer Version mit 15,6 Zoll großem Full-HD-Display. Mit 360,7 × 243,6 × 15,9 mm ist es trotz dünnerer Rahmen um den Bildschirm durch das 16:9-Format etwas breiter und tiefer als das aktuelle MacBook Pro mit 15 Zoll (Test) im 16:10-Format mit 349,3 × 240,7 × 15,5 mm. Auch das Gewicht fällt mit 1,95 zu 1,83 Kilogramm einen Hauch höher aus. Das Display des MacBook Pro löst mit 2.880 × 1.800 nicht nur deutlich höher auf, mit maximal 500 zu maximal 300 cd/m² ist es auch signifikant heller und bietet mit 1.500:1 zu 800:1 auch den höheren Kontrast.
Vier-Kern-Prozessor mit Kaby Lake Refresh
Anwender können bei den CPUs zwischen dem Intel Core i7-8550U und dem Core i5-8250U der 15-Watt-Klasse mit vier Kernen auf Basis von Kaby Lake Refresh wählen. Vier Kerne gibt es inklusive Hyper-Threading auch beim MacBook Pro, allerdings aus der 45-Watt-Klasse auf Basis von Kaby Lake. Deren maximaler Turbo-Takt liegt zwar etwas niedriger, der Basis-Takt und damit auch der unter Dauerlast zu erwartende Turbo aber um rund ein Gigahertz höher. Alle Versionen des Mi Notebook Pro setzen auf die dedizierte Grafikkarte GeForce MX 150, die der GeForce GT 1030 (Test) für Desktop-PCs entspricht. Apple setzt auf verschiedene Radeon Pro auf Basis von AMD Polaris.
Die Version mit Core i5 gibt es mit 8 GB DDR4 und einer 256 GB großen NVMe-SSD, über einen zweiten M.2-Steckplatz lässt sich der Speicher durch den Anwender aufrüsten – bei Apple ist das nicht möglich. Den Core i7 gibt es wahlweise mit 8/256 GB oder 16/256 GB. Der Akku ist mit 60 Wattstunden Kapazität 21 Prozent kleiner als im aktuellen großen MacBook Pro.
USB Typ C und Typ A sowie ein SD-Karten-Leser
Deutlich im Vorteil sieht sich Xiaomi bei den angebotenen Schnittstellen. Apple bietet das große MacBook Pro mit vier mal Thunderbolt 3 über USB Typ C an – das Notebook kann über alle geladen werden, per Thunderbolt 3 oder USB 3.1 (Gen2) kommunizieren oder über DisplayPort Bildschirme ansteuern. Nur für Audio gibt es 3,5 mm Klinke.
Das Mi Notebook Pro bietet wiederum neben 3,5 mm Klinke auch zweimal USB 3.0 Typ A, nativ HDMI, einen SD-Karten-Leser und zweimal USB Typ C – wobei einer lediglich USB 3.0 bereitstellt, während der zweite den Alternate Mode DisplayPort und USB PowerDelivery zum Laden des Notebooks bietet. Thunderbolt gibt es nicht.
Als weiteren Vorteil stellt Xiaomi die größere Tastatur heraus. Apple verbaut im MacBook Pro sowohl mit 13,3 als auch mit 15,4 Zoll dieselbe (schmale) Variante, Xiaomi wiederum nutzt das breitere Chassis des größeren Modells für eine breitere Version. Ein Fingerabdruckscanner findet sich im Touchpad, das ebenfalls groß, aber nicht so riesig wie das im MacBook Pro ist.
In China ab umgerechnet 720 Euro verfügbar
Wie alle Produkte von Xiaomi wird auch das Mi Notebook Pro nicht über offizielle Distributionskanäle in den deutschen Handel kommen – eine DE-Tastatur gibt es deshalb auch nicht. In China kostet die Basisvariante ohne Berücksichtigung der Einfuhrumsatzsteuer und weiterer Zollgebühren umgerechnet mindestens 720 Euro (5.599 Yuan). Das Topmodell schlägt mit 900 Euro (6.999 Yuan) zu Buche. Das MacBook Pro 15 Zoll von Apple kostet mit 16 GB RAM und 256 GB großer SSD mindestens 2.799 Euro.