Assassin's Creed: Origins: Im Benchmark ein echter Threadripper
2/3Testreihen, Testsystem und Grafik-Einstellungen
Die Grafikkarten-Benchmarks sind auf einem Intel Core i7-8700K durchgeführt worden, der mit insgesamt 32 Gigabyte Arbeitsspeicher und einer Geschwindigkeit von DDR4-2.666 (16-16-16-38, Dual Rank) im Dual-Channel-Modus bestückt ist. Windows 10 mitsamt dem Fall Creators Update ist das Betriebssystem der Wahl. Als Treiber ist der Crimson ReLive 17.10.2 beziehungsweise der GeForce 388.00 installiert. Beide Treiber sind für Assassin's Creed: Origins optimiert.
Die Benchmark-Szene im Detail
Die Testsequenz spielt in der Open-World-Stadt Siwa und enthält einen zügigen Fußmarsch bei Tageslicht an zahlreichen Häusern, Bäumen und vor allem NPCs vorbei. Es handelt sich um eine anspruchsvolle Szene, stellt aber kein Worst-Case-Szenario dar. Die Testsequenz belastet gleichermaßen Grafikkarte und Prozessor.
Assassin's Creed: Origins ist ein sehr schönes, aber auch anspruchsvolles Spiel. Daher kommen die maximalen Grafikdetails nur in 1.920 × 1.080 zum Einsatz. Für 2.560 × 1.440 wird auf das Sehr-Hoch-Preset zurückgeschaltet und für 3.840 × 2.160 eine Stufe weiter zurück auf „Hoch“.
Auflösung | Grafik-Details |
---|---|
1.920 × 1.080 | Extrem-Hoch-Preset |
2.560 × 1.440 | Sehr-Hoch-Preset |
3.840 × 2.160 | Hoch-Preset |
HBCC war bei Radeon RX Vega in den Standardeinstellungen, wie von AMD weiterhin vorgesehen, deaktiviert. In separaten Testreihen wurde das erweiterte Speicher-Management dann wiederum manuell aktiviert.
Grafikkarten-Benchmarks von Full HD bis Ultra HD
In Assassin's Creed: Origins lässt sich ein Phänomen erkennen, das es in solch einer extremen Form schon lange nicht mehr gegeben hat: AMD-Grafikkarten rennen in niedrigen Auflösungen mit Volldampf in ein CPU-Limit, während der Nvidia-Treiber dies umschiffen und dadurch die GPU-Performance massiv erhöhen kann. Das bestätigt auch die Anzeige der GPU-Auslastung: Während Nvidia-Grafikkarten auch in 1.920 × 1.080 bei 99 bis 100 Prozent liegen, dümpeln die Radeon-RX-Vega-Modelle nur bei rund 75 bis 80 Prozent herum. Erst in höheren Auflösungen steigt die Auslastung auf der Vega-Grafikkarte an und erst in Ultra HD sind durchweg 100 Prozent auf der Anzeige zu sehen.
Die Benchmarks sind daher eindeutig: Die GeForce GTX 1080 Ti ist die mit Abstand schnellste Grafikkarte für Assassin's Creed: Origins. Die GeForce GTX 1080 landet auf dem zweiten Platz und erst dann folgt die Radeon RX Vega 64 – und das auch nur teilweise. Denn in 1.920 × 1.080 muss sich AMDs-Flaggschiff aufgrund der oben erwähnten Problematik noch neun Prozent hinter der GeForce GTX 1070 einordnen. Selbst die GeForce GTX 1060 ist nicht viel langsamer.
In höheren Auflösungen lichtet sich das Problem und damit der Abstand dann deutlich. So ist die GeForce GTX 1080 in Full HD noch 28 Prozent schneller als die Radeon RX Vega 64. In 2.560 × 1.440 sind es dann deutlich geringere acht Prozent und in 3.840 × 2.160 beträgt die Differenz noch sechs Prozent.
Abseits der Radeon-RX-Vega-Serie ist die GPU-Leistung der Radeon-Beschleuniger nicht groß genug, um allzu sehr in diese Problematik zu rennen. So ist die GeForce GTX 1060 nur maximal sieben Prozent vor der Radeon RX 580. Die Frametime-Messungen, die traditionell mehr CPU-lastig sind als die durchschnittlichen FPS, lassen erkennen, dass jedoch auch das schnellste Polaris-Modell ausgebremst wird. So hat die GeForce GTX 1060 in Full HD 19 Prozent bessere Frametimes, in 2.560 × 1.440 sind es hingegen nur noch zehn Prozent.
Ist die GPU-Auslastung hoch genug, rendern AMD-Grafikkarten in Assassin's Creed: Origins also zwar noch leicht langsamer als die konkurrierenden Nvidia-Pendants, der Unterschied ist aber gering.
Frametimes von Vega 64 und GTX 1080
Die GeForce GTX 1080 hat in Assassin's Creed: Origins leicht ruhigere Frametimes als die Radeon RX Vega 64. Im letzten Drittel der Testsequenz gerät die AMD-Grafikkarte minimal aus dem Tritt, was dem Nvidia-Pendant nicht geschieht. Dies lässt sich allerdings im Spiel selbst nicht spüren.
Die Radeon RX Vega 64 mit HBCC
Die neue Vega-Architektur bietet mit dem High Bandwith Cache Controller (HBCC) die Möglichkeit, den Speicher der Grafikkarte zu erweitern, indem der Arbeitsspeicher mitgenutzt wird. Die Verwaltung übernimmt die GPU, die CPU ist außen vor.
Dadurch soll die GPU unter anderem auch dann noch flüssige Frames liefern können, wenn der auf der Grafikkarte verbaute Speicher nicht mehr ausreicht. Auch die Übernahme des Speicher-Managements vom Spiel kann laut AMD für einen Performanceschub sorgen. Bei den folgenden Werten ist das Testsystem wie in allen Testreihen mit einem 32 Gigabyte großen Systemspeicher bestückt.
In Assassin's Creed: Origins bringt der HBCC minimale Vorteile. Die größten sind in 3.840 × 2.160 zu verzeichnen. Mit der neuen Technologie steigt die Framerate um drei bis vier Prozent und die Frametimes um immerhin vier bis sechs Prozent an. In geringeren Auflösungen sind die Vorteile dann mit maximal drei Prozent deutlich geringer. Auffällig ist, dass im Spiel die Speichererweiterung auf zwölf Gigabyte immer minimal schneller als die 16-Gigabyte-Variante ist.
Selber ausprobieren ist beim HBCC angesagt
Spieler mit Vega sollten HBCC also einmal ausprobieren. Entscheidend ist jedoch die Größe des Hauptspeichers und der gewählten Einstellung, weswegen das Feature individuell angepasst werden muss.
Die Anforderungen an den Grafikspeicher sind gering
Assassin's Creed: Origins hat schönes bis sehr schöne Texturen, die teilweise äußerst detailliert sind. Dennoch sind die Anforderungen an den Grafikspeicher gering. Selbst in 3.840 × 2.160 sind 4.096 MB ausreichend, um die höchste Detailstufe ohne Probleme nutzen zu können.