IGN-Übernahme: Humble Bundle verkauft sich selbst
Wie Humble Bundle am Wochenende bekannt gegeben hat, wurde der Software-Anbieter, der in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit und Erfolge mit dem Verkauf thematisch jeweils zusammengehöriger Spielesammlungen feiern konnte, von dem Medienunternehmen IGN, Imagine Games Network, übernommen.
Das Geheimnis hinter den Humble Bundles liegt darin, dass die Käufer den Preis, den sie für die jeweilige Sammlung zahlen möchten, weitgehend selbst bestimmen können und je nach Kaufpreis Boni erhalten, die über das Basisangebot hinausgehen. Der CEO und Gründer von Humble Bundle, Jeffrey Rosen, kündigt die Übernahme durch IGN als „biggest bundle ever“ an und möchte in Zukunft an den bekannten Angeboten festhalten, dabei dank IGN aber auf zusätzliche Ressourcen zurückgreifen können. Dennoch sollen die eigene Unternehmenskultur ebenso wie eigene Büroräume und das eigene Team auch nach der Übernahme bestehen bleiben.
Insbesondere soll auch das grundsätzliche Prinzip hinter den Humble Bundles, nämlich dass ein Teil der Einnahmen gemeinnützigen Organisationen zugute kommt, bestehen bleiben. Nach Angaben des Unternehmens haben mehr als 10 Millionen Kunden in den letzten sieben Jahren dafür gesorgt, dass bereits 106 Millionen US-Dollar an gemeinnützige Organisationen geflossen sind.
Die Ankündigung auf dem Twitter-Account von Humble Bundle zog wie in zahlreichen Foren am Wochenende nicht nur positive Resonanzen auf diesen Schritt nach sich. Zahlreiche Nutzer sehen einen drohenden Interessenkonflikt zwischen dem Geschäft und Zielen von Humble Bundle und IGN und zweifeln insbesondere daran, dass gemeinnützige Organisationen von diesem Schritt wie angekündigt profitieren werden. Als problematisch wahrgenommen wird außerdem, dass Humble Bundle seit Anfang des Jahres auch eine Publishing-Sparte hat, IGN hingegen Spiele bewertet. Dies kann zu Interessenkonflikten führen.
Über den Kaufpreis, den IGN für Humble Bundle bezahlt, ist bislang nichts bekannt geworden. IGN selbst unterhält mehrere Websites zum Thema Videospiele und wurde 2013 seinerseits vom Medienunternehmen Ziff Davis übernommen, nachdem IGN zuvor zu Fox Interactive Media gehörte.