Fedora 27: 64-Bit-Beta mit Multimedia-Framework Pipewire
Fedora 27 Beta ist mit dem aktuellen GNOME 3.26 und dem neuen Multimedia-Framework Pipewire veröffentlicht worden. Während der sechsmonatigen Entwicklung musste das Projekt wegen kritischer Fehler dreimal um eine Woche verschoben werden. Somit wird die Veröffentlichung der stabilen Version derzeit am 7. November erwartet.
Die Entwicklung von Fedora 27 Workstation wie auch der anderen Varianten stand durch die Verspätungen beim Vorgänger Fedora 26 etwas unter Zeitdruck, sodass die neue Version nicht so viele Neuerungen bietet, wie man das von Red Hats Experimentierstube sonst gewohnt ist.
Aktuelle Komponenten
Aktuelle Software wie Kernel 4.13.3 und Systemd 234.7 dienen bei Fedora 27 Workstation als Basis. Darauf setzt GNOME 3.26 auf, das bereits vor wenigen Tagen bei Ubuntu 17.10 Artful Aardvark sein offizielles Debüt feierte. Bewährte Software wie Firefox 54, der bis zum stabilen Release noch aktualisiert wird, und LibreOffice 5.4 komplementieren die vielen Apps, die GNOME bereits mitbringt.
Beta nur in 64 Bit
Daneben werden unter anderem Pakete wie Perl 5.26, Golang 1.9, Glibc 2.26, Boost 1.64.0, RPM 4.14, Node.js 8.x, Ruby on Rails 5.1 und PHP 7.2 als aktualisierte Versionen ausgeliefert. OpenJDK 9 hat es hingegen nicht wie geplant in die Beta geschafft. Auch der angedachte Zuwachs an Desktop-Apps im Flatpak-Format wurde bisher nicht umgesetzt. Zudem fehlt in der Beta wegen eines Fehlers die 32-Bit-Ausgabe der Workstation. Dieser Umstand soll aber ebenfalls noch bis zum Erscheinen der stabilen Version beseitigt sein.
Künftige Ablösung für PulseAudio
Neu ist für Fedora 27 das Multimedia-Framework Pipewire. Entwickelt von GStreamer-Erfinder Wim Teymans, soll es einmal PulseAudio ablösen. Der Vorteil gegenüber dem jetzigen Standard ist, dass Pipewire sowohl mit Audio als auch mit Video umgehen kann. In Fedora 27 wird allerdings zunächst nur Video unterstützt.
Die neuen Installationsmedien können mit 32 Bit UEFI umgehen und somit Geräte mit 64-Bit-CPU unterstützen, die mit 32-Bit-UEFI-Firmware ausgeliefert werden. Besitzer von SSDs, die ein verschlüsseltes Betriebssystem bevorzugen, können sich auf die Unterstützung des TRIM-Befehls freuen.
Server-Variante verzögert
Zusammen mit Fedora Workstation wurde Fedora Atomic Host als Container-Variante veröffentlicht. Fedora Server wird hingegen noch rund zwei Wochen brauchen für die Beta-Version. Das liegt an den Umbauarbeiten, die eine weitere Modularisierung im Rahmen des Projekts Boltron anstreben.
Wayland bereits vergessen gemacht
Fedora 27 Beta scheint bereits jetzt stabil und gut benutzbar zu sein. Anwender mit freien Grafiktreibern können dank eines fehlerfreien Auftritts leicht vergessen, dass hier bereits zum dritten Mal Wayland als Display-Server zum Einsatz kommt. Abbilder von Fedora 27 Workstation Beta sowie von diversen Spins mit alternativen Desktop-Umgebungen stehen zum Download bereit.