Linux: Librem-5-Kampagne überschreitet die Million US-Dollar
Die Schwarmfinanzierung des ersten freien und offenen Smartphones Librem 5 hat entgegen den Erwartungen vieler Kommentatoren eine Million US-Dollar überschritten. Die Kampagne muss allerdings 1,5 Millionen US-Dollar erreichen, damit die Firma Purism das Geld zum Bau des Smartphones erhält. Dazu verbleiben noch 18 Tage.
Die Schwarmfinanzierung hatte in den letzten Wochen an Schwung gewonnen und jeden Tag über 30.000 US-Dollar an Zusagen erhalten. Somit wurde jetzt die Grenze zu einer Million US-Dollar überschritten. Zum Erreichen des Finanzierungsziels müssen in den verbleibenden 18 Tagen jeweils rund 27.700 US-Dollar zugesagt werden. Purism hat bereits Erfahrung aus zwei Finanzierungskampagnen aus dem Jahr 2015, in denen die Notebooks Librem 13 und 15 das Finanzierungsziel jeweils mehr zweifach erfüllen konnten.
Zusätzliche Partnerschaften
Die Herstellerfirma Purism aus San Francisco konnte sich bereits die Mitarbeit von KDE und GNOME zusichern, um das auf Debian basierende hauseigene Betriebssystem PureOS für den mobilen Betrieb umzurüsten. Der Schutz der Privatsphäre soll zusammen mit dem Projekt Matrix umgesetzt werden. Wie Todd Weaver, Gründer und CEO von Purism, kürzlich in einem Interview sagte, werden in den nächsten beiden Monaten zusätzliche Partnerschaften und Unterstützung verkündet, sollten sich diese weiter materialisieren.
Funktionstüchtiges Entwicklerboard
Todd Weaver gab auch ein Update zur technischen Basis des Librem 5, der CPU. Mittlerweile laufe Debian Sid auf einem iMX6-Entwicklerboard. Da aber der iMX6-SoC bereits seit 2011 auf dem Markt ist, soll das Librem 5 Anfang 2019 mit dem aktuelleren iMX8 mit Cortex-A53, zusätzlichen A72-Kernen und Vivante GC7000-Grafik ausgeliefert werden. Die Entwicklungsarbeit soll nun Kompatibilität zum iMX6-SoC erreichen. Zudem wird der GC7000-Grafikchip derzeit noch nicht vom freien Etnaviv-Treiber unterstützt.
Gute Chance auf Erfolg
Obwohl die Schwarmfinanzierung, die Purism auf der eigenen Webseite durchführt, anfänglich wegen einiger Unklarheiten nicht optimal anlief, sieht es aktuell danach aus, als könnte der Hersteller auch das dritte Vorhaben dieser Art in 18 Tagen erfolgreich abschließen.