Linux: Mint bald ohne KDE Plasma-Desktop
Linux Mint wird bald ohne den Plasma-Desktop von KDE ausgeliefert. Das für nächsten Monat zur Veröffentlichung anstehende Linux Mint 18.3 wird die letzte Version mit einem Image für den QT-basierten Desktop sein. Damit liefert Linux Mint nur noch Desktops auf der Basis von GTK+ aus.
Das aktuelle Mint-Blog bringt schlechte Nachrichten für die Fans von KDE unter den Linux-Mint-Anwendern. Der Desktop ihrer Wahl wird bald nicht mehr offiziell als Distribution mit eigenem Image von Linux Mint ausgeliefert. Chef-Entwickler Clement Lefebvre will sich mehr auf die Eigenentwicklung Cinnamon sowie auf MATE und Xfce konzentrieren, die allesamt das GTK-Framework als Basis haben.
GTK bevorzugt
KDE sei ein fantastischer Desktop und die von Kubuntu übernommenen Pakete von guter Qualität. In einer Umgebung wie Linux Mint habe sich der Plasma-Desktop jedoch mehr und mehr als „eine andere Welt“ erwiesen, so Lefebvre. Das Entwicklungstempo der KDE-Entwickler sei für eine Distribution, die auf Ubuntu LTS aufsetzt, zu hoch. Dadurch sei die Einbindung und Pflege der nötigen Backports mit zuviel Aufwand verbunden, die dafür benötigte Zeit könne besser an anderer Stelle der Distribution eingesetzt werden.
Ganz im Regen stehen die Plasma-Fans allerdings nicht, sie können weiterhin Plasma 5 aus den Archiven installieren oder das PPA von Kubuntu verwenden. Allerdings wird dazu künftig mehr Eigeninitiative nötig sein, da der offizielle Support seitens Mint entfällt.
Flatpak voll integriert
Weitere Neuigkeiten zu Mint 18.3 betreffen die umfassende Unterstützung von Flatpak in der Distribution. Lefebvre hält Flatpak für das am weitesten fortgeschrittene der neuen Paketsysteme. Mint 18.3 wird neben den nötigen vorinstallierten Paketen und der Laufzeitumgebung auch eine Einbindung in den Software-Manager der Distribution bieten. Dazu wird neben dem offiziellen Flathub ein Repository mit GNOME-Apps eingebunden.
LMDE für den Notfall
Auch über LMDE gibt es Neues zu berichten. Die Linux Mint Debian Edition wird in dritter Auflage für eine Veröffentlichung im ersten Quartal 2018 vorbereitet. Neben der Aufgabe, die Grundlage für Eigenentwicklungen von Mint zu stellen rechtfertige die Funktion als Rückfalllösung den Mehraufwand für den Fall, dass Ubuntu einmal nicht mehr zur Verfügung stehe.