Linux: Ubuntu 17.10 Artful Aardvark kriegt die Kurve

Ferdinand Thommes
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Linux: Ubuntu 17.10 Artful Aardvark kriegt die Kurve
Bild: Canonical

Ubuntu 17.10 Artful Aardvark erscheint mit GNOME 3.26.1 anstelle von Unity als Desktop und Wayland anstatt X11 als Standard Display-Server. Neben vielen weiteren Änderungen ist die Veröffentlichung nur noch in 64-Bit verfügbar.

Als Mark Shuttleworth, CEO von Canonical, im Frühjahr verkündete, die Entwicklung von Unity 8, Ubuntu Phone und Mir einzustellen, stand Ubuntu als Desktop-Distribution am Scheideweg. Die Entscheidung, nach sieben Jahren Unity zu GNOME als Desktop zurückzukehren, war mutig. Ebenso die Aussage, Wayland für 17.10 als Standard auszuliefern.

Langeweile ade

Jetzt liegen nach rund einem halben Jahr und einer Unmenge an investierten Entwicklerstunden die Ergebnisse in Form der Veröffentlichung von Ubuntu 17.10 Artful Aardvark vor. Auf den ersten Blick sieht es aus, als sei die Zeit der langweiligen Veröffentlichungen ohne Weiterentwicklung vorbei.

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Ubuntu 17.10 setzt auf Kernel 4.13 und ist bei GNOME mit 3.26.1 sehr nah an der Entwicklung. Der ausgelieferte GNOME-Desktop ist leicht angepasst, um Unity-Anwender nicht zu sehr zu irritieren. Wer dennoch ein Standard-GNOME ohne Ubuntu-Anpassungen wünscht, kann dies installieren. Sogar Unity 7 ist noch in den Archiven zu finden.

Mut bewiesen

Neben GNOME war die zweite große Baustelle bei 17.10 die Integration von Wayland als voreingestellter Standard. Für Anwendungen, die noch nicht mit Wayland kompatibel sind, ist XWayland mit von der Partie, um hier Kompatibilität unter Wayland zu bieten. Anwender, die proprietäre Nvidia-Treiber nutzen, gehen in Sachen Wayland erst einmal leer aus und müssen die X11-Sitzung nutzen. Das gilt zunächst generell auch für Gamer mit höheren Ansprüchen. Alternativ steht für Nvidia-Karten der freie Nouveau-Treiber zur Verfügung, der mit Wayland gut zusammenarbeitet. Das Umschalten zwischen X11 und Wayland findet im ebenfalls neuen Anmeldemanager GDM3 statt, der bei 17.10 LightDM ersetzt.

Ein neues Wallpaper mit stilisiertem Erdferkel in Orange und Lila begrüßt den Anwender. Zwei Bedienleisten dominieren den Desktop. Links das Ubuntu-Dock, das sich bei Rechtsklick auf eine dort fixierte Anwendung alternativ als einfacher Taskmanager anbietet. Am oberen Rand ist die Topbar angebracht, die bereits von GNOME her bekannt ist. Beide sind solange semi-transparent, bis ein Fenster an sie andockt.

GNOME und doch nicht GNOME

Das Dock ist standardmäßig fest verankert, kann aber in den Einstellungen auf autohide gesetzt werden. Unten links findet sich ein aus neun Punkten zusammengesetztes Icon. Damit wird die von GNOME bekannte Ansicht aller Programme aktiviert. Ist der Desktop jedoch frei, so können, anders als bei GNOME, Icons, Dateien und Verzeichnisse dort abgelegt werden.

Die Bedienelemente zum Vergrößern, Verkleinern und Schließen von Fenstern waren bei Ubuntu schon seit Längerem links oben angebracht. Hier kehrte Ubuntu 17.10 zum Standard zurück und rückte diese Elemente wieder nach rechts. Dem Anwender steht jedoch offen, dies rückgängig zu machen.

Gelungener Reboot

Bereits die Beta-Version deutete es an: Mit Ubuntu 17.10 Artful Aardvark ist Canonical ein Reboot seiner Desktop-Distribution gelungen. es verbleiben nun sechs Monate, um die geleistete Arbeit zu konsolidieren. Im April erscheint mit Ubuntu 18.04 das nächste LTS-Release. Bis dahin muss alles passen.

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    Ubuntu ist die bekannteste Linux-Distribution, der Fokus liegt auf einfacher Bedienung.

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