Windows Mixed Reality: Microsoft kauft AltspaceVR, SteamVR bis Ende 2017
Neben dem sechsten Mixed-Reality-Headset Samsung Odyssey hat Microsoft am vergangenen Abend auch einen Ausblick auf Halo für VR gegeben und die Übernahme von AltspaceVR öffentlich gemacht. Und zum Abschluss der Integration von SteamVR gibt es ein konkretes Zeitfenster.
Microsoft spricht in Bezug auf Windows 10 Mixed Reality von der nächsten „Revolution im Computing. Die Plattform für Technologien von Augmented bis Virtual Reality sollen in naher Zukunft an Arbeitsplätze und in allen Facetten des privaten Lebens Einzug halten. Hardware für Augmented Reality steuert Microsoft zum Start mit der HoloLens selber bei, VR-Headsets kommen von den Partnern Acer, Asus, Dell, HP, Lenovo und Samsung. Die Modelle von Acer, Dell, HP und Lenovo erscheinen mit dem Fall Creators Update am 17. Oktober, das Samsung Odyssey mit technischen Alleinstellungsmerkmalen am 6. November. Asus liefert hingegen erst im nächsten Jahr.
Microsoft übernimmt AltspaceVR
Neben Spielen wirbt Microsoft auch mit den bekannten weiteren Einsatzzwecken von VR. Von 360-°-Reisevideos bis zum Streaming von Sportevents soll zum Start alles geboten werden. Besonderen Wert wird aber auch auf den sozialen Aspekt und die Übernahme von AltspaceVR gelegt. AltspaceVR (Test) ist die führende Social Media Plattform für VR. Sie stand Ende Juli noch kurz davor schließen zu müssen, soll jetzt aber zunächst unverändert vom neuen Inhaber weiter bestehen dürfen. Microsoft stellt die eigene Plattform mit diesem Schritt in direkte Konkurrenz zu Facebooks Social-Media-VR-Ambitionen mit Oculus und Partnern.
SteamVR für Windows Mixed Reality bis Ende 2017
Microsoft will zur Veröffentlichung mehr als 20.000 Apps für Windows Mixed Reality im Windows Store anbieten können. Darunter unter anderem auch die prominenten VR-Spiele Space Pirate Trainer, Arizona Sunshine, Minecraft und Superhot. Darüber hinaus wird Microsoft die eigene Plattform an SteamVR anbinden. Entwickler haben ab sofort Zugriff auf eine entsprechende Vorschau. Spieler müssen sich noch etwas gedulden, das hatte Microsoft gegenüber ComputerBase bereits zur IFA 2017 in Aussicht gestellt. Noch in diesem Jahr, heißt es jetzt, soll die Integration von SteamVR allerdings fertig sein.
Halo muss auch bei VR als Zugpferd ran
Einen kleinen Vorgeschmack auf VR-Inhalte von Microsoft gab es am Abend mit Halo Recruit. Die kostenlose und circa fünf Minuten lange Erfahrung soll Anwendern ab dem 17. Oktober einen ersten Einblick geben, wie sich Halo in der virtuellen Realität anfühlen kann. Konkreter wollte sich 343 Industries, das Entwicklerstudio hinter der Halo-Serie, zu einem ersten Titel aber noch nicht äußern.
Systemanforderungen für Windows Mixed Reality
Konkret wurde Microsoft jetzt auch bei den Systemanforderungen für Windows Mixed Reality. Bekannt war bereits, dass es eine Basisvariante mit maximal 60 FPS für den 60-Hertz-Betrieb der HMDs und eine höhere Klasse für den 90-Hertz-Betrieb gibt. Deren Namen lauten Windows Mixed Reality und Windows 10 Mixed Reality Ultra. Ein neues Logo soll entsprechende Endgeräte kennzeichnen.
Das Ultra-Zertifikat werden nur Endgeräte mit diskreten Grafikkarten erhalten, während die Basisanforderungen auch auf aktuellen GPUs in CPUs übertroffen werden. Selbst die kleine HD Graphics des mobilen 15-Watt-Prozessors Intel Core i5-7200U soll zusammen mit 8 GB RAM und jeweils einem HDMI-1.4- und einem USB-3.0-Port ausreichen. Anspruchsvoller kommt Windows Mixed Reality Ultra daher. Statt einem mobilen Zweikerner wird jetzt ein moderner Vierkerner von AMD oder Intel gefordert (Intel Core i5-4590, AMD Ryzen 5 1400 oder höher) und statt der integrierten Grafikkarte muss jetzt mindestens eine NVidia GTX 960 oder eine AMD RX 460 mit HDMI 2.0 Port verbaut sein.
Mittlerweile hat Microsoft einen Mitschnitt des gut halbstündigen Events vom Mittwochabend über YouTube zum Ansehen bereitgestellt. ComputerBase hat zur IFA 2017 einen Erfahrungsbericht zu Windows 10 Mixed Reality veröffentlicht, der erste Eindrücke von der Plattform, deren Headsets ihre Position ohne externe Hilfsmittel bestimmen können, schildert.