Snapdragon 636: Qualcomm bietet Kryo-CPU in weiterem SoC an
Qualcomm hat im Rahmen des 4G/5G Summits in Hong Kong die Snapdragon 636 Mobile Platform vorgestellt. Das neue System-on-a-Chip ist mit der Kryo-260-CPU ausgestattet, die zuletzt im Snapdragon 660 erstmals abseits des Topmodells Snapdragon 835 (Test) verfügbar war. Im November soll es erste Geräte damit geben.
Die Snapdragon 636 Mobile Platform wird von Qualcomm als Nachfolger des Snapdragon 630 positioniert. Im Vergleich zum Octa-Core-CPU-Aufbau mit Cortex-A53-Kernen von ARM bringt die Kryo-260-CPU mit bis zu 1,8 GHz Takt ein Leistungsplus von 40 Prozent. Die neue Adreno-509-GPU macht mit 10 Prozent mehr Leistung im Vergleich zur Adreno 508 einen kleineren Sprung.
Neu ist die Unterstützung von Displays mit sogenannter Full-HD-Plus-Auflösung. Qualcomm meint damit Bildschirme im beliebt gewordenen 18:9-Format, die mehr als 1.920 × 1.080 Pixel bieten.
Pinkompatibel für einfachen Umstieg
Qualcomm will OEMs den Umstieg auf das neue SoC einfach machen, indem es pinkompatibel zum Snapdragon 630 und 660 ist. Das bedeutet, OEMs können eine bereits entwickelte Plattform eines Smartphones oder Tablets einfach auf den Snapdragon 636 umstellen, ohne die Entwicklung von neuem starten zu müssen.
Fertiger des Snapdragon 636 ist erneut die Semiconductor-Sparte von Samsung. Die 14-nm-FinFET-Fertigung ist bei Qualcomm zwischenzeitlich in allen drei Snapdragon-Reihen 400, 600 und 800 angekommen. Seit der Umstellung des Namensschemas im März dieses Jahres zählt Qualcomm die 200-Serie nicht mehr zu den Snapdragon-Plattformen.
Bekanntes LTE-Modem, neuer ISP
Das LTE-Modem im Snapdragon 636 hat Qualcomm gegenüber dem Snapdragon 630 nicht verändert. Verbaut ist erneut das Snapdragon X12, das bis zu 600 Mbit/s im Downstream und bis zu 150 Mbit/s im Upstream bietet. In das neue SoC geschafft hat es aber der Spectra 160 ISP. Der Bildprozessor ist ein kleinerer Ableger des Spectra 180 aus dem Snapdragon 835, der aber dennoch viele Features des Topmodells unterstützt. Dazu zählen vor allem der elektronische Bildstabilisator der dritten Generation, der für wackelfreie Aufnahmen im Videomodus (bis zu 4K mit 30 FPS) sorgen soll, sowie die Unterstützung hybrider Autofokussysteme und der Einsatz von zwei Sensoren, die auch mit optischem Zoom und neuartigen Bayer-Matrizen ausgestattet sein können.
Den Snapdragon 636 will Qualcomm ab November dieses Jahres anbieten, sodass erste Smartphones mit der neuen Plattform auch dann schon erscheinen können.