ARK: Survival Evolved: Entgegen Versprechen mit Skin-DLCs
Dem Sirenenruf von Mikrotransaktionen fällt auch das Sandbox-MMO ARK: Survival Evolved zum Opfer. Nur kurz nach der Veröffentlichung einer „finalen“ Version bieten die Entwickler entgegen vorheriger Ankündigungen Skins für das Spiel zum Kauf an.
Im Jahr 2015 hatten die Entwickler noch kategorisch ausgeschlossen, dass abseits von neuen Welten, die echte Erweiterungspakete sein sollten, In-Game-Gegenstände zum Kauf angeboten werden. Dies sollte auch für rein kosmetische Angebote gelten.
There will never, ever be any monetization of this game whatsoever other than possible entirely new Expansion ARK's (whole new worlds as expansion pack).
There will never be any pay items, not even cosmetics -- there WILL be tons of cosmetic "item skins" but they will all be earnable in-game rewards and time-limited free events to encourage gameplay, nothing ever to spend any $$$ on.
[...]
To be clear, we at Studio Wildcard are very much against any in-game monetization whatsoever. We've seen it distort too many otherwise good games.
Jeremy Stieglitz, Co-Creative Director
Nun sind im Xbox-Store ein bionischer Skin für Raptoren und im PlayStation-Store ein bionischer Skin für Quetzal-Flugsaurier aufgetaucht, die für rund einen beziehungsweise 1,20 Euro verkauft werden. In beiden Fällen handelt es sich um offizielle Angebote des Entwicklers.
Bei diesem Bruch vorheriger Versprechen soll es sich um eine einmalige Ausnahme handeln, erklären die Entwickler. Um das Spiel auf dem US-amerikanischen Markt in die Ladenregale zu bringen, habe Wildcard einen Deal zu Bedingungen eines US-Publishers abschließen müssen. Dazu sei es nötig gewesen, exklusive DLCs als Vorbesteller-Boni zu erstellen, die nach Ablauf einer exklusiven „Retail-Periode“ auf allen Plattformen zum Kauf angeboten werden. Auch dies sei vertraglich geregelt und erforderlich. Das Studio habe immerhin versucht, den Preis so niedrig wie möglich zu halten.
Nur einmal und nie wieder
Betont wird, dass es sich um eine einmalige Aktion handele. Weitere kosmetische Gegenstände werden entweder auf Basis von Events kostenlos veröffentlicht, an Errungenschaften geknüpft oder Teil des Season Pass. „Es wird mit Ausnahme der bionischen Skins keine IAPS („In-App-Käufe, Anm. d. Redaktion), Mikrotransaktionen oder kostenpflichtige kosmetische Gegenständen für ARK geben“, heißt es in der Stellungnahme. Dennoch hat die Glaubwürdigkeit der Entwickler durch den Schritt gelitten.
Die Ausnahme von der selbst ausgegebenen Regel stößt bei Käufern auf wenig Gegenliebe. Kritisiert wird, dass der Schritt vorab nicht angekündigt wurde, dass der Schritt in den Retail-Handel aufgrund der Verkaufszahlen schwerlich nötig sei und ein Versprechen ohne Interpretationsspielraum gebrochen wurde. Damit einher geht das Gefühl, zugunsten von Profitmaximierung nicht ernst genommen zu werden – den Zusicherungen von Wildcard wird mit Misstrauen begegnet.
Kontroversen begleiten das Spiel
Für ARK sind die Skin-DLCs nur eine weitere Kontroverse unter mehreren. Kritisch betrachtet wurde die Veröffentlichung von Erweiterungen sowie die Preiserhöhung auf 60 Euro schon vor dem Ende der Early-Access-Phase. Darüber hinaus wird das Spiel noch als unfertig empfunden, Serverprobleme, Exploits, Bugs und technische Probleme unter anderem bei den Bildraten vermitteln den Nutzern nicht den Eindruck eines fertigen Spiels. Auch ComputerBase kommt auf Basis eigener Benchmarks zu dem Fazit, dass dieser Teil des Titels nicht den Anforderungen an ein verkaufsfertiges Produkt entspricht. Auch dieser Umstand hat die Kritik an den Skin-DLCs verstärkt.