Huawei MBBF 2017: Deutsche Telekom zu den Herausforderungen bei 5G
Der Technikchef der Deutschen Telekom hat sich in London im Rahmen des Huawei-Branchentreffs Mobile Broadband Forum 2017 zu den Herausforderungen bei der Markteinführung der nächsten Mobilfunkgeneration 5G geäußert. Die Aufteilung in mehrere logische Netze sei dabei besonders wichtig. LTE werde mit 5G weiterleben.
Bruno Jacobfeuerborn, Chief Technology Officer der Deutschen Telekom, betonte in London, dass Huawei nach mehreren gemeinsamen LTE-Innovationen auch bei 5G ein wichtiger Partner sei. Gemeinsam mit Huawei habe die Deutsche Telekom zum Beispiel Technologien wie hybride Internet-Anschlüsse ermöglicht, die sich aus einem DSL-Anschluss und einer Anbindung per LTE zusammensetzen. Huawei liefert hierfür exklusiv und als weiterhin einziger Anbieter eines solchen Produkts den Hybrid-Router. Auch bei der Einführung von Carrier Aggregation und 4×4 MIMO sowie Tests von Gigabit-LTE und LTE-V für Fahrzeuge sei Huawei wichtiger Partner gewesen.
5G bringe wichtige Vorteile mit, erklärte Jacobfeuerborn, darunter die drei Hauptfaktoren hohe Bandbreite, die Verbindung von allem und jedem (Internet of everything) sowie niedrige Latenzen. Die Kunden der Deutschen Telekom wollen immer und in jedem Land mit dem Internet verbunden sein, sagte Jacobfeuerborn. Für 5G habe die Deutsche Telekom noch keine Geschäftsmodelle, aber diese sollen sich mit Einführung der neuen Mobilfunktechnologie noch ergeben. Für Endkunden gab es in London keine konkreten Ankündigungen, allerdings sagte Jacobfeuerborn, dass hybride Anschlüsse wie derzeit mit DSL und LTE auch mit 5G von der Deutschen Telekom angeboten werden sollen.
Network Slicing hilft Diensten im 5G-Netz
Besonders wichtig sei es bei 5G laut Jacobfeuerborn, dass das neue physische Netz in logische Netze unterteilt wird, damit die jeweils ausgeführten Dienste mit garantierter Geschwindigkeit, Latenz und Zuverlässigkeit laufen können. Allgemein wird diese Unterteilung des Netzes als Network Slicing bezeichnet. Jacobfeuerborn zeigte in London während seiner Keynote eine Aufteilung in drei logische Netze: den IoT-Slice, MBB-Slice (Mobile Broadband) und Low-Latency-Slice. In der genannten Reihenfolge spielen Bandbreite und Latenz eine weniger wichtige bis hin zu einer sehr wichtigen Rolle. Network Slicing ist allerdings keine exklusive Herangehensweise des Netzaufbaus der Deutschen Telekom, auch andere Anbieter werden dieses Modell für ihren 5G-Netzaufbau verwenden.
„4G ist nicht tot“, sagte Jacobfeuerborn in London. Schließlich müsse die Deutsche Telekom ihre Investitionen in LTE erst noch voll ausnutzen und eine Amortisierung erreichen. 4G werde sich mit der Einführung von 5G weiterentwickeln, hieß es in London. Der Parallelbetrieb von LTE und 5G ist bei allen Mobilfunkanbietern gesetzt.