Deutsche Telekom: Fusion von T-Mobile US und Sprint ist gescheitert
Nun ist es offiziell: Die amerikanische Telekom-Tochter T-Mobile US und der Provider Sprint haben die Gespräche über eine milliardenschwere Fusion beendet. Das erklärten die Konzerne am Wochenende in einer gemeinsamen Mitteilung.
Ausschlaggebend für die gescheiterten Gespräche ist demnach, dass man sich nicht über die Rahmenbedingungen für so einen Zusammenschluss verständigen konnte. Konkret ging es dabei etwa um die Frage, wer in dem gemeinsamen Unternehmen am Ende das letzte Wort hat. Das bestätigte der japanische Telekommunikationsanbieter SoftBank, der Mehrheit an Sprint hält, am Montag.
Verlockende Vorteile einer Fusion
Spekulationen über eine Fusion machten in den letzten Monaten die Runde. Bei den US-Mobilfunkanbietern rangiert T-Mobile US derzeit an der dritten Stelle, Sprint folgt auf Platz 4. Zusammen kommen die Unternehmen auf mehr als 130 Millionen Kunden und hätten so die Lücke zu den Platzhirschen AT&T und Verizon schließen können.
„Die Aussicht auf eine Fusion mit Sprint war aus mehreren Gründen verlockend“, sagte T-Mobile-CEO John Legere in der Stellungnahme. Dazu sollten Verbesserungen für die Nutzer sowie ein Mehrwert für die Aktionäre zählen. Ebenso sprach Sprint-CEO Marcelo Claure von den Vorteilen, die ein fusioniertes Unternehmen allein durch die Größe hätte.
Tim Höttges: Offen für Zusammenschlüsse
Was sich an den Statements bereits ablesen lässt: Trotz der gescheiterten Gespräche sind die Mobilfunkanbieter weiter offen für Partnerschaften. So erklärt Telekom-Chef Tim Höttges in einer Stellungnahme: „Wir haben immer gesagt, dass – unter geeigneten Bedingungen – ein Zusammenschluss von T-Mobile mit einem anderen Unternehmen Kunden zusätzliche Vorteile und allen Aktionären Wertsteigerungs-Perspektiven bieten kann.“
Enttäuscht reagiert derweil die Börse auf das Ende der Gespräche. Der Kurs der Telekom-Aktie ist heute um mehr als drei Prozent abgerutscht.
Die Deutsche Telekom hält mit 64 Prozent die Mehrheit an T-Mobile US. Vom einstigen Sorgenkind hat sich die amerikanische Tochter mittlerweile zu einem Umsatztreiber entwickelt.