iPhone X im Test: Sieh mich an, wenn du was willst
3/3A11 Bionic auch im iPhone X schnell
Auch im iPhone X steckt Apples A11 Bionic. Das Sytem on a Chip wird in 10 nm bei TSMC gefertigt und bietet sechs CPU-Kerne und Apples erste eigene GPU. im SoC setzt Apple auf zwei selbst entwickelte High-Performance-Kerne des Typs Monsoon mit ARMv8-A-Befehlssatz und vier selbst entwickelte sparsame Mistral-Kerne, die beim A11 Bionic erstmals auch alle gleichzeitig aktiv sein können. Weitere Details zum SoC liefert der Test des iPhone 8 Plus, in dem ausführlicher auf den A11 Bionic eingegangen wird.
In den Benchmarks liegt das iPhone X wie erwartet gleichauf mit dem iPhone 8 Plus. Apple untermauert auch mit dem iPhone X somit die enorme Leistungsfähigkeit der eigenen SoC, denn der A11 Bionic lässt die Konkurrenz teils deutlich zurück.
Bei den GPU-Tests kann das iPhone X das iPhone 8 Plus hingegen überraschender Weise konstant etwas hinter sich lassen. Technische Unterschiede zwischen beiden Modellen gibt es nicht, unter Umständen kann der Takt des SoC im iPhone X aufgrund des deutlich veränderten inneren Aufbaus jedoch etwas länger höher gehalten werden als beim iPhone 8 Plus.
Akkulaufzeit profitiert von OLED
Die Spezifikationen des Akkus des iPhone X kommen mit 2.716 mAh und 10,35 Wh nicht an die Bestwerte von iPhone 6 Plus mit 2.915 und 11,19 Wh heran. Da sich technisch in der Zwischenzeit aber einiges getan hat, haben sich die Akkulaufzeiten seither trotzdem verbessert oder sind bei kleinerem Akku identisch zum Vorgänger geblieben.
Der Akku des iPhone X ist minimal größer als der des iPhone 8 Plus. Zwar verfügt das Display auch über mehr Pixel, was den Stromverbrauch erhöht, allerdings könnte das iPhone X in dieser Disziplin von OLED profitieren, da schwarze Bildbereiche ausgeschaltet sind und so Energie einsparen.
Milliamperestunden | Wattstunden | Veränderung zum Vorgänger (mAh) | |
---|---|---|---|
iPhone X | 2.716 mAh | 10,35 Wh | – |
iPhone 8 Plus | 2.691 mAh | 10,28 Wh | – 7,21 % |
iPhone 8 | 1.821 mAh | 6,96 Wh | – 7,09 % |
iPhone 7 Plus | 2.900 mAh | 11,10 Wh | + 5,45 % |
iPhone 7 | 1.960 mAh | 7,45 Wh | + 14,29 % |
iPhone 6s Plus | 2.750 mAh | 10,45 Wh | – 5,66 % |
iPhone 6s | 1.715 mAh | 6,52 Wh | – 5,25 % |
iPhone 6 Plus | 2.915 mAh | 11,10 Wh | – |
iPhone 6 | 1.810 mAh | 6,91 Wh | – |
Apple gibt die Laufzeiten des iPhone X dennoch je nach Nutzungsart unter denen eines iPhone 8 Plus an. So soll die Internetnutzung und die drahtlose Videowiedergabe jeweils eine Stunde kürzer ausfallen als beim iPhone 8 Plus.
Sprechdauer (drahtlos) |
Internetnutzung | Videowiedergabe (drahtlos) |
Audiowiedergabe (drahtlos) |
|
---|---|---|---|---|
iPhone X | bis zu 21 Std. | bis zu 12 Std. | bis zu 13 Std. | bis zu 60 Std. |
iPhone 8 Plus | bis zu 21 Std. | bis zu 13 Std. | bis zu 14 Std. | bis zu 60 Std. |
iPhone 8 | bis zu 14 Std. | bis zu 12 Std. | bis zu 13 Std. | bis zu 40 Std. |
iPhone 7 Plus | bis zu 21 Std. | bis zu 13 Std. | bis zu 14 Std. | bis zu 60 Std. |
iPhone 7 | bis zu 14 Std. | bis zu 12 Std. | bis zu 13 Std. | bis zu 40 Std. |
iPhone 6s Plus | bis zu 24 Std. | bis zu 12 Std. | bis zu 14 Std. | bis zu 80 Std. |
iPhone 6s | bis zu 14 Std. | bis zu 10 Std. | bis zu 11 Std. | bis zu 50 Std. |
Im YouTube-Streaming-Test bei einem auf 200 cd/m² eingestellten Display erreicht das iPhone X eine Laufzeit von 10 Stunden und 15 Minuten. Im Vergleich zu den anderen iPhone-Modellen, insbesondere den kleineren Modellen ohne Plus, ein durchaus guter Wert, an die starke Android-Konkurrenz kommt jedoch auch das iPhone X bei Weitem nicht heran. Zwei Tage hält auch das iPhone X bei normaler Nutzung nicht durch, sondern muss jeden Abend aufgeladen werden, um den nächsten Tag ohne Zwischenladung durchzuhalten.
Fazit
Überragendes OLED, kaum Schwächen
Das iPhone X überzeugt. Das OLED-Display ist hervorragend, die Geschwindigkeit des A11 Bionic und iOS 11, die Verarbeitung und die Technik im Smartphone lassen keine Kritik aufkommen. Auch von einem „Notch-Gate“, wie es mitunter heraufbeschworen wird, kann keine Rede sein. Die Einbuchtung am oberen Ende des Displays, die sämtliche Sensoren und die ausgefeilte Technik für Face ID beherbergt, ist im Alltag kein Grund, sich daran zu stoßen, auch wenn die Akkuanzeige auf den ersten Blick keine Prozente mehr beinhaltet. Und dass zum Start noch viele Apps mit Balken daher kommen, wird sich mit der Zeit legen.
Das OLED-Display vom iPhone X überzeugt gerade auch deshalb, weil die Farben nicht völlig überzeichnet sind, sondern es mit einer natürlichen Darstellung überzeugt. Apples ausgezeichnetes IPS-Panel des iPhone 8 (Plus) sorgt jedoch dafür, dass man den Unterschied tatsächlich gar nicht auf Anhieb so deutlich wahrnimmt. Apples True Tone, das die Farbtemperatur des Displays in Abhängigkeit vom Umgebungslicht steuert, sorgt auch beim iPhone X dafür, dass das Display seine Kälte verliert.
Auch im iPhone X überzeugt Apples Dual-Kamera-System, das wie schon beim iPhone 8 Plus einen deutlichen Fortschritt zum iPhone 7 Plus bedeutet und zu den besten Lösungen gehört, die es aktuell gibt. Anders als beim iPhone 7 Plus wissen dabei abseits der Schärfe und des Rauschens auch die Farben wieder zu überzeugen. Videos mit 4K-Auflösung und flüssigen 60 FPS sind nach dem iPhone 8 Plus auch beim iPhone X ein Alleinstellungsmerkmal, denn selbst das Google Pixel 2 XL (Test), das eine hervorragende Kamera besitzt, kann nur 30 FPS.
Face ID ist ein Zusatz, kein Ersatz für Touch ID
Face ID ist hingegen ein zweischneidiges Schwert. Nicht wegen Face ID an sich, denn die Technik funktioniert und ist der beste Gesichtsscanner in einem Smartphone, den ComputerBase bisher zu Gesicht bekommen hat, sondern aufgrund des Wegfalls von Touch ID. Face ID ist nicht in jeder Situation ein ebenbürtiger Ersatz für Touch ID. Touch ID wird durch Face ID im Alltag nicht obsolet, keinesfalls. Im Test gab es zahlreiche Situationen, in denen das iPhone X, wenn den möglich, lieber mit Touch ID als Face ID entsperrt worden wäre, weil Touch ID schneller und einfacher zu handhaben gewesen wäre und das iPhone X nicht hätte zum Anwender ausgerichtet werden müssen. Natürlich hängt dies vom Nutzungsverhalten ab, aber auch die neuen Gesten führen nicht immer schneller ans Ziel, sondern machen die Benutzung mitunter umständlicher und langsamer als zuvor.
Das Nonplusultra im iPhone X wäre deshalb eine Kombination aus Touch ID und Face ID gewesen, bei der der Anwender stets die Wahl gehabt hätte, welche Technik er wann wofür einsetzt. Sofern es Apple gelingt, den Fingerabdrucksensor in das Display zu integrieren, wäre dies in der Tat noch einmal ein deutlicher Gewinn für kommende iPhones. Gerüchte lassen aber nicht darauf schließen, dass das passieren wird.
- sehr gutes OLED-Display
- die Front füllendes Display
- zuverlässiges Face ID
- ausgezeichnete Dual-Kamera
- sehr gutes 4K mit 60 FPS
- sehr schneller A11 Bionic
- sehr gute Stereo-Lautsprecher
- hochwertige Materialwahl
- hervorragende Verarbeitung
- branchenbester OS-Support
- gegen Spritzwasser und Staub geschützt
- Speicher nicht erweiterbar
- kein Touch ID
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