PC-Markt: Lenovo übernimmt Mehrheit an Fujitsus PC-Geschäft
Der chinesische IT-Konzern Lenovo übernimmt die Mehrheit am PC-Geschäft des japanischen Konkurrenten Fujitsu. Wie Fujitsu bekanntgab, wird Lenovo 51 Prozent an der Fujitsu Client Computing Limited (FCCL) übernehmen, weitere 5 Prozent die Development Bank of Japan. Bis jetzt war FCCL eine hundertprozentige Tochter von Fujitsu.
Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2018 erwartet, was dem zweiten Kalenderquartal 2018 entspricht.
210 Millionen Euro für die Mehrheit
Fujitsu erhält für die 51 Prozent der Anteile 28 Milliarden Yen (210 Millionen Euro) von Lenovo. Die staatseigene Development Bank of Japan zahlt für ihre 5 Prozent 2,5 Milliarden Yen (18 Millionen Euro). Nach der Transaktion wird Kuniaki Saito, der derzeitige repräsentative Direktor und Präsident von FCCL, die Funktion des Repräsentativen Direktors und des President von FCCL übernehmen.
Die Marke Fujitsu bleibt vorerst erhalten
Das Gemeinschaftsunternehmen wird sich nach eigenen Angaben auf Forschung, Entwicklung, Design, Herstellung und Vertrieb von Client Computing Devices, also PC-Systemen, für den weltweiten Markt konzentrieren. Die Rechner sollen weiterhin unter dem Markennamen Fujitsu verkauft werden.
Die Übernahme kommt nicht überraschend. Schon Ende 2016 wurde über die Verkaufsabsichten des japanischen Konzerns berichtet. Allerdings ist Lenovo nur Plan B. Ursprünglich wollten die verbliebenen japanischen Computer-Hersteller Vaio (ehemals Sony), Toshiba und Fujitsu ihre Sparten zusammenlegen. Doch die Gespräche scheiterten.
Lenovo hatte zuletzt den Titel des größten PC-Herstellers an HP abgeben müssen. Fujitsu ist nicht einmal mehr in den Top 5 vertreten.