Neuer CLS: Mercedes-Benz verbaut Assistenzsysteme der S‑Klasse
Mercedes-Benz hat im Rahmen der L.A. Auto Show die neue Generation des viertürigen Coupes CLS vorgestellt. Das Auto soll im März 2018 auf den Markt kommen und ist mit der Fahrassistenztechnik der aktuellen S-Klasse ausgerüstet. Die Systeme zum automatisierten Fahren fallen damit umfangreicher als etwa bei der E-Klasse aus.
Mit der aktuellen E-Klasse (Test) machte Mercedes-Benz deutlich, dass neue Technologien nicht zwangsweise immer zuerst in den Spitzenmodellen des Autobauers Einzug halten. Wenn Neues verfügbar ist, werde es unabhängig von der Modellreihe auch verbaut, lautete 2016 das Credo. Als die Modellpflege der S-Klasse anstand, wurde der Status quo bei Mercedes-Benz aber wiederhergestellt. Seitdem ist das Topmodell der Schwaben wieder mit der neuesten Generation der Assistenztechnik ausgerüstet.
Neue Fahrassistenzsysteme und Widescreen-Cockpit
Der neue CLS des Jahrgangs 2018, der am Abend in Los Angeles im Rahmen der L.A. Auto Show von Mercedes-Benz vorgestellt wurde, ändert zwar nichts an der Hierarchie, zieht aber zumindest mit der S-Klasse gleich und bietet damit ebenfalls die jüngste Fahrassistenzsystem-Generation des Konzerns. Auch das sogenannte Widescreen-Cockpit mit zwei 12,3 Zoll großen Non-Touch-Displays ist im neuen CLS verfügbar. Die aktuelle Fahrassistenzsystem-Generation von Mercedes-Benz entspricht Level 2.
Die Modellpflege der S-Klasse hat zum Beispiel eingeführt, dass mit Hilfe des aktiven Abstands-Assistenten Distronic auch vor Kurven, Kreuzungen, Kreisverkehren oder Mautstellen die vom Fahrer oder durch Schildererkennung vorgewählte Geschwindigkeit entsprechend der Strecke vorausschauend reduziert wird. Im Anschluss beschleunigt das Fahrzeug wieder auf die zuvor definierte Geschwindigkeit. Auf Basis der Navigationsroute sowie beim Setzen des Blinkers reduziert das Fahrzeug auch vor Autobahnausfahrten das Tempo, sofern sich das Auto auf der rechten Spur befindet.
Schnellere Spurwechsel
Für den aktiven Spurwechsel-Assistenten hat Mercedes-Benz den Vorgang beim Blinken verkürzt. Für einen Spurwechsel in der E-Klasse muss der Blinkerhebel noch für mindestens zwei Sekunden betätigt werden, woraufhin das Fahrzeug überprüft, ob in die gewünschte Fahrtrichtung genug Freiraum für einen Spurwechsel vorhanden ist. Fernbereichsradar und Stereokamera überwachen dabei den Bereich vor dem Fahrzeug, Multi-Mode-Radare kontrollieren ständig den Bereich nach hinten und zur Seite. In der überarbeiteten S-Klasse und nun auch im neuen CLS reicht bereits das Antippen des Blinkers, um das Manöver auszuführen. In den darauf folgenden zwei Sekunden prüft das Fahrzeug, ob die Strecke frei ist. Der eingeleitete Spurwechsel wird dem Fahrer im Kombiinstrument und im Head-up-Display in der Assistenzgrafik angezeigt.
Alter Tempomathebel fällt auch beim CLS weg
Die Bedienung der Assistenzsysteme erfolgt seit einer Überarbeitung für die Modellpflege der S-Klasse direkt über zwei Schaltflächen des Lenkrads, anstatt wie noch bei der E-Klasse über einen erweiterten, traditionellen Tempomathebel auf der linken Seite der Lenksäule. Welche der neuen Funktionen aktiv ist und was im jeweiligen Moment genau passiert, soll dem Fahrer besser als zuvor mitgeteilt werden. Auch für die Bedienung der Systeme gibt es Verbesserungen. Mit eindeutigen Icons im Display vor dem Fahrer sowie über das Head-up-Display – etwa ein Lenkrad mit Händen auf beiden Seiten – soll der Fahrer stets über das aktuelle Geschehen informiert werden.
Mit dem Fahrassistenz-Paket kommt das automatisierte Fahren
Serienmäßig verbaut sind der Aktive Brems-Assistent, der Spurhalte-Assistent, Attention Assist, der Geschwindigkeitslimit-Assistent sowie das Insassenschutzsystem Pre-Safe. Neu und ebenfalls im Serienumfang enthalten ist Pre-Safe Sound, das das menschliche Gehör bei Kollisionsgefahr auf das zu erwartende Unfallgeräusch vorbereitet. Optional sind hingegen das Fahrassistenz-Paket und das Fahrassistenz-Paket Plus. Erst mit dem Fahrassistenz-Paket erhält der CLS die zuvor beschriebenen Features für das automatisierte Fahren. Die Plus-Variante fügt zusätzlich das Feature Pre-Safe Impuls Seite hinzu, das die vorderen Insassen mit einem seitlichen Impuls auf einen Seitenaufprall vorbereiten und das Verletzungsrisiko reduzieren soll.
Auf den Markt kommt der neue CLS mit zunächst drei Motoren in den Varianten 350 d 4MATIC (210 kW/286 PS und 600 Nm), 400 d 4MATIC (250 kW/340 PS und 700 Nm) und 450 4MATIC (270 kW/367 PS und 500 Nm). Dem Benziner stehen zudem kurzfristig weitere 250 Nm Drehmoment sowie 16 kW/22 PS Leistung per EQ Boost zur Verfügung. Zum Start der neuen CLS-Generation wird es zudem die spezielle Ausstattungsvariante Edition 1 geben, die mit exklusiven Ausstattungsdetails Interessenten ansprechen soll. Preise hat Mercedes-Benz zur L.A. Auto Show noch nicht kommuniziert.