Blizzard: Weitere Remastered-Spiele scheitern noch am Balancing
Nach der Neuauflage von StarCraft wird es in naher Zukunft keine überarbeiteten Fassungen weiterer Blizzard-Klassiker geben. Warcraft 3 und Diablo 2, die nächsten logischen Schritte einer Traditionspflege, eigenen sich aktuell noch nicht für eine Neuauflage. Schuld ist das Balancing.
Zwar wollte sich das Unternehmen die Möglichkeit von Neufassungen dieser Titel nach der Überarbeitung von StarCraft anschauen, das Ergebnis fällt – vorerst – aber nach einer Bestandsaufnahme weniger positiv als erwartet aus. Beide Spiele sind dafür noch in keinem annehmbaren Zustand.
Die Perfektionierung des Balancings
In den Foren von Warcraft, sagte Peter Stilwell, Senior Producer des Classic Games Team bei Blizzard gegenüber PC GamesN, zeichne sich deutlich ab, dass der Pool an Karten „fade“ sei. Eine Reihe von Karten werde online fast nie gespielt. Untote hätten zudem nur eine einzige erfolgsversprechende Baureihenfolge, Orks würden den Klingenmeister, Untote zwingend den Todesritter als Helden wählen – es gebe nicht genug verschiedene Wege zu spielen, was das Auskundschaften des Gegners unnötig mache. Im Kern wird das Spiel zu berechenbar.
Der Vergleichsmaßstab hier heißt StarCraft. Der Klassiker vermittle den Eindruck, dass das Balancing nicht mehr verändert werden müsse, weil es sich nur noch verschlechtern könne. Perfektion solle auch WarCraft erreichen, sie sei nach Beobachtungen von Blizzard das für die Community wichtigste Thema. Erste Schritte in dieser Richtung würden auf Testservern bereits ausgerollt.
Hacker stören in Diablo
Die Überarbeitung von Diablo 2 wird aufgrund eines anderen Problems zurückgestellt. Das Rollenspiel leidet unter Hackern und Nutzern, die durch Bots spielen und die Ranglisten dominieren würden. Der Chat leide darüber hinaus unter Spammern. Unter beiden Aspekten leide der Spielspaß.
Eine Überarbeitung kommt erst in Frage, wenn die Communitys der Spiele nicht mehr unter akuten Problemen leiden. Auch die Remastered-Version von StarCraft ist laut Stilwell erst in Angriff genommen worden, nachdem Kompatibiltitätsprobleme mit moderner Hard- und Software behoben wurden. Trotz des Alters der Spiele benötige ihre Überarbeitung zudem eine Menge Zeit. Klar bleibt aber: Andere Überarbeitungen sind zwar denkbar, Warcraft und Diablo haben aber Priorität. Ausschlaggebend ist die weiterhin aktive Community der Spiele – die Kosten-Nutzen-Rechnung fällt günstiger aus.