BIOS-Mod: Coffee Lake auf Z170-Platine bisher nur mit Problemen
Intels Coffee-Lake-CPUs (Test) brauchen neue Mainboards, obwohl sie unverändert auf den als LGA 1151 bezeichneten Sockel setzen. Dessen PIN-Belegung hat sich allerdings gravierend geändert. Eine Chipsatzsperre verhindert, dass ältere CPUs im mechanisch kompatiblen Sockel Schaden nehmen. Aber per BIOS-Mod lässt sie sich umgehen.
Ein erstes Proof-of-Concept
In China sind Bilder aufgetaucht, die den Betrieb der Coffee-Lake-CPU Core i3-8350K auf einem MSI Z170A Xpower Titanium beweisen sollen. Notwendig waren dafür neben Anpassungen am BIOS selber auch Eingriffe in den darin eingebetteten Microcode der CPU.
Fehlerfrei zum Laufen gebracht werden konnten CPU und Mainboard bisher allerdings nicht. Zwar gelingt das Booten in Windows, nicht erkannt werden allerdings die im Prozessor integrierte GPU sowie der erste PCIe-Slot auf dem Mainboard. Ganz so einfach, wie vielerorts vermutet wurde, ist das Freischalten der alten Platinen für Coffee Lake also offensichtlich doch nicht. Dabei handelt es sich beim Core i3-8350K sogar um einen Vier-Kern-Prozessor, dessen Die lediglich ein optimierter Kaby-Lake-Chip ist.
Dass mehr dahinter steckt als ein einfacher Softwareeingriff, darauf deutet auch die Tatsache hin, dass es bisher keine offizielle Lösung eines Mainboard-Herstellers gibt. Die würden damit zwar potentiell einen Käufer für eine neue Z370-Platine verlieren. Solche Überlegungen haben die Produzenten aber in der Vergangenheit auch nicht davon abgehalten, von Intel gesperrte Overclocking-Funktionen auf kleineren Chipsätzen anzubieten.
Intels Aussage zum Z370 wird weiterhin angezweifelt
Intel hat als Grund insbesondere Anpassungen an der Stromversorgung der CPUs genannt. Dass dann aber nicht gleich der Wechsel auf einen inkompatiblen Sockel „1151 v2“ oder „1152“ erfolgt ist, nährt bis heute die Vermutung, dass der Zwang zu Z370 und anderen 300er-Chipsätzen eher politischer Natur gewesen ist.