BlackBerry: Keine Updates für das Priv, für BB10 noch zwei Jahre
BlackBerry hat angekündigt, keinerlei Updates mehr für das Priv (Test), das erste BlackBerry-Smartphone mit Android, herauszubringen. Das Smartphone erschien Ende 2015 und ist somit knapp über zwei Jahre alt. Entgegen früherer Versprechen gibt es auch keine Sicherheits-Updates mehr.
Seit der Einführung des Priv im Jahr 2015, aber auch nach der Lizenzierung der Marke BlackBerry an TCL und weitere Partner, hat BlackBerry stets die Pflege mit Sicherheitsupdates propagiert. In einem Interview im Oktober 2016 erklärte Alex Thurber, Marketingchef von BlackBerry, dass die Smartphones auch noch zwei Jahre nach Ende der Produktion (EOL) mit Sicherheitspatches versorgt werden – dem steht die aktuelle Entwicklung rund um das Priv deutlich entgegen. Unklarheit herrscht weiterhin, ob – und falls ja, wann – die Modelle DTEK 50 und DTEK 60, die in Zusammenarbeit (aber nicht in Lizenzierung) mit TCL entstanden sind, aktualisiert werden.
Nur eine neue Android-Version in zwei Jahren
Das BlackBerry Priv kam Ende des Jahres 2015 mit der bereits veralteten Android-Version 5.1 Lollipop auf den Markt, im Jahr 2016 folgte eine Aktualisierung auf 6.0 Marshmallow. Ein Update auf 7.0 Nougat bezeichnete Alex Thurber vor wenigen Monaten als enorm schwierig, da es nicht einfach möglich wäre, alle nötigen Partner für ein Update zusammen an Bord zu holen. Mit kleineren Aussetzern lieferte BlackBerry immerhin die neuen Sicherheitspatches von Google regelmäßig über die zwei Jahre.
BlackBerry selbst stellt keine Smartphones mehr her, sondern lizenziert die Marke an Partner, der größte darunter ist TCL. TCL steckt auch hinter den Smartphones von Alcatel. Als BlackBerrry Mobile hat TCL bereits das KeyOne (Test) sowie dessen Black Edition und das BlackBerry Motion auf den Markt gebracht. Die Software hingegen stammt von der BlackBerry Limited (ehemals RIM), die diese als BlackBerry Secure auch als Geschäftsmodell an Smartphone-Hersteller lizenzieren möchte.
BlackBerry 10, BlackBerry OS und Dienste sollen noch gepflegt werden
Zusätzlich hat BlackBerry Limited angekündigt, dass BlackBerry 10 OS, das auf Modellen wie Passport (Test) oder Classic (Test) läuft, noch mindestens zwei Jahre unterstützt werden soll. Über diesen Zeitraum soll auch der Vorgänger BlackBerry OS gepflegt werden, dessen Geräte teilweise zehn Jahre alt sind. Doch gemeint sind nicht zwangsläufig Software-Updates, diese erscheinen selbst für BlackBerry 10 OS kaum noch und beinhalten in der Regel nur Verbesserungen für die Sicherheit, aber keine neue Funktionen. Denkbar ist eher, dass die Betriebssysteme und notwendige Dienste weiter in Betrieb bleiben – dies aber auch nur in bestimmten Rahmen. Für einige Dienste hat BlackBerry bereits das Ende angekündigt: Die BlackBerry App World läuft noch bis 31.12.2019, die BlackBerry Reiseseite bis Februar 2018, der Videoanruf-Dienst vom Playbook noch bis März 2018.