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Im Test vor 15 Jahren: Ein Schalldämpfer für das Chieftec CS-601

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Ein Schalldämpfer für das Chieftec CS-601

tl;dr: Vor 15 Jahren entwickelten sich Computer in eine klare Richtung: mehr Leistung und mehr Verbrauch sorgten für mehr Abwärme und mehr Lautstärke. Um dem entgegenzuwirken, stattete Listan das beliebte Chieftec Dragon CS-601 mit Geräuschdämmung (Test) aus. Der Geräuschpegel sank deutlich, die Temperatur stieg nur leicht.

Drei Dämmmatten gegen den Lärm

Das vor 15 Jahren von Listan angebotene Chieftec CS-601 mit Dämmung wurde mit drei verschiedenen Arten von Dämmmatten, die unter der Marke be quiet! auch separat angeboten wurden, ausgestattet.

  • Dämmungspappe (Bitumpappe) 1,4 mm mit PU-Schaum und 8-mm-Rautenprägung
  • PU-Schaummatte mit PUGM-Haut (20 mm)
  • Dämmungspappe mit Entdröhnungsschicht (Bitum) 2,4 mm

Dabei wurde jede Lüfteröffnung, mit Ausnahme der in der Seitentür, mit Dämmmaterial abgedichtet. Auch die Fronttür und die einzelnen 5,25- und 3,5-Zoll-Laufwerksblenden wurden gegen austretenden Schall geschützt. Wer weitere Lüfter einsetzen wollte, der konnte das entsprechende Material allerdings leicht vor den Öffnungen entfernen.

Durch die zusätzliche Dämmung stieg das Gewicht des 473 × 205 × 522 mm (L×B×H) messenden Gehäuses um etwa 2 Kilogramm auf 13,1 Kilogramm an.

Vor 15 Jahren noch nicht als feste Redaktion betrieben, stand dem Testredakteur von ComputerBase kein Geräuschpegelmessgerät bereit, weshalb lediglich eine subjektive Einschätzung der Lautstärke abgegeben werden konnte. In heutigen Gehäusetests (Überblick) findet sich zu jedem Modell eine ausführliche Messreihe zu der Lautstärke.

Temperatur und Lautstärke

Im Vergleich mit dem Chieftec CS-601 ohne Dämmung und dem Koolance 601, das auf dem CS-601 basierte, aber eine integrierte Wasserkühlung besaß, machte sich die Dämmung vor allem bei den Festplattengeräuschen bemerkbar. Die Lüfter sorgten im Falle des CS-601 für eine beachtliche Geräuschkulisse, während bei dem Koolance 601 hauptsächlich das hochfrequente Laufgeräusch der drei verbauten Festplatten mit 7.200 U/min störte. Durch die Dämmmatten konnten diese Lärmquellen so stark eingedämmt werden, dass sie kaum noch wahrnehmbar waren. Das ebenfalls laute DVD-Laufwerk fiel ebenfalls weniger störend auf. Weiterhin hörbar waren der Lüfter in der Seitenwand sowie die zwei Lüfter des 400-Watt-Netzteils von Leadman.

Negativ bemerkbar machte sich die verringerte Lautstärke bei den Temperaturen nur marginal. Die Prozessortemperatur stieg gegenüber der ungedämmten Version um lediglich ein Grad Celsius an. Das Mainboard blieb sogar vier respektive sechs Grad Celsius kühler als die Konkurrenz, was an dem Lüfter in der Seitenwand lag, den die älteren, ungedämmten CS-601 nicht hatten. Die Festplattentemperaturen befanden sich wieder über alle Gehäuse hinweg auf einem Niveau.

Diagramme
Festplattentemperatur
    • CS601 ungedämmt
      36
    • CS601 gedämmt
      37
    • Koolance 601
      37
Einheit: °C

Heute nicht mehr notwendig

In Zeiten leiser Luft-Kühler, All-in-One-Wasserkühlungen, SSDs und Streaming besteht für die meisten Anwender keine Notwendigkeit mehr, Gehäuse mit Dämmmaterialien auszustatten, um den wahrgenommenen Lärmpegel zu senken. Wer immer noch Festplatten, DVD-Laufwerke und Konsorten im Einsatz hat oder es einfach noch leiser mag, für den gibt es auch im Jahr 2017 noch zahlreiche schallgedämmte Gehäuse zur Auswahl. Zuletzt hatte Fractal Design das gedämmte Define R6 (Test) neu aufgelegt.

Umfrage zum neuen Jahr

Statt der üblichen wöchentlichen Umfrage zu Hard- und Software der Leser im Rahmen der „Im Test vor 15 Jahren“-Serie sei diese Woche auf die große Leserumfrage für das Jahr 2017 verwiesen, die noch bis zu dem 26. Januar 2018 läuft. Knapp 6.000 Leser haben bisher daran teilgenommen.

Einen werblichen Hintergrund gibt es dabei nicht. Aber mit einem hoffentlich umfassenden und über längere Zeit nutzbaren Fragebogen in Zukunft interessante Aussagen über Entwicklungen im Zeitverlauf.

Weitere Tests von vor 15 Jahren

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Bisher in dieser Reihe erschienen sind:

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