Deutsche Telekom: 1 Million FTTB/H-Anschlüsse zusammen mit EWE
Die Deutsche Telekom will zusammen mit dem norddeutschen Netzbetreiber EWE ein Joint Venture gründen, um den Glasfaserausbau zu forcieren. Geplant sind insgesamt mehr als eine Million FTTB/H-Anschlüsse, meldet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).
Joint Venture für den Glasfaserausbau
Von der Kooperation berichtet die FAZ unter Berufung auf Branchenkreise. Demnach sollen die Telekom und EWE jeweils 50 Prozent an dem Joint Venture halten. Die Verträge sollen so gut wie fertig sein und in den nächsten Wochen unterschrieben werden.
Gemeinsam wollen die Unternehmen dann mehr als eine Millionen Haushalte mit direkten Glasfaseranschlüssen (FTTB/H) versorgen. Verfolgt wird dabei eine Open-Access-Strategie. Andere Anbieter können also ebenfalls das Netz mieten, um eigenständig Anschlüsse darüber zu schalten.
Das soll auf der einen Seite den Ausbau beschleunigen und die Netze besser auslasten, auf der anderen will sich das neue Joint Venture damit Ärger mit der Bundesnetzagentur und dem Bundeskartellamt ersparen. Beide Behörden müssten die Kooperation noch absegnen, so die FAZ.
Ein weiterer Schritt in die Gigabit-Zukunft
Für den Breitbandausbau wären Kooperationen wie die zwischen der Telekom und EWE ein vielversprechender Ansatz. Denn für den deutschen Markt sind eine Million direkte Glasfaseranschlüsse bereits eine Hausnummer. Laut der VATM-Marktstudie 2017 soll es bis zum Jahresende insgesamt 3,1 Millionen FTTB/H-Anschlüsse geben, die aber nur rund 880.000 Haushalte nutzen.
Die Telekom selbst setzt im Kern zwar immer noch auf die Vectoring-Strategie, schaltet nach eigenen Angaben aber bereits 100.000 FTTB/H-Anschlüsse und versorgt 600.000 Haushalte. Außerdem verkündete der Konzern zuletzt, das Engagement beim direkten Glasfaserausbau mittels Vorvermarktung zu verstärken. Das heißt: Die Telekom baut zwar aus, will durch eine Mindestbestellung die Investition aber im Vorfeld absichern. Erste Testläufe sollen in kleineren Städten stattfinden.
EWE verkündet ebenfalls schon seit längerem, Deutschlands Nordwesten mit Glasfaser versorgen zu wollen. Vorangetrieben wurden bereits Projekte in Städten wie Meppen.