Diane Bryant: Intels Ex-Datacenter-Chefin geht als COO zu Google Cloud
Diane Bryant, bis Mitte des Jahres Chefin der gesamten Server-Sparte bei Intel, wechselt zu Google. Intel muss Bryant 4,5 Millionen US-Dollar Abfindung zahlen, nachdem sie im Mai eine Pause aus „familiären Gründen“ angekündigt hatte.
Paralleln zu Raja Koduris Abgang bei AMD sind unvermeidlich, auch bei ihm folgte auf eine persönliche Auszeit die Trennung vom Unternehmen. Doch bei Intel waren die Vorzeichen andere, eine Rückkehr zur bisherigen Position war für Bryant bereits bei der Ankündigung im Mai nahezu ausgeschlossen, da Intel Navin Shenoy direkt auf diese Stelle befördert hatte, der zuvor erst fast ein Jahr die Desktop-Sparte leitete. Dort hatte er Kirk Skaugen ersetzt, ein weiteres ehemaliges Urgestein bei Intel – dieser arbeitet wie auch die ehemalige Intel-COO Kim Stevenson nun bei Lenovo.
Personell hat sich in Intels Führungsetage in den letzten Jahren nach einigen Abgängen viel verändert, viele neue Mitarbeiter von Qualcomm, eBay, Procter & Gamble, Dow Chemical und AMD kamen hinzu. Gerüchten zufolge sollen Querelen um die Führung des Unternehmens ein Grund dafür sein. Als Chefin der Server-Sparte galt Bryant als eine der drei wichtigsten Kräfte im Konzern. Sie war über 32 Jahre im Unternehmen und hatte in ihrer „Xeon“-Sparte im Jahr 2016 für 17 Milliarden US-Dollar Umsatz und hohe Gewinne gesorgt. In Zukunft wollte Intel zudem die „Data Center first“-Strategie fahren: Neue Technologien sollen zuerst in dem Bereich Fuß fassen.
Ihre Erfahrung wird sie nun für Google Cloud einsetzen, als Chief Operating Officer. Dies teilte Google wie für das Unternehmen typisch in einem Blog-Post mit. Der Fokus auch von Intel in den letzten Jahren in Richtung Cloud mache sie deshalb zu einer Idealbesetzung schreibt das Unternehmen. Mit einem Konzern hat Bryant aber auch dort weiterhin stetig zu tun: Intel.