Nationale Sicherheit: Software von Kaspersky Lab auch in Litauen verboten
Nach den USA hat auch Litauen ein weitreichendes Verbot der Software von Kaspersky Lab ausgesprochen. Das Verbot bezieht sich nicht nur auf öffentliche Behörden, sondern auch auf private Unternehmen bestimmter Wirtschaftssektoren.
Demnach ist es auch der Energie-, Finanz- und Transportwirtschaft verboten, auf Software des russischen Unternehmens Kaspersky Lab zurückzugreifen, da sie für die Steuerung der Infrastruktur notwendig und somit ein potenzielles Angriffsziel sind. Begründet wird dieses Verbot wie auch in den USA mit der Sorge um die nationale Sicherheit, die durch den Einsatz der Software möglicherweise gefährdet sei, so die litauische Regierung. Kaspersky Lab plant bereits, auch gegen diese Entscheidung juristisch vorzugehen und das Verbot nicht ohne Gegenwehr zu akzeptieren. Aus diesem Grund prüft das Unternehmen nun, welche juristischen Schritte gegen diese Entscheidung in Litauen möglich sind.
Verbot in den USA weiterhin in Kraft
Nach einer Direktive im September 2017, die verfügt hatte, dass alle US-Behörden sicherstellen müssen, dass innerhalb von 90 Tagen keine Software von Kaspersky Lab mehr auf den Computersystemen genutzt werde, hatte US-Präsident Donald Trump Mitte Dezember dieses Vorhaben per Gesetz bekräftigt und den Einsatz von Kaspersky-Lab-Software in US-amerikanischen Behörden verboten.
Kaspersky Lab hatte diese Entscheidung der USA zurückgewiesen und erneut dementiert, in irgendeiner Form Beziehungen zur russischen Regierung oder Geheimdiensten zu pflegen, die der Cyber-Spionage in den USA dienen. Gleichzeitig sieht Kaspersky Lab die Entscheidung der US-Regierung als verfassungswidrig an und hat beim Bundesgericht Einspruch gegen den verpflichtenden Verwaltungserlass des US-Bundesministeriums für Heimatschutz (DHS) einlegt.
USA, Großbritannien und Litauen
Litauen ist das dritte Land, das vor dem Einsatz von Software von Kaspersky Lab mit Blick auf die nationale Sicherheit warnt oder diese sogar verbietet. Neben den USA hat auch das National Cyber Security Centre in Großbritannien Regierungsbehörden vor dem Einsatz der Software gewarnt.