Like-Bettler: Facebook straft Ködern von Nutzern ab

Nicolas La Rocco
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Like-Bettler: Facebook straft Ködern von Nutzern ab
Bild: Facebook

Auf die Abstrafung von reißerischen Headlines, die zum Klicken verleiten sollen (Clickbait), folgt nun das Vorgehen von Facebook gegen Beiträge, die mit verschiedenen Methoden nach Likes betteln. Ein von Facebook trainiertes Machine-Learning-Modell soll entsprechende Beiträge automatisch erkennen und seltener im Feed anzeigen.

Wer auf Facebook nach Likes bettelt oder für das Teilen von Beiträgen mit vermeintlichen Gewinnen ködert, wird fortan abgestraft. Facebook nennt diese Methoden „vote baiting“, „react baiting“, „share baiting“, „tag baiting“ oder „comment baiting“. Das Baiting – zu Deutsch Ködern – erfolgt dabei immer über fragwürdig formulierte Beiträge, die eine Interaktion mit dem Posting zum Ziel haben – sogenanntes „Engagement Bait“.

Facebooks Like-Optionen wie „Gefällt mir“, „Love“, „Wow“ oder „Wütend“ werden zum Beispiel häufig für Abstimmungen zweckentfremdet. An anderer Stelle heißt es etwa: „Like diesen Beitrag, wenn dein Sternzeichen auch Widder ist.“ Auf ähnliche Art und Weise wird mit dem Teilen eines Beitrags für Gewinnspiele geworben. Auch zum Taggen und Kommentieren wird häufig mit dem Ziel der Verbreitung des Beitrags oder der Seite dahinter aufgerufen. „Tagge Mädchen, die aussehen wie ich“ oder „Kommentiere mit Ja, wenn du Rock so sehr magst wie ich“ sind Beispiele, die Facebook nennt.

Machine Learning hilft Facebook

Um authentische Interaktionen von solchen mit fragwürdigem Charakter unterscheiden zu können, hat Facebook laut eigener Angabe hunderttausende Beiträge manuell überprüft und kategorisiert. Ein entsprechend trainierter Machine-Learning-Algorithmus soll in Zukunft zwielichtige Beiträge automatisch erkennen und abstrafen. Facebook will entsprechend identifizierte Beiträge im Feed der Nutzer seltener darstellen, aber nicht automatisiert von der Plattform löschen. Darüber hinaus sollen in den kommenden Wochen Seiten, die Engagement Bait einsetzen, im Ranking abgestuft werden.

Wer echte Interaktion benötigt, soll sie weiterhin bekommen

Beiträge, in denen nach Hilfe, Ratschlägen und Empfehlungen gefragt, nach vermissten Kindern gesucht wird oder über die Spenden gesammelt werden, sollen von der Abstrafung nicht betroffen sein, erklärt Facebook. Der Plattform geht es darum, reißerischen oder irreführenden Inhalt oder Spam vom Netzwerk fernzuhalten. Nur authentische, bedeutungsvolle Konversationen sollen auf Facebook Platz haben.

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