Modding: Nexus Mods plant Trinkgeld-Option für Modder
Im kommenden Jahr will Nexus Mods einen Spendentopf einführen, aus dem Modder ein Trinkgeld für ihre Arbeit erhalten sollen. Das Vorhaben ist auch eine Reaktion auf die Idee der „Paid Mods“, folgt allerdings Vorschlägen von Moddern und Spielern.
Weder die Einführung noch die Abschaffung des Bezahlmodus' über den Steam-Workshop für das Rollenspiel Skyrim stießen auf ungeteilte Gegenliebe. Von einigen Moddern und Spielern wurde gleichermaßen angemerkt, dass Mods eigentlich von Natur aus kostenlos seien und eine Spendenoption, die es allerdings nicht in der Breite gebe, ein besserer Weg in die Zukunft wäre.
Start erst 2018
Diese Option will Nexus Mods noch im ersten Quartal des kommenden Jahres einführen. Basis des Systems ist ein Spendentopf, zu dem das Portal selbst abhängig vom eigenen Finanzbedarf jeden Monat zwischen 5.000 und 10.000 US-Dollar beisteuert. Weitere Beträge können auf freiwilliger Basis von Nutzern gespendet werden. „Wahrscheinlich“ werde das System darüber hinaus spielerische Elemente wie eine optionale Spenden-Rangliste erhalten, um die Bereitschaft zum Spenden zu steigern. Das System soll Modding im Gegensatz zu Paid-Mods-Konzepten nicht zum Broterwerb machen, sondern nur der Anerkennung dienen – quasi als Kaffeekasse.
Essentially, crowd-funded mod author donations. [...] At the end of the day, this is going to be a way for Nexus Mods, and the users of Nexus Mods, to donate to and thank all the mod authors on Nexus Mods collectively.
Nexus Mods
Dieser Spendentopf wird am Ende eines Monats an alle Mod-Autoren, die daran teilhaben wollen, ausgeschüttet. Die Verteilung erfolgt abhängig vom Erfolg eines Mods, der über die Anzahl einzigartiger Downloads auf einer Mod-Seite gezählt wird; wird ein Mod auf mehrere Downloads verteilt, wird nur ein einziger Abruf für die Statistik gewertet. Das Verfahren, räumen die Betreiber der Seite ein, sei zwar keine Maßeinheit für Qualität, aber „der einzige Weg, mit dem das System so objektiv wie möglich bleiben kann“ und schränke Möglichkeiten zum Missbrauch zudem drastisch ein.
Aus dem gleichen Grund wird der Topf mit einer Verzögerung von drei Monaten an Mod-Autoren ausbezahlt. Durch die erzwungene Warteperiode sollen mögliche rechtliche Probleme und Missbrauch verhindert werden können. Als Beispiel werden unter anderem der Upload fremder Mods unter eigenem Namen oder die Nutzung fremder Werke ohne Erlaubnis genannt. Auf andere, nicht vorausgesehene Versuche, das System auszunutzen will die Seite „entsprechend“ reagieren.
Spendenpunkte für einen Shop
Die am Ende eines Monats eingenommene Gesamtsumme soll aber nicht direkt ausgezahlt werden. Sie wird nach einem festen Schlüssel von 1:1.000 in „Spendenpunkte“ umgerechnet, die wiederum abhängig von der Anzahl einzigartiger Downloads auf den Mod-Seiten an die Autoren ausgeschüttet werden. Möglich ist dabei auch eine Verteilung an mehrere Urheber, wobei der konkrete Verteilungsschlüssel für die Punkte vom Uploader des Projekts festgelegt wird. Voraussetzung ist, dass Diskussionen und Übereinkünfte über die Verteilung dokumentiert werden, damit Nexus Mods im Streitfall schlichten kann.
Spendenpunkte werden sich in einem eigens eingerichteten Shop einlösen lassen. Dort soll es Amazongutscheine und PayPal-Auszahlungen zu kaufen geben. Geplant ist, sofern sich eine solche Option realisieren lässt, Hardware und andere Dinge anzubieten, die mit Modding in Verbindung stehen. Dazu gehören auch Software-Lizenzen und Spiele. Überlegt wird, für solche Angebote Hersteller und Publisher als Sponsoren zu gewinnen, die es ermöglichen, die Produkte zu günstigen Preisen anzubieten. Außerdem wird es die Möglichkeit geben, die Spendenpunkte an andere Mod-Autoren weiterzureichen oder an eine gemeinnützige Organisation zu spenden.