App Stores: In-App-Käufe bringen 1,2 Mrd. Euro Umsatz in Deutschland
Die Deutschen haben im vergangenen Jahr 1,8 Milliarden Downloads aus den beiden größten App Stores geladen: dem Apple App Store und Google Play. Die meisten Apps können kostenfrei heruntergeladen werden, Umsatz bringen vor allem In-App-Käufe.
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) hat auf Basis von Daten des Marktforschungsinstituts research2guidance Zahlen zum Download-Verhalten der Deutschen in den beiden größten App Stores von Apple und Google veröffentlicht.
Apple und Google nehmen sich nichts
Insgesamt 1,8 Milliarden Downloads wurden im vergangenen Jahr in den beiden Stores verzeichnet, davon entfielen 65 Prozent auf Google Play und 35 Prozent auf Apples App Store. Dabei gilt es zu beachten, dass Apple mit seinen verschiedenen iPhone-Modellen rund 30 Prozent des deutschen Smartphone-Marktes hält, während auf Android-Geräte etwas mehr als 60 Prozent entfallen.
Die Anzahl der verfügbaren Apps sei in den vergangenen Jahren rasant gestiegen, erklärt der Bitkom. Laut Statistik wurden 2017 auf Google Play 3,4 Millionen Apps angeboten (2015: 1,5 Millionen) und 2,2 Millionen Apps bei Apple (2015: 1,4 Millionen). Zum Vergleich: In Amazons eigenem Appstore sind letztes Jahr 600.000 Anwendungen verfügbar gewesen (2015: 360.000).
79 Prozent Umsatz mit In-App-Käufen
Obwohl viele Apps kostenfrei angeboten werden, wurden im letzten Jahr auf Smartphones und Tablets 1,5 Milliarden Euro Umsatz mit diesen gemacht. Verantwortlich dafür sind insbesondere In-App-Käufe, die aus der App heraus nach dem Download der Anwendung selbst getätigt werden. Damit lassen sich zum Beispiel zusätzliche Funktionen einer App oder Erweiterungen in Spielen freischalten. 1,2 Milliarden Euro (79 Prozent) Umsatz wurden über kostenpflichtige Angebote innerhalb von Apps erzielt. Gerade einmal 232 Millionen Euro (15 Prozent) sind über Werbung und 91 Millionen Euro (6 Prozent) direkt über den Kaufpreis in die Kassen der Anbieter geflossen.
An Umsätzen im App Store wird Apple zu 30 Prozent beteiligt, während 70 Prozent an den Entwickler fließen. Bei einer längeren Kundenbindung durch ein Abomodell verändert sich dieses Verhältnis nach einem Jahr auf 15 zu 85 Prozent. Die Konditionen bei Google sind für Entwickler bis auf einen Unterschied gleich: Greift ein Kunde hier zu einem Abomodell, wird dem Entwickler sofort das Umsatzverhältnis von 15 zu 85 Prozent angeboten.