Bericht: Apple stutzt iPhone-X-Produktion um 50 Prozent

Update Jan-Frederik Timm
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Bericht: Apple stutzt iPhone-X-Produktion um 50 Prozent

Wie erfolgreich ist das iPhone X (Test)? Von Apple gibt es dazu bisher keine Informationen. Einen Hinweis sollen jetzt allerdings drastische Anpassungen am Produktionsplan für das 1. Quartal 2018 liefern: Die bestellte Menge wurde von 40 auf 20 Millionen Einheiten reduziert.

Schleppende Verkäufe zur Holiday Season

Das berichtet die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei und beruft sich auf Quellen in der Industrie. Ein gegenüber den Erwartungen enttäuschendes Weihnachtsgeschäft („Holiday Season“), in dessen Folge die anfänglich noch schleppende Produktion die Nachfrage zuletzt übertroffen hat, soll Apple dazu bewogen haben.

Die Marktforscher von CRIP hatten zuletzt von 20 Prozent Anteil des iPhone X an den gesamten iPhone-Verkäufen von Oktober bis Dezember 2017 in den USA gesprochen, iPhone 8 und iPhone 8 Plus hätten zusammen etwas über 40 Prozent ausgemacht. Die drei aktuellen Modelle wären demnach jeweils gleich stark nachgefragt worden. Mit welchem Anteil Apple kalkuliert hatte, ist nicht bekannt. Vor einem Jahr hatten CRIP zufolge iPhone 7 und iPhone 7 Plus allerdings über 70 Prozent der Absätze im US-Vorweihnachtsgeschäft ausgemacht, Kunden haben dieses Jahr also mehr ältere Generationen gekauft als noch ein Jahr zuvor.

Quartalszahlen für das Weihnachtsgeschäft

Wie sich das Geschäft mit dem iPhone im 4. Quartal 2017 auf Umsatz und Gewinn ausgewirkt hat, das wird Apple am 1. Februar 2018 ab 22:00 Uhr mit Bekanntgabe der Quartalszahlen und anschließender Telefonkonferenz verraten. In der Regel ist aber auch von der Frage-und-Antwort-Runde mit Investoren und Analysten keine detailliertere Aufschlüsselung der Verkaufszahlen zu erwarten.

Das iPhone X setzt als erstes Modell von Apple auf ein fast rahmenloses OLED-Display und lässt sich nicht mehr mit dem Finger, sondern dem Gesicht entsperren. Als Jubiläumsmodell zum 10. Geburtstag des Smartphones ist es auch das erste iPhone, das bereits als Basismodell über 1.000 Euro kostet. Für dieses Jahr wird erwartet, dass es neben einem neuen iPhone X auch ein iPhone X Plus geben wird.

Update

Rückmeldungen zu den Angaben von Nikkei ließen nicht lange auf sich warten. Wie AppleInsider anmerkt, veröffentlichte das Blatt auch im Januar 2016 und 2017 ähnlich lautende Berichte, die von gesenkten Produktionszahlen des aktuellen iPhone-Topmodells sprachen, sich im Nachhinein aber nicht als stimmig erwiesen. Kritik übt die Seite auch an der Quelle der Zahlen, denn potentielle Insider-Informationen aus nicht näher spezifizierten Zuliefererkreisen seien kein stichhaltiger Anhaltspunkt. In der Vergangenheit hatten sich diese des Öfteren als falsch herausgestellt.

Auch Analyst Ryan Reith der seriösen Marktforscher von IDC zeigt sich verwundert über Gerüchte zu schleppenden iPhone-X-Verkäufen. Er hält einerseits eine Produktion von allein 40 Millionen Modellen für unrealistisch, da dies bedeuten würde, dass der spürbare Großteil der Käufer zum iPhone X greift. Reith hingegen erwarte zwischen 23 und 30 Millionen verkaufte Modelle, was dem Marktforscher zufolge „immer noch stark“ und „gutes Momentum“ sei.