BioWare: Zukunft des Studios hängt von Anthem ab
Auch EA möchte ein Spiel in der Machart von Activisions Destiny anbieten. Anthem, das zur E3 2017 angekündigt wurde, wird den geplanten Erscheinungstermin jedoch nicht halten. Einen neuen Termin oder eine offizielle Bestätigung der Verschiebung steht noch aus.
Statt im Herbst 2018 wird Anthem nun Anfang des kommenden Jahres erscheinen. Dies berichtet zumindest Kotaku unter Berufung auf dutzende anonyme Quellen aus dem Umfeld des zuständigen Entwicklerstudios BioWare. Der zunächst genannte Veröffentlichungstermin sei von Beginn an unrealistisch gewesen, hieß es. Das Spiel solle mit Rücksicht auf Investoren aber noch im laufenden Geschäftsjahr, das im März 2019 endet, im Handel stehen. Die Verschiebung erscheint auch deshalb plausibel, weil EA seit der Ankündigung keinerlei neues Material zu Anthem präsentiert hat, mit dem üblicherweise Vorfreude geweckt und Vorbestellungen angehäuft werden.
Anthem ist Schwerpunkt der Studios
Für BioWare steht die Entwicklung des Shooter-Großprojekts gegenwärtig im Mittelpunkt und beschäftigt die Mehrheit der Mitarbeiter in den verbliebenden Studios. Star Wars: The Old Republic wird nur noch von einem kleinen Team betreut, während zugleich offen sei, ob die Entwicklung des MMORPGs noch für längere Zeit fortgeführt wird. Ein weiteres kleines Team legt Grundlagen für ein neues Dragon-Age-Rollenspiel.
Dieses werde laut Aussagen der Entwickler gegenüber der Seite nach Änderungen im vergangenen Jahr mehr „Live-Elemente“ erhalten. Ungeachtet dieser Änderungen, über die zumeist eine Basis für Mikrotransaktionen geschaffen wird, solle das Spiel aber noch immer Charaktere und Story als Kernbestandteil im Auge haben. Wie Live-Elemente in einem Einzelspieler-Rollenspiel aussehen können, ist noch unklar. Überraschend ist die Neuausrichtung nicht: EA hat in jüngeren Spielen wie andere Publisher stets Elemente eingefügt, die nach dem Kauf für einen Strom von verlässlichem Umsatz sorgen.
BioWares Zukunft hängt an Anthem
Unter den BioWare-Angestellten herrscht, auch das geht aus den Äußerungen der Mitarbeiter hervor, der Eindruck, dass die Zukunft des Studios nach dem hinter den Erwartungen gebliebenen Mass Effect: Andromeda mit dem Erfolg von Anthem verknüpft ist. Der Publisher wolle auch in Anbetracht der Erfolge von Destiny und den Problemen mit Star Wars Battlefront 2 ein Spiel, das die fiskalischen Erwartungen erfüllen könne.
In der Vergangenheit hat EA häufig erfolglose Studios geschlossen. Zuletzt wurde Visceral Games (u.a. Dead Space) aufgelöst. Auch BioWare musste bereits Federn lassen; nach Mass Effect: Andromeda wurde das Zweigstudio in Montreal geschlossen.