Im Test vor 15 Jahren: Noch ein Gehäuse aus Acrylglas für den Volleinblick
tl;dr: Als Alternative zu dem Acrylglas-Gehäuse-Bausatz von Listan bot Blacknoise, das Unternehmen hinter Noiseblocker, 2003 mit dem BN-Plexmaster-G1 (Test) ebenfalls einen Gehäuse-Bausatz an, der jedoch auf das Acrylglas mit Markennamen Plexiglas von Röhm setzte.
Garantie auf Lichtdurchlässigkeit und Verfärbung
Auf das für das Gehäuse verwendete Plexiglas von Röhm gab der Hersteller eine 10-jährige Garantie. Diese umfasste die Lichtdurchlässigkeit, Vergilbung, Steifig- und Festigkeit des Glases. Plexiglas ist ein Markenname für Acrylglas, chemisch unterschieden sich die bei dem Listan Acrylglas-Gehäuse und dem BN-Plexmaster-G1 verwendeten Kunststoffscheiben nicht.
Neben dem für das Gehäuse benötigte Plexiglasscheiben legte Blacknoise dem Bausatz gleich vier 80-mm-Gehäuselüfter, die über einen durchsichtigen Rahmen und blaue Lüfterflügel verfügten, bei. Negativ fielen die Anleitung und das Zubehör für den Zusammenbau des BN-Plexmaster-G1 auf. Zum einen waren die Schwarz-Weiß-Bilder der achtseitigen Anleitung teilweise undeutlich. Zum anderen wurden die Montagematerialien alle in derselben Tüte geliefert, sodass diese erst sortiert werden mussten. Des Weiteren wurden die für den Zusammenbau unabdingbaren Handschuhe, die das Gehäuse vor Fingerabdrücken schützten, nicht vom Hersteller mitgeliefert.
Für den eigentlichen Zusammenbau musste der Nutzer auch in diesem Fall handwerkliches Geschick besitzen, um die Entstehung von Kratzern auf der empfindlichen Oberfläche zu vermeiden. Der Zusammenbau des 494 × 200 × 538 mm (L×B×H) großen und 9 kg schweren Gehäuses fiel abgesehen davon nicht negativ auf. Zum Testzeitpunkt ließen sich aufgrund von fehlenden Laufwerksblenden keine Floppy-Laufwerke verbauen, Blacknoise versprach allerdings Besserung.
Wer seine Hardware in einem durchsichtigen Gehäuse – unabhängig ob von Blacknoise, Listan oder einem anderen Hersteller – verbauen wollte, der musste 2003 wie heute darauf achten, die benutzten Kabel ordentlich zu verlegen und mit Kabelbindern die Stränge zu komprimieren. 2003 waren vor allem IDE-Rundkabel zu empfehlen, um keine riesigen Kabelstränge sichtbar im Gehäuse zu haben.
2003 gab es noch keine RGB-Beleuchtung
Während im Jahr 2018 nahezu jedes Stück Hardware oder Peripherie auf Wunsch mit RGB-Beleuchtung in 16,7 Millionen Farben erstrahlt, sah dies 2003 noch anders aus. Wer seinen Computer optisch – je nach Geschmack – noch weiter aufwerten wollte, der musste auf LED-Gehäuselüfter in einer Farbe oder Kaltlichtkathoden zurückgreifen. Die Dämmung eines durchsichtigen Gehäuses kam wohl nur wenigen Nutzern in den Sinn, insbesondere da die vier Gehäuselüfter überaus leise agierten.
Nichts für den Privatgebrauch
Zwar konnten Privatanwender das BN-Plexmaster-G1 problemlos erwerben, für den Privatgebrauch freigegeben war das Gehäuse aufgrund fehlender CE-Kennzeichnung jedoch nicht. Wie auch bei Listans Acrylglasgehäuse machte die mangelhafte Abschirmung von elektromagnetischen Wellen dem Hersteller einen Strich durch die Rechnung.
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In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Bisher in dieser Reihe erschienen sind:
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