In eigener Sache: Das neue Server-Setup von ComputerBase (2018)
Seit Montagmorgen läuft ComputerBase auf neuen Servern. Die alten Server waren 5½ Jahre in Betrieb, Ausfälle der RAID-Controller-Akkus häuften sich und Ersatz für ausfallende SAS-Festplatten war zunehmend schwierig zu beschaffen. Jetzt läuft ComputerBase auf zwei neuen Servern vom Typ HPE ProLiant DL360 Gen10.
Weil die neuen Server deutlich leistungsfähiger sind als die alten Server, benötigt ComputerBase fortan nur noch zwei anstatt vier Server. Dazu trägt auch bei, dass wir im Sommer 2016 das Mail- und Groupware-Setup zu Mailbox.org Business migriert haben und seit Sommer 2017 Amazon S3 als Storage für Audio-, Video- und Download-Dateien nutzen, sodass jene nicht mehr lokal gespeichert werden müssen.
Die beiden neuen ComputerBase-Server stehen in demselben Rechenzentrum „DataCore“ in Köln wie alle seit 2003 genutzten ComputerBase-Server. Anfangs war ComputerBase Kunde von Host Europe, nach diversen Übernahmen läuft der Vertrag mittlerweile unter der PlusServer-Marke Nimblu. Die Spezifikationen der Server lauten wie folgt: Dual Intel Xeon Silver 4110 (Skylake-SP), 96 GB ECC RAM, HPE Smart Array P408i-a RAID-Controller mit 2 GB Cache und BBU (Akku), 2× 480 GB Intel DC-SSD (RAID 1) und 2× 2 TB HDD (RAID 1).
Die Single-Core-Leistung des Xeon Silver 4110 ist nicht dramatisch besser als die des Xeon E5-2430 in den fünf Jahre alten Servern (Sysbench CPU +10%, Sysbench Memory +15%, PHP +50%, AES +50%, RSA +110%, ECDSA +30%), aber die jetzt 16 anstatt 6 Kerne je Server – mit Hyperthreading 32 anstatt 12 Kerne je Server – machen den Unterschied. Zudem hatten die alten Server noch keine SSDs.
Auf den SSDs werden im Wesentlichen das Betriebssystem, die Datenbank (32 GB) und der Suchindex (8 GB) gespeichert. Auf den langsameren HDDs werden im Wesentlichen die Bilder (491 GB), Forum-Anhänge (134 GB) und ein Proxy-Cache der Audio-, Video- und Download-Dateien gespeichert.
Nach anfänglichen Problemen – unter anderem ist der RAID-Controller-Treiber „smartpqi“ noch relativ neu und erforderte für das feste Einbauen in den Kernel eine kleine Anpassung – laufen die Server mittlerweile ohne Probleme. Da die neuen Server dasselbe IPv4- und IPv6-Subnetz nutzen wie die alten Server, waren während der Migration keine DNS-Umstellungen erforderlich, sondern die neuen Server konnten einfach die IP-Adressen der alten Server übernehmen. Im Endeffekt war ComputerBase am frühen Montagmorgen um kurz nach 4 Uhr für rund 11 Minuten nicht erreichbar.
Der Stromverbrauch der beiden neuen Server liegt laut iLO bei jeweils rund 130 Watt. Das ist etwas mehr als bei den alten Servern, aufgrund der Halbierung der Server-Anzahl sinkt der Stromverbrauch aber auch bei diesem Server-Umstieg weiter – wobei ein kleiner Teil des bei den ComputerBase-Servern eingesparten Stroms jetzt natürlich bei Mailbox.org und Amazon S3 als Mehrverbrauch anfällt.
Zum Zeitpunkt der Server-Bestellung Ende November 2017 waren Meltdown und Spectre übrigens noch nicht bekannt. Der von uns eingesetzte Linux-Kernel nutzt Page-Table Isolation als Meltdown-Gegenmaßnahme, sodass unprivilegierte Prozesse nicht auf Kernel-Speicher zugreifen können. Neuer Microcode wurde ebenfalls schon als Bestandteil eines BIOS-Updates eingespielt, allerdings arbeiten die Linux-Entwickler noch an darauf aufbauenden Anpassungen beziehungsweise der Retpoline-Technik. Das Risiko für ComputerBase ist unserer Einschätzung nach aber ohnehin gering, denn die dedizierten Server stehen einzig und allein ComputerBase zur Verfügung und es läuft darauf ausschließlich von uns installierte Software – und natürlich surft dort niemand mit einem potenziell für Spectre „Variant 1“ anfälligen Browser im Internet.