Im Test vor 15 Jahren: Sound Blaster Audigy 2 mit 6.1-Kanal- und 3D-Sound
tl;dr: Die fortschreitende Computertechnik machte 2003 auch vor der Audioausgabe klassischer Rechner keinen Halt. Soundkarten für den PCI-Steckplatz wie die Creative Sound Blaster Audigy 2 (Test) ermöglichten ausgefeilten 3D-Sound und Multikanal-Wiedergabe von DVDs.
Eine Soundkarte für Gamer
Für einen Preis von 139 Euro bot die Creative Sound Blaster Audigy 2 im Januar 2003 eine Fülle an Funktionen. Der Digital-Analog-Wandler arbeitete mit einer Auflösung von 24 Bit und einer Abtastrate von maximal 96 kHz. Zudem stellte Creative einen Treiber bereit, der die Nutzung des ASIO-Protokolls erlaubte.
Neben der Unterstützung von 6.1-Kanal-Wiedergabe samt Dolby-Digital-5.1-EX-Dekodierung für DVDs setzte Creative vor allem auf Spieler als Zielgruppe. Der Hersteller spendierte der Soundkarte mit „Environmental Audio Extensions“ (EAX) in Version 4.0 eine Technik, die es Spielen erlaubte, Geräusche in verschiedenen Umgebungen zu simulieren. Durch die Mehrkanal-Fähigkeit und EAX konnte die Audigy 2 auch in Spielen Raumklang simulieren. Dabei war die Audigy 2 in der Lage, bis zu 64 Direct3D-Soundkanäle gleichzeitig wiederzugeben. Auch das freie Audio-API OpenAL wurde nativ unterstützt.
Der Fokus auf Spieler wurde auch bei dem Lieferumfang von Creative herausgestellt: Der Soundkarte lagen mit Tony Hawk's Pro Skater 3 und Beach Life gleich zwei PC-Spiele in einer Vollversion bei.
Überzeugende Audiowiedergabe
Da die Audigy 2 24-Bit-Wiedergabe und bis zu 96 kHz Abtastfrequenz ermöglichte, wurde sie 2003 im Zusammenspiel mit DVD Audio getestet, das die Soundkarte voll ausreizte. Dabei konnte die Soundkarte bei der Musikwiedergabe voll überzeugen und ließ keinen Anlass zur Kritik aufkommen.
System | Compact Disc | DVD Video | DVD Audio |
---|---|---|---|
Auflösung (in Bit) | 16 | 16/20/24 | 16/20/24 |
Abtastrate (in kHz) | 44,1 | 48/96 | 44,1 bis 192 |
Max. Datenrate für Audio (in Mbit/s) | 1,4 | 6,1 | 9,6 |
Verlustlose Kompression | Nein | Nein | Ja, per MLP |
Beste Qualität mit 2-Kanal-PCM-Ton | 16 Bit/44,1 kHz | 24 Bit/96 kHz | 24 Bit/192 kHz |
Beste Qualität mit 5-Kanal-PCM-Ton | Nicht möglich | Nicht standardisiert | 24 Bit/96 kHz |
Max. Spieldauer (in Min.) | 74 | ~410 (DVD5) | ~600 (DVD5) |
Zu den Spielen, die EAX im Jahr 2003 unterstützten, gehörten unter anderem Unreal Tournament 2003, Mafia, Warcraft III und Tomb Raider: The Angel of Darkness. In Unreal Tournament 2003 stieg der Spielspaß des Testredakteurs in seinen Worten um den „Fun-Faktor 10“ an. Die verbesserte Audiowiedergabe forderte auf einem AMD Athlon XP 2000+ einen Prozent Leistung.
Für den Spielspaß besser als ein schnellerer Prozessor
Als Fazit des Tests ließ sich festhalten: Ja, mit 139 Euro war die Audigy 2 eine ziemlich teure Soundkarte, die sicherlich nicht für jeden PC-Spieler gedacht war. Aber: In puncto Spielspaß brachte die verbesserte Audiowiedergabe im Zusammenspiel mit einer geeigneten Anlage mehr als ein schnellerer Prozessor oder Grafikkarte.
Heute sind separate Soundkarten in PCs eine Ausnahme. Alle Mainboards bieten seit Jahren nativ Audio in einer Qualität, die den meisten Anwendern ausreichend erscheint.
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Im letzten Rückblick fragte ComputerBase die Leser, ob sie ihren aktuellen Computer in ein Gehäuse aus Acrylglas verbauen würden. Hintergrund war der Rückblick zu dem Plexiglas-Gehäuse von Blacknoise, das dem Acrylglas-Gehäuse von Listan Konkurrenz machte. Mit 78 Prozent ist die überwiegende Mehrheit der Leser einem Acrylglas-Gehäuse abgeneigt, die verbleibenden 22 Prozent könnte sich prinzipiell vorstellen, ein durchsichtiges Kunststoffgehäuse einzusetzen.
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